02.12.2020 09:42:40

MÄRKTE EUROPA/Leichtes Minus - Euro auf Höchststand seit April 2018

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichten Abgaben zeigen sich die europäischen Aktienmärkte kurz nach der Eröffnung am Mittwoch. Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 13.310 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um ebenfalls 0,5 Prozent auf 3.509 Punkte nach unten. Dabei dürften Rückschläge laut Teilnehmern aber weiterhin schnell zum Einstieg genutzt werden. "Die Risikobereitschaft ist stark gestiegen und bleibt hoch", sagt ein Marktteilnehmer. Das Geld gehe aus den langlaufenden US-Staatsanleihen in Risikoanlagen wie die globalen Aktienmärkte. Auch der fallende Dollar sei ein Zeichen für die hohe Risikobereitschaft.

Der Euro ist derweil mit 1,2089 Dollar auf den höchsten Stand seit April 2018 geklettert. "Die Gemeinschaftswährung ist nun auf dem Weg Richtung 1,25 Dollar", so ein Händler. "Derzeit ist das eine Folge der steigenden Risikobereitschaft der Anleger", ergänzt ein Marktteilnehmer. Gegenwind für die exportorientierten deutschen Aktien werde sich erst bei einem Anstieg über 1,25 Dollar hinaus einstellen, zeigt er sich optimistisch.

Allerdings gibt es auch warnende Stimmen: "Der starke Euro und der gleichzeitig schwache Dollar helfen den Gewinnen der US-Unternehmen und schaden den Gewinnen der Firmen aus der Eurozone", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Der starke Euro macht Exporte aus der Eurozone in den USA teurer und damit weniger attraktiv", ergänzt er.

Keinen positiven Gesamteinfluss hat, dass Biontech und Pfizer die weltweit erste Zulassung für ihren Covid-19-Impfstoff erhalten haben. Die britische Regulierungsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte MHRA habe eine temporäre Notfallzulassung erteilt, so die Unternehmen. Eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und der US-Gesundheitsbehörde FDA über eine Notfallzulassung erwarten Biontech und Pfizer ebenfalls noch in diesem Monat. Die Biontech-ADR gewinnen in Frankfurt 4,4 Prozent.

VW-Personal-Karussell im Blick - Aktie leichter erwartet

Für die VW-Aktie geht es um 2,3 Prozent nach unten. Elektromobilitäts-Vorstand Thomas Ulbrich wird den Konzern verlassen, wie das Unternehmen mitteilte. "Ulbrich steht für das Aufbrechen verkrusteter Strukturen, insofern dürfte sein Abgang negativ gesehen werden", sagt der Teilnehmer.

Wichtiger seien aber weitere Personaldiskussionen. Intern gebe es offenbar einen Machtkampf zwischen Vorstand und Betriebsrat, dessen Ausgang völlig offen sei, so der Teilnehmer.

Nordex-Rücksetzer dürfte zum Einstieg genutzt werden

Mit einem kräftigen Minus von 6,6 Prozent auf 18,61 Euro zeigt sich die Nordex-Aktie nach der Kapitalerhöhung. "In den neuen Aktien dürften bei steigenden Kursen Gewinne mitgenommen werden", sagt ein Händler. Andererseits dürften Rückschläge auch schnell zum Einstieg genutzt werden, auch weil das Momentum der aktuellen Aufwärtswelle im Kurs sehr hoch sei. Nordex hat am Dienstagabend knapp 10,7 Millionen Aktien zum Stückpreis von 18,90 Euro platziert.

Auch Corestate steht weiterhin im Blick. Nach dem jüngsten Kursverfall hat der Aufsichtsrat nun Rene Parmantier zum neuen CEO berufen. "Es ist zweifelhaft, dass er die nötige Transparenz herstellt und das Vertrauen der Anleger in Corestate zurückgewinnt", sagt ein Marktteilnehmer. Die Aktie gibt um weitere 0,7 Prozent nach.

Morgan Stanley hat die Aktien von Hannover Rück (+1,6 Prozent) und die Titel der Deutschen Wohnen (+0,5 Prozent) auf "Overweight" angehoben. HSBC empfiehlt Kion (+0,8 Prozent) zum Kauf.

Am Abend des 18. Dezember scheiden unter anderem Cancom aus dem Stoxx-600 aus. Die Aktien verlieren 1,1 Prozent. Neu hinein kommen unter anderem Tui, die um 0,5 Prozent nachgeben. Dem Eintritt von Siltronic wird keine Bedeutung beigemessen, weil der Kurs derzeit am Übernahmeversuch des US-Konzerns Globalwafers hängt. Siltronic-Papiere zeigen sich kaum verändert.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.508,90 -0,46 -16,34 -6,31

Stoxx-50 3.060,74 -0,28 -8,59 -10,06

DAX 13.310,00 -0,54 -72,30 0,46

MDAX 29.282,34 -0,24 -69,93 3,42

TecDAX 3.106,40 -0,31 -9,73 3,03

SDAX 13.932,02 -0,56 -78,76 11,35

FTSE 6.382,68 -0,03 -2,05 -15,35

CAC 5.561,75 -0,36 -19,89 -6,96

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,53 0,00 -0,77

US-Zehnjahresrendite 0,92 -0,01 -1,76

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 08:09 Uhr Di, 17:35 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2050 -0,19% 1,2074 1,2046 +7,4%

EUR/JPY 126,02 +0,06% 126,17 125,71 +3,4%

EUR/CHF 1,0853 -0,08% 1,0868 1,0848 -0,0%

EUR/GBP 0,9015 +0,27% 0,8994 0,8979 +6,5%

USD/JPY 104,59 +0,25% 104,38 104,36 -3,9%

GBP/USD 1,3363 -0,47% 1,3417 1,3416 +0,8%

USD/CNH (Offshore) 6,5613 +0,17% 6,5506 6,5553 -5,8%

Bitcoin

BTC/USD 19.322,75 +1,91% 18.525,75 19.076,50 +168,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 44,52 44,55 -0,1% -0,03 -20,5%

Brent/ICE 47,31 47,42 -0,2% -0,11 -21,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.817,33 1.814,80 +0,1% +2,53 +19,8%

Silber (Spot) 23,90 24,08 -0,7% -0,17 +33,9%

Platin (Spot) 1.000,15 1.002,38 -0,2% -2,23 +3,6%

Kupfer-Future 3,47 3,47 +0,0% +0,00 +22,8%

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Kontakt zum Autor:maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/smh

(END) Dow Jones Newswires

December 02, 2020 03:42 ET (08:42 GMT)

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