13.04.2016 22:56:42

MÄRKTE USA/Banken-Rally schickt Dow-Jones-Index auf Jahreshoch

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Starke Aufschläge bei den Bankenwerten haben den Kursen an der Wall Street zur Wochenmitte zu einem kräftigen Plus verholfen. Der Dow-Jones-Index markierte bei 17.918 Punkten zwischenzeitlich ein neues Jahreshoch. Nach dem ernüchternden Zahlenwerk und dem schwachen Ausblick von Alcoa am Montag sorgten die überraschend guten Ergebnisse von JP Morgan bei den Anlegern für Erleichterung. JP Morgan waren mit einen Aufschlag von 4,2 Prozent stärkster Gewinner im Dow. Goldman Sachs legten um 3,6 Prozent zu und American Express kletterten um 2,4 Prozent. Die Aufschläge dieser drei Werte waren für rund die Hälfte des Dow-Plus verantwortlich.

   JP Morgan hat im ersten Quartal zwar weniger verdient als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres, die Erwartungen der Analysten wurden aber übertroffen. "Die Prognosen wurden erst gesenkt und sind nun erfüllt worden. Das ist meiner Meinung nach ein sehr kurzfristiges Spiel", sagte Portfolio-Stratege Anwiti Bahuguna von Columbia Threadneedle Investments. Um für eine längere Rally des Aktienmarktes zu sorgen, bedürfe es optimistischer Ausblicke der Unternehmen, ergänzte der Marktteilnehmer. Nun wird mit Spannung auf die Zahlen weiterer US-Banken im Wochenverlauf gewartet. Wells Fargo, die Citigroup und die Bank of America werden noch ihre Ergebnisse bekannt geben.

   Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent auf 17.908 Punkte und ist nur noch gut 2 Prozent von seinem Allzeithoch entfernt. Der S&P-500 legte um 1,0 Prozent auf 2.082 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 1,5 Prozent auf 4.947 Punkte. Der Umsatz stieg auf 1,0 (Dienstag: 0,97) Milliarden Aktien. Auf 2.418 (2.464) Kursgewinner kamen 715 (631) -verlierer, unverändert schlossen 71 (96) Titel. Gestützt wurde das Sentiment auch von überraschend guten Daten zur chinesischen Handelsbilanz.

   Getrübt wurde die Stimmung auf Unternehmensseite dagegen von den Nachrichten um Peabody. Der US-Energiekonzern sah sich wegen des Preisverfalls gezwungen, Gläubigerschutz zu beantragen. Peabody ist zwar nicht der erste Vertreter der Branche der auf der Strecke bleibt, doch reagierten die Anleger geschockt. Die Aktie war während der gesamten Sitzung vom Handel ausgesetzt. Vorbörslich war der Kurs um 72 Prozent eingebrochen.

Schwache US-Konjunkturdaten belasten nicht Die Konjunkturdaten des Tages haben zwar enttäuscht, bewegten den Markt aber nicht. Die Erzeugerpreise sanken im März sowohl insgesamt als auch in der Kernrate um 0,1 Prozent, während Volkswirte mit Anstiegen um 0,3 respektive 0,2 Prozent gerechnet hatten. Auch die Einzelhandelsumsätze gingen im vergangenen Monat zurück, und zwar um 0,3 Prozent. Hier hatten die Ökonomen im Konsens eine Stagnation prognostiziert.

   Das "Beige Book" der US-Notenbank zeichnete ein positives Bild der Konjunktur in den USA. Diese hat sich in den meisten Regionen weiter leicht belebt. Dazu beigetragen hätten ein besserer Arbeitsmarkt, steigende Löhne und eine leichte Erhöhung der Verbraucherausgaben, hieß es im aktuellen Konjunkturbericht.

Skepsis vor Treffen der Förderländer drückt Ölpreise Die Ölpreise fielen nach zuletzt drei Handelstagen mit Aufschlägen. Mit dem Näherrücken des Treffens der Ölförderländer am Sonntag stiegen die Zweifel, ob sich die Beteiligten wirklich auf eine Begrenzung der Fördermenge einigen werden. Hoffnungen darauf hatten die Ölpreise zuletzt auf Jahreshöchststände klettern lassen. "Wir halten ein positives Ergebnis für unwahrscheinlich", hieß es dazu von Macquarie. "Wir glauben nicht, dass ein Land dazu bereit ist, die Fördermenge wieder auf das Niveau vom Januar zu senken", so die Analysten zur Begründung.

