12.06.2024 18:03:40

MÄRKTE EUROPA/Sehr fest nach US-Inflationsdaten - Autosektor im Blick

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben nach Veröffentlichung günstiger US-Verbraucherpreise am Mittwoch mit starken Kursaufschlägen geschlossen. Die Inflation hat sich im Mai gegenüber dem Vormonat unverändert entwickelt, erwartet worden war ein Plus von 0,1 Prozent. Auch im Kern fiel der Anstieg mit 0,2 Prozent geringer als die im Konsens erwarteten 0,3 Prozent aus. Anleger reagierten erleichtert, nachdem die Preisdaten jüngst auf der Oberseite überrascht hatten.

Nicht überraschend hielt der Markt nach den günstigen US-Inflationszahlen für den Mai Zinssenkungen nun für wahrscheinlicher. Ein Zinsschritt in den USA im September wurde am Zinsterminmarkt zuletzt mit 70 Prozent eingepreist nach zuvor rund 50 Prozent. Damit tendiert der Markt nun verstärkt in Richtung von zwei Zinssenkungen im laufenden Jahr nach zuvor ein bis zwei.

Der DAX gewann 1,4 Prozent auf 18.631 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 1,5 Prozent auf 5.039 Zähler zu. Der Euro stieg deutlich auf 1,0844 Dollar, am Anleihemarkt zogen die Notierungen an - die Renditen fielen also.

Am Abend standen nun die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung mit den neuen Notenbankprognosen für Wachstum, Zinsen und Inflation an. Eine Leitzinssenkung am Abend galt als praktisch ausgeschlossen. Im Fokus stand daher der Ausblick mit den aktualisierten Prognosen für den Zinspfad.

Geplante EU-Strafzölle nehmen konkrete Form an

Im Blick stand der Automobilsektor. Die EU-Kommission plant Importzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge, nachdem eine Untersuchung ergeben hat, dass staatliche chinesische Subventionen die EU-Hersteller von Elektrofahrzeugen in unfairer Weise benachteiligen. Allerdings liegt der Satz weit unter dem, den beispielsweise die USA mit 100 Prozent anwenden und auch unter dem, den die Türkei mit 40 Prozent avisiert hat.

Sollten Gespräche mit chinesischen Behörden nicht zu einer wirksamen Lösung führen, sollen ab 4. Juli Strafzölle erhoben werden. Alle Hersteller batterieelektrischer Fahrzeuge in China, die bei der Untersuchung kooperierten, müssen dann einen zusätzlichen Zoll von 21 Prozent zahlen. BYD, Geely und SAIC sollen mit neuen Zöllen von 17,4 Prozent, 20 bzw 38,1 Prozent belegt werden. Im Handel wird befürchtet, dass China gleichwohl mit Gegenmaßnahmen reagieren wird.

Belastend auf den Autosektor wirkte auch, dass General Motors die Absatzprognose für Elektroautos gesenkt hatte. Schlusslicht bei den Autoaktien im DAX waren Porsche Holding (-7,2%), wobei die Aktie allerdings ex Dividende gehandelt wurde. BMW gaben um 0,9, Mercedes-Benz um 0,9 und VW um 1,5 Prozent nach. Stabilus knickten unterdessen um 15,8 Prozent ein nach einer Gewinnwarnung des Autozulieferers.

Bei Rentokil steigt aktivistischer Investor ein

Für Bankaktien ging es im Schnitt um 1,3 Prozent nach oben. Damit erhole sich der Sektor aber nur, denn seit dem Schock über die Ankündigung von raschen Neuwahlen in Frankreich sei es seit Montag - insbesondere bei französischen Branchenwerten - rasant abwärts gegangen, hieß es. Societe Generale gewannen 2,1 Prozent und BNP Paribas 1,8 Prozent.

In London machten Rentokil einen Satz um 13,7 Prozent nach oben. Treiber war der Einstieg eines aktivistischen Investors. Evotec verteuerten sich um 1,1 Prozent. Nach Fortschritten innerhalb der Neurologie-Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb erhält Evotec eine Meilenzahlung von 20 Millionen Dollar.

Prosus (+2,2%) steckten eine Gewinnwarnung komplett weg. Wegen geringerer Gewinne aus dem Verkauf von Tencent-Aktien rechnet das Beteiligungsunternehmen mit einem Gewinnrückgang um bis zu 29 Prozent. Der bereinigte Gewinn aus dem Kerngeschäft soll sich allerdings nahezu verdoppeln.

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Euro-Stoxx-50 5.034,43 +69,34 +1,4% +11,4%

Stoxx-50 4.559,91 +44,06 +1,0% +11,4%

Stoxx-600 522,89 +5,60 +1,1% +9,2%

XETRA-DAX 18.630,86 +260,92 +1,4% +11,2%

FTSE-100 London 8.215,48 +67,67 +0,8% +5,4%

CAC-40 Paris 7.864,70 +75,49 +1,0% +4,3%

AEX Amsterdam 931,79 +10,54 +1,1% +18,4%

ATHEX-20 Athen 3.527,09 +8,13 +0,2% +13,0%

BEL-20 Brüssel 3.906,79 +48,81 +1,3% +5,4%

BUX Budapest 70.237,82 +455,80 +0,7% +15,9%

OMXH-25 Helsinki 4.606,48 +60,55 +1,3% +1,6%

ISE NAT. 30 Istanbul 11.106,68 +132,78 +1,2% +38,5%

OMXC-20 Kopenhagen 2.892,62 +21,12 +0,7% +26,7%

PSI 20 Lissabon 6.634,71 +26,71 +0,4% +4,1%

IBEX-35 Madrid 11.245,40 +69,90 +0,6% +11,3%

FTSE-MIB Mailand 34.358,83 +484,35 +1,4% +11,6%

OBX Oslo 1.322,67 +6,51 +0,5% +10,8%

PX Prag 1.538,36 +8,15 +0,5% +8,8%

OMXS-30 Stockholm 2.627,12 +40,15 +1,6% +9,6%

WIG-20 Warschau 2.442,89 +39,98 +1,7% +4,3%

ATX Wien 3.661,91 +49,02 +1,4% +5,2%

SMI Zürich 12.167,59 +94,67 +0,8% +9,3%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,53 -0,10 -0,04

US-Zehnjahresrendite 4,26 -0,14 +0,38

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:05 Di, 17:28 % YTD

EUR/USD 1,0843 +0,9% 1,0745 1,0727 -1,8%

EUR/JPY 168,99 +0,1% 168,96 168,70 +8,6%

EUR/CHF 0,9669 +0,3% 0,9642 0,9642 +4,2%

EUR/GBP 0,8445 +0,2% 0,8431 0,8432 -2,7%

USD/JPY 155,87 -0,8% 157,23 157,28 +10,6%

GBP/USD 1,2840 +0,8% 1,2744 1,2721 +0,9%

USD/CNH (Offshore) 7,2521 -0,3% 7,2693 7,2737 +1,8%

Bitcoin

BTC/USD 69.741,17 +3,5% 67.293,44 66.796,02 +60,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,30 77,90 +0,5% +0,40 +8,0%

Brent/ICE 82,14 81,92 +0,3% +0,22 +7,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 35,02 34,17 +2,5% +0,86 +6,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.335,30 2.316,83 +0,8% +18,47 +13,2%

Silber (Spot) 30,11 29,28 +2,8% +0,83 +26,6%

Platin (Spot) 967,22 956,00 +1,2% +11,22 -2,5%

Kupfer-Future 4,58 4,51 +1,7% +0,07 +16,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 12, 2024 12:03 ET (16:03 GMT)

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