12.05.2021 18:24:44

MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert trotz steigender US-Inflation

FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz viel stärker als erwartet gestiegener US-Verbraucherpreise haben Europas Börsen am Mittwoch wenig verändert und damit stabilisiert nach dem Abverkauf vom Vortag geschlossen. Die Preise sind im April gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent gestiegen und damit viel stärker als die prognostizierten 0,2 Prozent. Im Kern stiegen sie um 0,9 Prozent - hier lag die Schätzung bei 0,3 Prozent. Die Daten dürften neue Diskussionen an den Finanzmärkten über ein Anziehen der Geldpolitik auslösen.

Schon im Juni werde das Thema wohl auf der Tagesordnung der Fed und der EZB stehen, so Chefökonom Michael Heise von HQ Trust. Dabei dürften die Zentralbanken aber ihre bisherige Position bekräftigen, dass die hohen Preisniveausteigerungen vorübergehend seien und keinen grundlegenden Kurswechsel erzwängen. Der DAX legte um 0,2 Prozent auf 15.150 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 schloss 1 Punkt höher bei 3.947 Punkten. Am Devisenmarkt geriet der Euro unter Druck, während die Renditen an den Anleihemärkten anzogen nach den Daten.

Auf Unternehmensseite gab es eine Flut an Quartalszahlen zu verarbeiten. Deutsche Telekom legten um 2,2 Prozent zu, nachdem die Bonner beim Ausblick etwas optimistischer geworden sind. Positiv werteten Marktteilnehmer die Entwicklung des freien Cashflows, der die Erwartung besonders deutlich geschlagen habe.

Bayer nach Zahlen Tagesgewinner im DAX

Allianz (+1,2%) ist mit einem kräftigen Gewinnanstieg ins Jahr gestartet und hat die Erwartungen übertroffen. Europas größter Versicherer profitierte unter anderem von einem geringeren Schadensaufkommen.

Die Zahlen von Bayer (+7,2%) kamen sehr gut an. Die Aktie war am Mittwoch Tagesgewinner im DAX. "Die Zahlen sind durch die Bank gut", sagte ein Marktteilnehmer. Der schwache freie Cashflow von minus 3,266 Milliarden Euro sei wegen der abgeschlossenen Glyphosat-Vergleiche erwartet worden.

Der Energieversorger RWE (-0,4%) verdiente wie bereits angekündigt infolge der Jahrhundertkälte im US-Bundesstaat Texas deutlich weniger. Das bereinigte operative Ergebnis fiel dennoch besser aus, als Analysten erwartet hatten.

Commerzbank legten gleich um 8,6 Prozent zu. Stark und deutlich besser als erwartet seien die Erstquartalsergebnisse ausgefallen, so die Citi-Analysten. Nachdem die Commerzbank für dieses Jahr von einem leichten Rückgang des Ertrags ausgegangen sei, werde nun ein leichtes Wachstum in Aussicht gestellt.

Die Wiedereinstiegspläne von Delivery Hero (-6,2%) auf dem deutschen Markt belasteten das Sentiment von Just Eat Takeaway (-8,1%). Die Niederländer betreiben die größte Essens-Lieferplattform in Deutschland. Nach Einschätzung von ING dürften sich die Auswirkungen für Just Eat Takeaway allerdings in Grenzen halten. Ein Markteintritt sei mit erheblichen Kosten verbunden. Auch dürfte es schwierig werden, Skaleneffekte zu erzielen, da der Platzhirsch eine so große Marktdominanz besitze.

Auch Zahlen aus Europa können sich sehen lassen

Für Ahold Delhaize ging es um 3 Prozent nach oben. Der niederländische Betreiber von Supermarktketten profitierte in Europa vom Lockdown im ersten Quartal. In der Folge hat das Unternehmen den Gewinnausblick für das laufende Jahr angehoben.