   Auch wenn es zu einer Einigung kommen sollte, wird das hartnäckige Problem der Überversorgung nicht aus der Welt geschafft. Untermauert wurde dies durch einen deutlichen Anstieg der wöchentlichen US-Lagerdaten. Diese erhöhten sich um 6,6 Millionen Barrel, während Analysten nur mit einer Zunahme um 1,8 Millionen Barrel gerechnet hatten. In der vergangenen Woche waren die US-Lagerdaten noch zurückgegangen. Ein Barrel der US-Sorte WTI reduzierte sich zum US-Settlement um 1,0 Prozent auf 41,76 Dollar. Brent gab um 1,1 Prozent auf 44,18 Dollar nach.

Anleihen legen leicht zu - Goldpreis fällt Gut behauptet zeigten sich die US-Anleihen. Die Auktion zehnjähriger Titel im Volumen 20 Milliarden Dollar zeigte ein anhaltend hohes Interesse der Anleger. Die Bedenken um die globalen Konjunkturaussischten sorgten weiter für Nachfrage, so ein Teilnehmer. In dieses Bild passten die schwachen US-Konjunkturdaten des Tages. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um 2 Basispunkte auf 1,76 Prozent.

   Gold war dagegen nicht gefragt. Die Feinunze ermäßigte sich zum US-Settlement um 1,0 Prozent auf 1.248 Dollar. Auf dem Edelmetall lastete - ebenso wie auf den Ölpreisen - der festere Dollar, der Gold für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verteuert.

   Die US-Währung legte zum Euro deutlich zu. Die Gemeinschaftswährung rutschte unter die Marke von 1,13 Dollar. Der Dollar profitierte dabei von Aussagen des Präsidenten der Richmond-Fed, Jeffrey Lacker. Dieser plädierte wegen der guten Wirtschaftsdaten für vier US-Zinserhöhungen in diesem Jahr. Am Markt wird nach den "taubenhaften" Äußerungen auf dem März-Treffen der Notenbanker derzeit nur mit zwei Zinsschritten gerechnet. Im späten US-Handel ging der Euro mit 1,1279 Dollar um. Auch zum Yen machte der Greenback weiter an Boden und sprang über die Marke von 109 Yen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.908,28 1,06 187,03 2,77 S&P-500 2.082,42 1,00 20,70 1,88 Nasdaq-Comp. 4.947,42 1,55 75,33 -1,20 Nasdaq-100 4.554,72 1,31 58,68 -0,84

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-jähr. 100 8/32 -1/32 0,751% +1,2 Bp 7/8% 3-jähr. 99 30/32 unv. 0,896% +1,8 Bp 1 1/4% 5-jähr. 100 6/32 +1/32 1,209% -0,5 Bp 1 1/2% 7-jähr. 99 27/32 +3/32 1,524% -1,2 Bp 1 5/8% 10-jähr. 99 25/32 +6/32 1,760% -2,1 Bp 2 1/2% 30-jähr. 98 13/32 +20/32 2,578% -3,0 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:16 Di, 17:35 % YTD EUR/USD 1,1279 -0,70% 1,1359 1,1394 +3,9% EUR/JPY 123,27 -0,39% 123,75 123,69 -3,3% EUR/CHF 1,0904 +0,26% 1,0875 1,0885 +0,3% GBP/EUR 1,2595 +0,40% 1,2544 1,2500 -7,3% USD/JPY 109,29 +0,31% 108,95 108,58 -6,9% GBP/USD 1,4205 -0,28% 1,4245 1,4243 -3,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,54 42,17 -1,49 -0,63 +3,9% Brent/ICE 44,00 44,69 -1,54 -0,69 +8,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.242,80 1.253,20 -0,8% -10,40 +17,2% Silber (Spot) 16,23 16,20 +0,2% +0,03 +17,5% Platin (Spot) 999,36 999,00 +0,0% +0,36 +12,1% Kupfer-Future 2,17 2,15 +0,9% +0,02 +1,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   April 13, 2016 16:24 ET (20:24 GMT)

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