20.10.2016 10:21:49

MÄRKTE EUROPA/Lufthansa-Aktie fliegt - DAX wartet auf EZB

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte gehen wenig verändert in den Donnerstag. Der Dax steigt gegen 9.50 Uhr um 0,2 Prozent auf 10.670 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zieht ebenfalls geringfügig an. Heraus ragt die Lufthansa-Aktie, die zeitweise 10 Prozent zulegt, nachdem der Konzern die Prognose erhöht hat. Am Gesamtmarkt wird die Stimmung etwas von guten Vorlagen aus Asien gestützt. In Japan ist der Nikkei-Index am Morgen auf den höchsten Stand seit fünf Monaten gestiegen. Und auch der festere Ölpreis stützt die Stimmung an den Aktienmärkten, sowohl WTI als auch Brent liegen nahe an der Marke von 52 Dollar je Barrel.

   Gestellt werden dürften die Weichen für den Tag allerdings erst auf der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag. Beobachter rechnen zwar erst einmal nur mit einer Bestätigung der aktuellen Geldpolitik. Die Erwartungen an die zukünftige Politik sind jedoch sehr unterschiedlich. So erwartet eine Mehrheit unter den Marktteilnehmern, dass die EZB noch in diesem Jahr das Anleihekaufprogramm zeitlich verlängern wird. Auf der anderen Seite gibt es auch Verfechter, die mit einer anziehenden Inflation auch eine schrittweise Rückführung der Anleihekäufe fordern. Entsprechende Hinweise von EZB-Chef Mario Draghi könnten die Kurse deutlich bewegen.

Lufthansa überrascht und festigt DAX-Platz Lufthansa steigen auf den höchsten Stand seit Mitte Juli. Die Kranich-Gesellschaft hat zwar in den ersten neun Monaten des Jahres operativ weniger verdient und auch weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Die Ende Juli gesenkte Jahresprognose hob der DAX-Konzern aber wieder etwas an. Er rechnet nun mit einem operativen Gewinn in der Nähe des Vorjahresergebnisses von gut 1,8 Milliarden Euro. "Analysten dürften nun reihenweise ihre Schätzungen erhöhen", sagt ein Händler. Mit dem Kurs-Plus dürfte die Aktie auch erst einmal ihren Platz im DAX sichern, nachdem dieser während des Kurssturzes Anfang Oktober gefährdet erschien. Die nächste Index-Überprüfung findet im Dezember statt.

Gea-Warnung sorgt für Entsetzen Für Entsetzen im Handel sorgen die überraschend vorgezogenen Zahlen von Gea. Der Kurs sackt um 19 Prozent ab auf 38,50 Euro. "Da ist ja alles deutlich unter den Erwartungen", kommentiert ein Händler die Zahlen. Vor allem der Rückgang der Auftragseingänge und der Vorzeichenwechsel bei der Umsatzprognose seien sehr negativ für die künftige Trendrichtung der Aktie. Anstelle eines leichten Umsatzanstiegs geht Gea nun von einem leichten Umsatzrückgang im laufenden Jahr aus. Überraschend sei auch der Umfang des Gewinnrückgangs.

Nestle enttäuscht in den Schwellenländern Keine Begeisterung lösen die Zahlen von Nestle aus. "Mit einem etwas verlangsamten Wachstum hatte man ja gerechnet, aber das ist zuviel", sagt ein Händler mit Verweis auf die gesenkte Prognose für das organische Umsatzwachstum. Vor allem in den Schwellenländern habe das Unternehmen erneut enttäuschend abgeschnitten. Nestle geht für 2016 nur noch von 3,5 Prozent Wachstum aus und nicht mehr wie auf Vorjahresniveau bei 4,2 Prozent. "Vor allem im Vergleich mit Unilever sieht das schon wieder schlechter aus", so der Händler. Unilever habe Preiserhöhungen durchsetzen können und sehe in den Schwellenländern besser aus als Nestle. Nestle fallen um 1,3 Prozent. Besser sieht es bei Pernod-Ricard aus, nach Zahlen des Getränkeherstellers steigt der Kurs um 2,5 Prozent.

   TOM TAILOR hat zwar schlechte Zahlen veröffentlicht, die Aktien steigen aber um 5 Prozent, weil die erwartete Umstrukturierung nun eingeleitet wird.

   Daneben bewegen Analystenkommentare einzelne Titel. So steigen RATIONAL mit einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 1,9 Prozent auf 459,75 Euro. Das Kursziel liegt bei 500 Euro. Und SAF-Holland ziehen nach einer Kaufempfehlung von Berenberg um 1,6 Prozent an.

   Größter Verlierer in Europa ist der Mediensektor mit einem Minus von 1,5 Prozent. Damit verpuffen auch die Kaufempfehlung für Prosieben und RTL durch Jefferies, beide Aktien liegen im Minus.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.061,44 0,18 5,50 -6,31 Stoxx-50 2.850,88 -0,05 -1,39 -8,04 DAX 10.670,46 0,23 24,78 -0,68 MDAX 21.368,53 -0,86 -184,32 2,86 TecDAX 1.781,50 -0,24 -4,35 -2,69 SDAX 9.322,19 -0,17 -16,00 2,46 FTSE 7.015,61 -0,09 -6,31 12,39 CAC 4.525,11 0,11 4,81 -2,41

Bund-Future 163,83 0,01 7,67

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17.29 Uhr EUR/USD 1,0973 -0,0% 1,0974 1,0961 EUR/JPY 113,86 +0,4% 113,45 113,18 EUR/CHF 1,0851 -0,1% 1,0863 1,0849 GBP/EUR 1,1187 -0,0% 1,1198 1,1210 USD/JPY 103,76 +0,4% 103,38 103,27 GBP/USD 1,2276 -0,1% 1,2289 1,2289

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,15 51,60 -0,9% -0,45 +18,0% Brent/ICE 52,29 52,67 -0,7% -0,38 +17,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.268,64 1.269,40 -0,1% -0,76 +19,6% Silber (Spot) 17,66 17,68 -0,1% -0,02 +27,8% Platin (Spot) 941,50 946,00 -0,5% -4,50 +5,6% Kupfer-Future 2,10 2,10 -0,3% -0,01 -2,7% === DJG/hru/cln (END) Dow Jones Newswires

   October 20, 2016 03:50 ET (07:50 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 50 AM EDT 10-20-16

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