12.06.2020 18:14:47

MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Auto- und Rohstoff-Aktien gefragt

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten hat sich zum Wochenende keine einheitliche Tendenz durchgesetzt. Der Euro-Stoxx-50 schloss nach einer Achterbahnfahrt nahezu unverändert. Nach Anschlussverlusten zu Handelsbeginn war er zwischenzeitlich deutlich ins Plus gestiegen und später wieder abgebröckelt. Während sich der DAX mit einem Minus von 0,2 Prozent auf 11.949 Punkte lediglich knapp behaupten konnte und auch Zürich etwas nachgab, schlossen die anderen europäischen Börsen mehr oder weniger deutlich im Plus. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,3 Prozent auf 3.154 Punkte. Bei den Branchen waren die Rohstoff- und die Autoaktien gefragt, Pharmatitel gerieten dagegen leicht unter Druck.

Die Meinungen über die weitere Entwicklung gehen weiterhin stark auseinander: "Wir gehen davon aus, dass die Börsenrally zunächst an Schwung verlieren wird", heißt es bei der DZ Bank. An den Aktienmärkten sei die Bewertung zuletzt schon stark gestiegen, und mit einer dynamischen Erholung der Wirtschaft sei kurzfristig nicht zu rechnen.

Dagegen sieht Christopher Smart von Barings gute Gründe für steigende Kurse. "Die Unterstützung durch die Zentralbanken wird nicht nachlassen", meinte der Leiter des Barings Investment Instituts. In den meisten Industrieländern werde es wahrscheinlich noch mehr öffentliche Ausgaben geben. Und in den kommenden Monaten nähmen die wirtschaftlichen Aktivitäten wahrscheinlich wieder zu, da weitere Beschränkungen aufgehoben würden.

Nervosität herrschte am Freitag auch beim britischen Pfund. Das stand am späten Nachmittag bei 1,2535 Dollar, nachdem es sich nach früher Schwäche zeitweise bis auf 1,2650 Dollar erholt hatte. Das britische Bruttoinlandsprodukt ist im April um 20,4 Prozent eingebrochen im Vergleich zum Vormonat. Das ist der größte Rückgang gegenüber dem Vormonat seit Beginn der Datenreihe 1997. Dazu kamen die Sorgen um die weitere Brexit-Entwicklung. Hintergrund waren Berichte, die Regierung wolle eine Verlängerung der Brexit-Übergangsperiode über den 31. Dezember hinaus formell ausschließen. Der FTSE-100 zog trotzdem um 0,5 Prozent an.

Fortschritte bei Finanzierung der Aufzugsparte treiben Thyssen - Goldman die Autos

Bei den so genannen Basic Resources oder Rohstoff-Aktien standen Thyssen im Blick. Der Kurs schnellte um 7,8 Prozent nach oben. Positiv für Thyssenkrupp werteten Händler Presseberichte über Fortschritte beim Verkauf der Aufzugsparte. Demnach soll die Finanzierung der notwendigen 8,25 Milliarden Euro auf Käuferseite stehen. Schon in den kommenden Tagen soll der Mix aus Anleihen und Krediten institutionellen Investoren angeboten werden. Im Fahrwasser waren aber auch andere Branchentitel gesucht, so stiegen Arcelormittal um 4,5 Prozent. Der Stoxx-Index der Basic Resources gewann 2 Prozent.

Die Autoaktien profitierten laut Händlern von einer positiven Studie von Goldman Sachs, die Investmentbank hat laut Informationen am Markt die Kursziele für mehrere Hersteller erhöht. Der Stoxx-Branchenindex stieg um 1,5 Prozent. Renault stiegen um 3 Prozent, Peugeot um 4,2 Prozent, Daimler um 2 Prozent, VW um 1,2 und BMW um 1 Prozent.

Lufthansa an der Gewinnerspitze im DAX

Auf der Gewinnerseite im DAX konnten sich Lufthansa um 3,1 Prozent erholen auf 10,47 Euro. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat Forderungen nach schärferen Vorgaben im Lufthansa-Rettungspaket zurückgewiesen. Es sei nicht Aufgabe von Regierungen, Unternehmen "am grünen Tisch vorzuschreiben, wie sie Entscheidungen gestalten sollen", sagte Altmaier am Freitag in Berlin. Die Politik müsse vielmehr dafür sorgen, dass Unternehmen "überleben und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten und schaffen können."

Weniger gefragt waren vergleichsweise konjunkturunabhängige Aktien, so fiel der Stoxx-Healthcare um 0,3 Prozent. Nestle gaben 0,7 Prozent ab. Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern richtet sein Wassergeschäft neu aus und prüft Optionen, darunter auch einen möglichen Verkauf der Mehrheit am Nestle-Wassergeschäft in Nordamerika.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.153,74 +9,17 +0,3% -15,8%

Stoxx-50 2.933,20 +4,04 +0,1% -13,8%

Stoxx-600 354,06 +0,99 +0,3% -14,9%

XETRA-DAX 11.949,28 -21,01 -0,2% -9,8%

FTSE-100 London 6.105,18 +28,48 +0,5% -19,4%

CAC-40 Paris 4.839,26 +23,67 +0,5% -19,1%

AEX Amsterdam 545,16 +4,90 +0,9% -9,8%

ATHEX-20 Athen 1.570,31 +12,83 +0,8% -31,7%

BEL-20 Bruessel 3.296,63 +24,96 +0,8% -16,7%

BUX Budapest 37.403,57 +762,93 +2,1% -18,8%

OMXH-25 Helsinki 3.905,24 +24,82 +0,6% -7,5%

ISE NAT. 30 Istanbul 127.209,35 +485,83 +0,4% -8,4%

OMXC-20 Kopenhagen 1.224,69 -1,34 -0,1% +7,8%

PSI 20 Lissabon 4.356,08 +3,91 +0,1% -16,4%

IBEX-35 Madrid 7.292,70 +14,70 +0,2% -23,6%

FTSE-MIB Mailand 18.888,16 +81,30 +0,4% -20,0%

RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% -20,1%

OBX Oslo 743,57 +6,50 +0,9% -11,8%

PX Prag 930,94 +23,10 +2,5% -16,6%

OMXS-30 Stockholm 1.609,07 +0,01 +0,0% -9,2%

WIG-20 Warschau 1.788,83 -52,35 -2,8% -16,8%

ATX Wien 2.307,56 +37,04 +1,6% -27,8%

SMI Zuerich 9.796,37 -32,21 -0,3% -7,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/raz

(END) Dow Jones Newswires

June 12, 2020 12:15 ET (16:15 GMT)

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