04.11.2019 18:02:46
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MÄRKTE EUROPA/Starker Wochenauftakt - Anleger setzen auf Goldilocks
FRANKFURT (Dow Jones)--Entspannungssignale im US-chinesischen Handelskonflikt sorgten am Montag für Kauflaune auf breiter Front an Europas Börsen. Hinzu kamen Signale einer konjunkturellen Stabilisierung in Europa: Die Einkaufsmanagerindizes in der Eurozone wurden leicht nach oben revidiert, liegen aber gleichwohl noch im Kontraktion anzeigenden Bereich. Die Anleger setzen auf bessere Zeiten. Im Handel war von einem Goldilocks-Umfeld für Aktien aus anziehender Wirtschaft bei zugleich niedriger Inflation die Rede.
Der DAX gewann 1,4 Prozent auf 13.136 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 1,1 Prozent auf 3.665 nach oben. Der DAX hat damit erstmals seit Juni 2018 wieder die 13.000er-Marke überwunden. Am Anleihemarkt fielen dazu passend die Kurse und die Renditen stiegen. Die Ölpreise zogen mit der Konjunkturzuversicht an.
Der Stoxx-Autoindex stieg um 2,8 Prozent. Die USA scheinen die angedrohten Zölle gegen europäische Autohersteller verwerfen zu wollen: "Wir haben sehr gute Gespräche geführt mit unseren europäischen, japanischen und südkoreanischen Freunden", sagte US-Handelsminister Wilbur Ross dem Fernsehsender Bloomberg. Sollten die Autobauer weiteren Direktinvestitionen in den USA zustimmen, würden sich die Strafzölle erledigen.
Bei den Einzeltiteln zogen Daimler um 0,9 Prozent an, BMW um 3,1 Prozent und VW um 2,9 Prozent. Peugeot gewannen 3,4 und Fiat Chrysler 2,6 Prozent. Continental stiegen um 3,9, Leoni um 10,4 und Valeo um 4,3 Prozent. Ferrari rückten nach Zahlen und einem angehobenen Ausblick um 6,5 Prozent vor.
Die Aktie der VW-LKW-Tochter Traton gewann nach der Vorlage von Geschäftszahlen 3 Prozent. Wie Evercore anmerkte, hat sich innerhalb von Traton Scania eindrucksvoll mit einer operativen Marge von 11,5 Prozent entwickelt, während MAN sehr schlecht mit gerade 1,3 Prozent abgeschnitten habe.
Gefragt waren die als konjunkturabhängig geltenden Rohstoffaktien mit einem Index-Plus von 3,1 Prozent. Der Banken-Index zog um 2,3 Prozent an. Defensive Sektoren wurden von den Investoren dagegen eher gemieden.
Siemens-Healthineers nach Zahlen erstmals über 40 Euro
Siemens Healthineers legten nach der Geschäftszahlenvorlage 9,5 Prozent zu. Das Ergebnis hat die Prognosen übertroffen. Die Berenberg-Analysten sprachen von starken Ergebnissen, die weitgehend den Marktschätzungen entsprächen. Erfreulich falle aber der Ausblick auf 2020 aus. "Was zählt ist die konjunkturunabhängige Stabilität der Erträge", meinte ein Händler am Morgen zu den Zahlen und zur Dividendenerhöhung.
Sehr gut kamen auch die Zahlen von Ryanair an. Im vergangenen Geschäftsquartal stieg der Reingewinn um 8,2 Prozent und damit stärker als erwartet. Den Gewinnausblick hat der Billigflieger in die Mitte der bisherigen Spanne eingeengt. Der Kurs gewann 8,2 Prozent.
Kräftig abwärts um 4,5 Prozent ging es in Amsterdam für PostNL. Die Niederländer haben überraschend ihre Umsatzprognosen nicht erfüllt. Zudem stieg der Cashflow geringer als Analysten erwartet hatten. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2019 fiel dementsprechend vorsichtiger aus. Deutsche Post zeigten sich davon unbeeinflusst und gewannen 1 Prozent.
Britische Wettanbieter brachen an der Londoner Börse ein. Hintergrund war eine parteiübergreifende Gesetzesinitiative, die den Einsatz bei Online-Spielautomaten auf 2 Pfund begrenzen möchte. Auch sollen zukünftig Online-Wetten mittels Kreditkarten verboten werden. Die Nachrichten taten dem Sektor nicht gut - William Hill verloren 12,7 Prozent, GVC Holdings 10,5 Prozent und 888 Holdings 13,7 Prozent.
Tagesverlierer im DAX waren Deutsche Börse mit Abgaben von 1,9 Prozent. Nach den Quartalszahlen und der in der Zwischenzeit erreichten hohen Bewertung der Aktie ist die Luft erst einmal raus aus dem Papier. Nach Zahlen gewannen Telefonica Deutschland 1,8 Prozent. Die Citigroup sieht Telefonica Deutschland auf einem guten Weg, die Prognose zu erfüllen.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.665,21 +41,47 +1,1% +22,1%
. Stoxx-50 3.315,36 +31,21 +1,0% +20,1%
. Stoxx-600 403,41 +3,98 +1,0% +19,5%
Frankfurt XETRA-DAX 13.136,28 +175,23 +1,4% +24,4%
London FTSE-100 London 7.365,32 +62,90 +0,9% +8,5%
Paris CAC-40 Paris 5.824,30 +62,42 +1,1% +23,1%
Amsterdam AEX Amsterdam 585,55 +4,77 +0,8% +20,0%
Athen ATHEX-20 Athen 2.175,44 -8,74 -0,4% +35,3%
Brüssel BEL-20 Bruessel 3.829,20 +34,41 +0,9% +18,1%
Budapest BUX Budapest 42.817,55 +657,97 +1,6% +9,4%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.167,06 +53,28 +1,3% +13,1%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 123.431,99 +2166,70 +1,8% +8,0%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.082,30 +5,98 +0,6% +21,4%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.115,89 +87,50 +1,7% +10,0%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.416,40 +88,40 +0,9% +10,3%
Mailand FTSE-MIB Mailand 23.311,43 +377,11 +1,6% +25,2%
Moskau RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% +36,5%
Oslo OBX Oslo 834,02 +4,27 +0,5% +12,8%
Prag PX Prag 1.069,69 +7,86 +0,7% +8,4%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.771,03 +33,52 +1,9% +25,7%
Warschau WIG-20 Warschau 2.264,06 +69,96 +3,2% -0,6%
Wien ATX Wien 3.225,41 +60,77 +1,9% +14,7%
Zürich SMI Zuerich 10.337,07 +84,83 +0,8% +22,6%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
November 04, 2019 12:03 ET (17:03 GMT)
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