26.08.2013 18:49:32
|
MÄRKTE EUROPA/Syrien verdirbt die Freude an Aktien
Von Benjamin Krieger
Anleger hatten am Montag keine rechte Lust auf Aktien. Vor allem der sich immer mehr zuspitzende Konflikt in und um Syrien ließ die Investoren von Käufen Abstand nehmen. Der DAX, der schon seit mehr als einem Monat zwischen 8.200 und 8.457 Punkten pendelt, schloss 0,2 Prozent fester bei 8.435 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,2 Prozent auf 2.821 Punkte nach. Bis auf die Börsen in Frankfurt, Zürich und Stockholm, wo es leicht aufwärts ging, meldeten alle Börsenplätze Kursverluste.
"In Syrien, der Türkei und seit kurzem in Ägypten nehmen die geopolitischen Risiken weiterhin zu", merkte Jeff Katz von Perkins Investment an. Zudem werde in Kürze in den USA die politische Debatte um die Verschuldungsgrenze wieder aufgenommen. "Jeder dieser Faktoren könnte die Marktvolatilität schnell erhöhen und den Anzeichen der jüngsten Erholung der US-Wirtschaft ein Ende bereiten", warnte Katz.
Der lethargische Handel an den europäischen Börsen dürfte unterdessen wenigstens zum Teil auch der Abwesenheit der britischen Marktakteure geschuldet gewesen sein. In London waren die Börsen wegen des "Summer Bank Holiday" geschlossen.
In den USA sind die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im Juli - ohne die volatilen Flugzeug-Orders - um 0,6 Prozent zurückgegangen. Volkswirte hatten dagegen mit einem leichten Anstieg gerechnet. "Die Zahlen enttäuschen auf ganzer Linie", urteilte Ralf Umlauf von der Helaba. Negativ seien vor allem die schwachen Aufträge für Investitionsgüter.
Der US-Dollar gab daraufhin zum Euro und zum Yen nach, machte die Verluste anschließend aber wieder wett. Die Gemeinschaftswährung wurde im späten europäischen Handel mit 1,3368 Dollar bezahlt. Den Tag über bewegte sie sich in einer sehr engen Spanne zwischen 1,3356 und 1,3396 Dollar. Das Fehlen der Londoner Marktakteure - die City ist der größte Devisenhandelsplatz der Welt - dürfte auch hierfür mitverantwortlich gewesen sein.
Am Rentenmarkt legten die Kurse nach den schwachen Auftragsdaten aus den USA zu. Der Bund-Future, ein rege gehandelter Terminkontrakt auf Bundesanleihen, war am Freitag auf den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr gefallen und stabilisierte sich nun auf niedrigem Niveau.
Größter Kursgewinner im Dax waren die Aktien von K+S mit einem Plus von 4,2 Prozent. Als am Mittag die Nachricht von der Verhaftung von Wladislaw Baumgertner über die Bildschirme der Händler lief, kauften diese K+S-Aktien. Baumgertner führt den russischen Kaliproduzenten Uralkali und will aus einem mit der weißrussischen Belaruskali betriebenen Kartell aussteigen. Dieses Szenario, das stark sinkende Kalipreise zur Folge haben kann, hatte die Kurse der Kaliproduzenten jüngst weltweit abstürzen lassen.
Nun aber wird Baumgertner vorgeworfen, als Chairman der Vertriebsgesellschaft Belarusian Potash Company (BPC) seine Macht "zum Zweck des persönlichen Nutzens" missbraucht zu haben, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Belta. "Die Verhaftung des CEO von Uralkali dürfte die Position von Uralkali schwächen und sollte sich tendenziell stützend für den Kalipreis und somit für K+S auswirken", sagte der Analyst Heinz Müller von der DZ Bank.
Die unsichere politische Lage in Italien lastete auf der Mailänder Börse, wo der Leitindex um 2,1 Prozent nachgab. Mitglieder der Partei Popolo della Libertà, der auch Silvio Berlusconi angehört, drohten am Wochenende mit einem Sturz der Regierung von Ministerpräsident Enrico Letta, sollte Berlusconi wegen seiner Verurteilung wegen Steuerdelikten aus dem Parlament ausgeschlossen werden. Das drückte vor allem auf die Kurse von Bankenaktien wie UniCredit und Intesa Sanpaolo.
