20.06.2023 22:11:45

MÄRKTE USA/Börsen mit Abschlägen - Warten auf Powell-Anhörung

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende am Dienstag mit Abschlägen geschlossen. Nach der jüngsten Gewinnstrecke agierten die Anleger nun vorsichtiger, hieß es.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,7 Prozent niedriger bei 34.054 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,5 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite notierte 0,2 Prozent tiefer. Dabei gab es insgesamt 1.024 (Freitag: 1.141) Kursgewinner und 1.968 (1.806) -verlierer. Unverändert schlossen 77 (105) Titel.

Die Blicke der Anleger richteten sich bereits auf die halbjährliche Kongress-Anhörung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Mittwoch. "Powells Äußerungen könnten dazu beitragen, wie der Markt - und insbesondere der Technologiesektor, der die diesjährige Rally angeführt hat - in naher Zukunft auf die Fed-Politik reagiert", so Analyst Chris Larkin von Morgan Stanley.

Etwas getrübt wurde das Sentiment auch vom Ausbleiben eines Konjunkturprogramms in China, um die dort schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln. Die Sorgen vor einer globalen Konjunkturschwäche nehmen zu, so Marktteilnehmer.

Konjunkturseitig wurden lediglich die Baubeginne und -genehmigungen für Mai veröffentlicht. Letztere haben mit einem Anstieg um 5,2 Prozent gegenüber dem Vormonat positiv überrascht, Analysten hatten lediglich mit einer Zunahme um 0,3 Prozent gerechnet. Die Baubeginne sind sogar um 21,7 Prozent nach oben geschnellt, hier war noch ein leichtes Minus erwartet worden. "Die Bodenbildung am US-Immobilienmarkt beschleunigt sich", sagte ein Marktteilnehmer.

Dollar stabil - Ölpreise geben etwas nach

Der Dollar zeigte sich wenig verändert. Der Greenback hat deutlich an Aufwärtsdynamik verloren, nachdem die US-Notenbank vergangene Woche zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr keine Zinserhöhung vorgenommen hat, wie die MUFG Bank anmerkte. "Das langsamere Tempo der Zinserhöhungen unterstreicht, dass die Fed vorsichtiger wird, was die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen angeht, und mehr Zeit haben möchte, um die eingehenden Daten zu bewerten", so Währungsanalyst Lee Hardman.

Die Ölpreise gaben etwas nach. Die Notierung für die Sorten WTI fiel um 1,2 Prozent. Belastet wurden die Preise von Nachfragesorgen, nachdem die erwarteten Stützungsmaßnahmen Pekings für die schwächelnde Wirtschaft des Landes bisher ausgeblieben sind.

Am Anleihemarkt legten die Notierungen etwas zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere sank entsprechend um 5,0 Basispunkte auf 3,72 Prozent. Die Renditekurven stehen bereits im Einklang mit der neuen falkenhaften Botschaft der Zentralbanken, so dass ein Anstieg der Renditen wahrscheinlich eher von den Wirtschaftsdaten herrühren wird, merkte die ING an.

Paypal und Tesla legen zu

Die Paypal-Aktie gewannen 3,7 Prozent. Der Zahlungsdienstleister will die erwarteten Erlöse aus einem Deal mit KKR an seine Aktionäre weitergeben. Wie das Unternehmen mitteilte, verkauft es in einer mehrjährigen Vereinbarung mit KKR praktisch alle seine Forderungen aus dem "Buy now, pay later"-Geschäft in Europa an den Finanzinvestor. Paypal rechnet mit einem unmittelbaren Erlös von rund 1,8 Milliarden Dollar, der unter anderem in Aktienrückkäufe fließen soll.

Für Intel ist der Weg für den Bau des angekündigten Werks in Magdeburg frei. Wie der US-Chipkonzern mitteilte, hat er mit der Bundesregierung eine überarbeitete Absichtserklärung unterzeichnet. Die Bundesregierung werde nun 9,9 Milliarden Euro an staatlichen Subventionen bereitstellen statt der ursprünglich vorgesehenen 6,9 Milliarden Euro, wie Dow Jones Newswires aus Regierungskreisen erfuhr. Die Aktie konnte sich dem schwachen Marktumfeld jedoch nicht entziehen und gab um 3,8 Prozent nach.

Die Aktie von Tesla stieg um 5,3 Prozent. Nach Ford (-1,4%) und GM (-1,7%) hat sich nun auch der Elektroauto-Hersteller Rivian dazu durchgerungen, die Ladestecker und -technologie von Tesla zu übernehmen. Die Titel von Rivian gewannen daraufhin 5,5 Prozent.

Die Fedex-Aktie gab 0,8 Prozent nach. Der Logistik-Konzern wird nach der Schlussglocke Ergebnisse für das vierte Geschäftsquartal bekannt geben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.053,87 -0,7% -245,25 +2,7%

S&P-500 4.388,80 -0,5% -20,79 +14,3%

Nasdaq-Comp. 13.667,29 -0,2% -22,28 +30,6%

Nasdaq-100 15.070,15 -0,1% -13,77 +37,8%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,67 -4,6 4,72 25,0

5 Jahre 3,95 -3,7 3,98 -5,4

7 Jahre 3,84 -4,9 3,88 -13,5

10 Jahre 3,72 -5,0 3,77 -16,3

30 Jahre 3,81 -4,4 3,86 -15,8

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:34 Uhr Mo, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,0913 -0,1% 1,0928 1,0927 +2,0%

EUR/JPY 154,34 -0,4% 155,22 155,00 +10,0%

EUR/CHF 0,9801 +0,1% 0,9795 0,9789 -1,0%

EUR/GBP 0,8550 +0,2% 0,8550 0,8539 -3,4%

USD/JPY 141,44 -0,4% 142,04 141,83 +7,9%

GBP/USD 1,2763 -0,3% 1,2781 1,2797 +5,5%

USD/CNH (Offshore) 7,1815 +0,2% 7,1731 7,1643 +3,7%

Bitcoin

BTC/USD 28.051,72 +4,9% 26.814,88 26.401,12 +69,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,94 71,78 -1,2% -0,84 -11,1%

Brent/ICE 76,01 76,09 -0,1% -0,08 -9,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 37,25 34,90 +6,7% +2,35 -56,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.936,42 1.947,64 -0,6% -11,22 +6,2%

Silber (Spot) 23,16 23,93 -3,2% -0,76 -3,4%

Platin (Spot) 964,85 978,35 -1,4% -13,50 -9,7%

Kupfer-Future 3,88 3,89 -0,2% -0,01 +1,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/

(END) Dow Jones Newswires

June 20, 2023 16:12 ET (20:12 GMT)

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