08.06.2016 16:01:51
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MÄRKTE EUROPA/Wachstumsprognose belastet Börsen - Eon gesucht
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Versorger EON und RWE zählen am Mittwoch zu den Top-Gewinnern unter den ansonsten eher schwachen europäischen Blue-Chips. Eon hat auf der Hauptversammlung in Essen die Zustimmung der Aktionäre zur Aufspaltung erhalten. Das kommt am Markt gut an, der Kurs steigt um 3,1 Prozent. Zudem soll die Europäische Zentralbank am ersten Tag ihrer Käufe von Unternehmensanleihen Papiere europäischer Versorger kaufen. Auch RWE verteuern sich um 3,2 Prozent.
Der Dax gibt derweil um 0,6 Prozent auf 10.224 Punkte nach. Die Weltbank hat die Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft in diesem Jahr von 2,9 auf 2,4 Prozent gesenkt. Für den DAX, in dem exportabhängige Konzerne schwer gewichtet sind, eine schlechte Nachricht. Der deutsche Leitindex gibt daher etwas mehr nach als die meisten anderen europäischen Börsenbarometer. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,6 Prozent niedriger bei 3.022 Punkten.
Auch solide Dividende stützt Eon Eon lagert das konventionelle Kraftwerksgeschäft und den Energiehandel in eine neue Gesellschaft namens Uniper aus und konzentriert sich auf das Wachstumsgeschäft mit erneuerbaren Energien, den Vertrieb und das Netzgeschäft. Der Eon-Kurs dürfte auch von Käufen vor der Ausschüttung der Dividende profitieren. Am Donnerstag zahlt Eon 0,50 Euro je Aktie, das entspricht einer Rendite von immerhin gut 5 Prozent.
Von solchen Renditen können Investoren am deutschen Anleihemarkt nur träumen: Die Rendite zehnjähriger Papiere droht ins Minus zu rutschen. Am Mittwochmorgen fiel sie mit 0,033 Prozent auf den niedrigsten Stand aller Zeiten. Mittlerweile werfen alle Laufzeiten inklusive neunjähriger Bundesanleihen eine negative Rendite ab. Die starke Nachfrage, nicht zuletzt durch die Anleihekäufe der EZB, drückt immer mehr auf die Renditen. Im Verlauf des Handels hat sich die Bund-Rendite wieder etwas erholt auf 0,065 Prozent.
Michael Leister von der Commerzbank sieht die Anleiherenditen in einem Teufelskreis. Denn die EZB kauft keine Anleihen, die unter ihrem Leitzins von minus 40 Basispunkten rentieren. Kürzere Laufzeiten, die deshalb aus dem Pool der aus EZB-Sicht "kaufbaren" Bonds herausfallen, müssen durch längere Laufzeiten ersetzt werden. Die Käufe dieser Papiere drückt wiederum auf deren Renditen. "Die sich selbst verstärkende Abwärtsspirale der Bund-Renditen dreht sich kräftig weiter", sagt der Rentenanalyst.
EZB beginnt mit Käufen von Unternehmensanleihen Am heutigen Mittwoch hat die EZB mit Käufen von Unternehmensanleihen begonnen. Zu den Papieren, die die EZB einsammelt, sollen unter anderen Bonds von europäischen Versorgern gehören. Auch Bonds der spanischen Telefonica soll die EZB kaufen. Ein Geldmarkthändler berichtet, die Deutsche Bundesbank sei mit Käufen von Anleihen der DAX-30-Konzerne aktiv. Die BayernLb schätzt, dass die EZB monatlich für bis zu 7,5 Milliarden Euro Anleihen von Unternehmen kaufen könnte.
Der Brent-Ölpreis steigt um 1,6 Prozent auf 52,30 US-Dollar und setzt sich damit immer weiter von der 50-Dollar-Marke nach oben ab. Die Preise für Industriemetalle wie Aluminium, Blei, Zink und Nickel steigen jeweils knapp 5 Prozent. Seit Anfang des Monats hat der Nickelpreis um mehr als 500 Dollar oder 6 Prozent zugelegt. Steigende Rohstoffpreise sorgen an den Aktienmärkten für Käufe im Rohstoffsektor. Dieser legt um 2 Prozent zu. Der Öl- und Gassektor steigt um 0,6 Prozent.
Größere Kursausschläge bei Nebenwerten K+S fallen um 2,4 Prozent. Laut Aktienhändlern haben die Analysten von Bernstein die Aktie von "Outperform" auf "Marketperform" abgestuft. Bei Bilfinger setzt sich der Ausverkauf fort, der Kurs fällt um 5 Prozent. Stada verlieren 3,2 Prozent, nachdem das Unternehmen dementiert hat, mit Investoren über einen Verkauf gesprochen zu haben. Ein ominöser Internet-Blog über Übernahme-Interesse aus China für Wirecard lässt deren Kurs um 5,3 Prozent steigen.
An der Mailänder Börse steigen Fiat um 1,3 Prozent. Der italienische Staat kann kein Fehlverhalten von Fiat bei Abgaswerten feststellen. Tests von Diesel-Autos verschiedener Hersteller hätten nur bei VW-Fahrzeugen Vorrichtungen zur Manipulation von Abgastests ergeben, sagte der Infrastruktur- und Verkehrsminister Graziano Delrio.
In Amsterdam steigt der Kurs von TomTom um 5 Prozent. Der Anbieter von Digitalkarten und Navigationsdiensten hat einen Auftrag von Volvo bekommen, der weltweit und für alle Pkw-Modelle der Schweden gilt.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.021,92 -0,62 -18,77 -7,52 Stoxx-50 2.878,93 -0,62 -17,93 -7,14 DAX 10.223,97 -0,62 -63,71 -4,83 MDAX 20.787,08 -0,50 -104,93 0,06 TecDAX 1.697,81 0,01 0,13 -7,26 SDAX 9.466,67 -0,17 -16,08 4,05 FTSE 6.289,04 0,07 4,51 0,75 CAC 4.453,42 -0,50 -22,44 -3,96
Bund-Future 164,26 -106 5,44
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:43 Di, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1399 +0,31% 1,1364 1,1348 +5,0% EUR/JPY 121,78 +0,02% 121,75 121,77 -4,5% EUR/CHF 1,0949 -0,19% 1,0970 1,0971 +0,7% GBP/EUR 1,2787 -0,09% 1,2798 1,2841 -5,8% USD/JPY 106,84 -0,26% 107,12 107,32 -9,0% GBP/USD 1,4575 +0,21% 1,4545 1,4570 -1,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,98 50,36 +1,2% 0,62 +23,4% Brent/ICE 52,16 51,44 +1,4% 0,72 +23,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.259,61 1.247,00 +1,0% +12,61 +18,8% Silber (Spot) 17,01 16,39 +3,8% +0,62 +23,1% Platin (Spot) 1.017,36 999,65 +1,8% +17,71 +14,1% Kupfer-Future 2,08 2,05 +1,2% +0,03 -3,3% Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 08, 2016 09:31 ET (13:31 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 31 AM EDT 06-08-16
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Telefonica S.A. (spons. ADRs) | 4,12 | -1,90% | |
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