Von einem "sehr starken" Zwischenbericht sprach ein Händler mit Blick auf Diageo (+3,4%). Auf organischer Basis soll der Umsatz nun um mehr als 14 Prozent wachsen, erwartet worden sei bisher ein Plus von gut 9 Prozent.

Bei Zurich Insurance (-0,3%) sind die Bruttoprämien zwar gestiegen, auf die Stimmung drückten laut einem Börsianer aber Aussagen zur Schaden-Kosten-Quote. Deutliche Kursverluste zeigten nach den Quartalsausweisen ABN Amro (-5,8%) und Ubisoft (-11,1%), letztere litt zusätzlich unter einem schwachen Ausblick. Hintergrund war die Verschiebung der Veröffentlichung von "Skull & Bones". Das Videospiel soll nun erst im kommenden Jahr auf den Markt kommen.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.947,43 +1,37 +0,0% +11,1%

Stoxx-50 3.408,72 +24,09 +0,7% +9,7%

Stoxx-600 437,93 +1,32 +0,3% +9,8%

XETRA-DAX 15.150,22 +30,47 +0,2% +10,4%

FTSE-100 London 7.009,20 +61,21 +0,9% +7,5%

CAC-40 Paris 6.279,35 +11,96 +0,2% +13,1%

AEX Amsterdam 694,76 -1,18 -0,2% +11,2%

ATHEX-20 Athen 2.171,11 -9,68 -0,4% +12,2%

BEL-20 Bruessel 4.019,17 +20,56 +0,5% +11,0%

BUX Budapest 44.160,71 -189,96 -0,4% +4,9%

OMXH-25 Helsinki 5.103,39 -0,68 -0,0% +11,3%

ISE NAT. 30 Istanbul 1.510,88 -4,61 -0,3% -7,7%

OMXC-20 Kopenhagen 1.524,70 +4,11 +0,3% +4,1%

PSI 20 Lissabon 5.083,02 +19,94 +0,4% +4,2%

IBEX-35 Madrid 9.007,70 +20,50 +0,2% +11,6%

FTSE-MIB Mailand 24.452,93 +56,92 +0,2% +9,7%

RTS Moskau 1.548,02 -4,61 -0,3% +11,6%

OBX Oslo 944,31 -3,72 -0,4% +10,0%

PX Prag 1.110,26 +4,33 +0,4% +8,1%

OMXS-30 Stockholm 2.205,79 +12,04 +0,5% +17,7%

WIG-20 Warschau 2.091,39 -19,09 -0,9% +5,4%

ATX Wien 3.366,71 +15,25 +0,5% +20,9%

SMI Zuerich 11.033,90 +44,58 +0,4% +3,1%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,12 0,04 -0,36

US-Zehnjahresrendite 1,68 0,06 -1,00

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:30 Di, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,2072 -0,64% 1,2130 1,2168 -1,2%

EUR/JPY 132,27 +0,23% 132,00 132,01 +4,9%

EUR/CHF 1,0970 -0,05% 1,0976 1,0974 +1,5%

EUR/GBP 0,8581 -0,11% 0,8584 0,8599 -3,9%

USD/JPY 109,58 +0,88% 108,82 108,48 +6,1%

GBP/USD 1,4069 -0,52% 1,4131 1,4150 +3,0%

USD/CNH (Offshore) 6,4586 +0,46% 6,4367 6,4259 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 54.858,50 -3,03% 57.244,25 56.094,00 +88,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,99 65,28 +1,1% 0,71 +35,7%

Brent/ICE 69,31 68,55 +1,1% 0,76 +34,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.822,94 1.837,33 -0,8% -14,39 -4,0%

Silber (Spot) 27,25 27,61 -1,3% -0,36 +3,3%

Platin (Spot) 1.223,13 1.239,40 -1,3% -16,28 +14,3%

Kupfer-Future 4,76 4,78 -0,3% -0,02 +35,1%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 12, 2021 12:24 ET (16:24 GMT)

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