Vergleichsweise gut hielten sich Telekomaktien, der Sektor legte um 0,2 Prozent zu. Hier stützte die Nachricht, dass die Übernahme von E-Plus durch Telefonica Deutschland nicht länger durch eine Kaufofferte für die E-Plus-Mutter KPN gefährdet ist. Der KPN-Großaktionär America Movil, der KPN für 7,2 Milliarden Euro übernehmen will, hat sich nach Aussage der Telefonica "unwiderruflich dazu verpflichtet", dem Erwerb von E-Plus durch Telefonica auf der außerordentlichen Hauptversammlung Anfang Oktober zuzustimmen. KPN-Aktien verteuerten sich daraufhin um 3 Prozent und Telefonica Deutschland um 2,9 Prozent.
. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.821,45 -4,60 -0,2% 7,0 . Stoxx-50 2.728,10 2,86 +0,1% 5,8 . Stoxx-600 304,48 -0,23 -0,1% 8,9 Frankfurt XETRA-DAX 8.435,15 18,16 +0,2% 10,8 London FTSE-100 Geschlossen Paris CAC-40 4.067,13 -2,34 -0,1% 11,7 Amsterdam AEX 373,49 -1,18 -0,3% 9,0 Athen ATHEX-20 313,66 -2,44 -0,8% 1,3 Brüssel BEL-20 2.769,80 -18,65 -0,7% 11,9 Budapest BUX 18.243,97 97,76 +0,5% 0,4 Helsinki OMXH-25 2.457,49 -3,61 -0,1% 11,2 Istanbul ISE NAT. 30 83.658,09 1231,36 +1,5% -14,4 Kopenhagen OMXC-20 565,85 0,36 +0,1% 14,0 Lissabon PSI 20 6.010,49 -33,37 -0,6% 5,7 Madrid IBEX-35 8.649,90 -36,90 -0,4% 5,9 Mailand FTSE-MIB 16.977,76 -364,49 -2,1% 4,3 Moskau RTS 1.324,48 -6,51 -0,5% -13,3 Oslo OBX 460,83 -0,32 -0,1% 12,3 Prag PX 963,81 -4,15 -0,4% -7,2 Stockholm OMXS-30 1.245,99 2,18 +0,2% 12,8 Warschau WIG-20 2.417,91 0,68 +0,0% -6,6 Wien ATX 2.499,37 -11,20 -0,4% 4,1 Zürich SMI 8.022,20 15,30 +0,2% 17,6
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 10.31 Uhr Fr, 17.14 Uhr EUR/USD 1,3370 0,01% 1,3368 1,3399 EUR/JPY 131,8032 0,03% 131,7631 132,0208 EUR/CHF 1,2338 -0,12% 1,2352 1,2336 USD/JPY 98,5860 0,06% 98,5310 98,5350 GBP/USD 1,5570 0,01% 1,5568 1,5584 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/cln
(END) Dow Jones Newswires
August 26, 2013 12:18 ET (16:18 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 18 PM EDT 08-26-13
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Intesa Sanpaolo S.p.A.mehr Nachrichten
13.12.24 |
Schwache Performance in Europa: STOXX 50 nachmittags mit Abgaben (finanzen.at) | |
13.12.24 |
Börse Europa: So performt der STOXX 50 aktuell (finanzen.at) | |
13.12.24 |
Anleger in Europa halten sich zurück: STOXX 50 präsentiert sich zum Start leichter (finanzen.at) | |
12.12.24 |
STOXX 50 aktuell: STOXX 50 zum Handelsende schwächer (finanzen.at) | |
12.12.24 |
Euro STOXX 50-Handel aktuell: Euro STOXX 50 schlussendlich fester (finanzen.at) | |
12.12.24 |
STOXX-Handel: Euro STOXX 50 stärker (finanzen.at) | |
12.12.24 |
STOXX 50-Handel aktuell: STOXX 50-Anleger greifen nachmittags zu (finanzen.at) | |
12.12.24 |
Handel in Europa: STOXX 50 verliert am Mittag (finanzen.at) |
Analysen zu Intesa Sanpaolo S.p.A.mehr Analysen
13.12.24 | Intesa Sanpaolo Overweight | Barclays Capital | |
06.12.24 | Intesa Sanpaolo Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
12.11.24 | Intesa Sanpaolo Buy | UBS AG | |
08.11.24 | Intesa Sanpaolo Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.11.24 | Intesa Sanpaolo Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Aktien in diesem Artikel
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,88 | -1,42% | |
K+S AG (spons. ADRs) | 5,50 | 1,85% | |
Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh | 3,48 | -0,57% | |
Telefonica S.A. (spons. ADRs) | 4,16 | 0,97% | |
Telefonica Deutschland AG (O2) | 2,08 | -0,67% |
Indizes in diesem Artikel
ATX | 3 647,82 | 0,28% |