14.07.2022 12:57:44
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MÄRKTE EUROPA/Leichter - Bangen vor neuen US-Inflationsdaten
FRANKFURT (Dow Jones)--Leichter tendieren Europas Aktienmärkte am Donnerstagmittag. Erneut aufkommende Sorgen vor einem Absturz in die Rezession drücken vor allem Öl- und Rohstoffwerte nach unten. Deren Sektoren fallen im Schnitt über 2 Prozent. Schlechte Stimmung haben die gesenkten BIP-Wachstumsprognosen der EU-Kommission verbreitet.
Die Inflation wird hingegen über das laufende Jahr bei 7,6 Prozent erwartet und auch noch bei 4,0 Prozent für das kommende Jahr. In Deutschland springen die Großhandelspreise sogar um über 21 Prozent gegen das Vorjahr nach oben. Den Euro-Kurs höhlt die von der EZB nicht bekämpfte Inflation weiter aus: Er handelt weiter nur noch knapp über Dollar-Parität. Der DAX fällt um 1,1 Prozent auf 12.617 Punkte, der Euro-Stoxx-50 handelt 1,3 Prozent leichter bei 3.410 Punkten.
Der Fokus liegt nun auf den USA mit den wöchentlichen Arbeitsmarktzahlen und vor allem den neuen Erzeugerpreisen (PPI). Nach dem "Horrorwert" bei den Verbraucherpreisen (CPI) mit einem Ansprung von 9,1 Prozent am Mittwoch könnten aber schon kleinere Abweichungen beim PPI nach unten für Erleichterung sorgen, hofft man am Markt.
Im Blick steht zudem der Start der Berichtssaison in den USA mit ersten Quartalszahlen von JP Morgan und Morgan Stanley am Mittag. Die Deutsche Bank rechnet für die Berichtssaison bei Werten im S&P-500 insgesamt mit einem Gewinnplus von 4 Prozent verglichen mit dem zweiten Quartal des Vorjahres.
Lage im Autosektor entspannt sich - Chips gesucht
Etwas stabilsiert zeigen sich Autoaktien. Ein Händler verweist auf Aussagen von VW, nach denen sich mit der Entspannung bei der Chip-Krise im zweiten Halbjahr auch die Auslieferungen stabilisieren sollten. BMW, VW und Mercedes-Benz notieren leicht im Plus.
Infineon zeigen sich sogar 1,1 Prozent im Plus. Denn zu der erwarteten Nachfrage aus dem Autosektor kommt auch ein guter Umsatzausblick von Taiwan Semiconductor. "Da lohnt sich Bottom-Fishing", so ein Händler zu Infineon. Der Kurs habe sich halbiert. Sollte die Autoproduktion wieder anziehen, dürften Infineon besonders stark profitieren. Auch andere Branchentitel zeigen Stärke.
Mit deutlichen Abschlägen zeigen sich dagegen Ericsson (-7,6%). Der schwedische Telekomausrüster hat die Prognose für den operativen Gewinn verfehlt. Grund seien weiter schwierige weltweite Lieferketten sowie die hohe Inflation. Beides führe zu Kostensteigerungen.
Gute Zahlen von Swatch und Hugo Boss
Gut kommen dagegen die Zahlen von Swatch (+1,5%) an. Der Uhrenhersteller hat im ersten Halbjahr trotz Gegenwinds in China den Umsatz gesteigert und sieht sich auf Kurs für die Umsatzprognose im Gesamtjahr. Die Analysten der RBC stufen die Zahlen als solide ein und stellen die Ertragsentwicklung positiv heraus.
Mit guten Geschäftszahlen überrascht hat auch Hugo Boss (+3,9%) für das zweite Quartal. Die Analysten von Jefferies sehen Anzeichen, dass der Markenneustart funktioniere und erwarten eine Outperformance gegenüber den Wettbewerbern. Zudem loben sie die Margen-Entwicklung: Mit 11,4 Prozent lag die EBIT-Marge deutlich über dem Konsens von 8,4 Prozent.
Die Deutsche Telekom (-1,6%) hat einen Abnehmer für die Mehrheit ihres milliardenschweren Funkturm-Geschäfts gefunden. Die Investoren Brookfield und Digitalbridge erwerben eine Beteiligung von 51 Prozent daran. Die Sparte GD Towers werde dabei mit 17,5 Milliarden Euro bewertet, der Barmittelzufluss wird von der Telekom auf 10,7 Milliarden Euro geschätzt.
BASF notieren 0,9 Prozent im Minus, nachdem die Analysten der UBS die Aktie auf "Sell" abgestuft haben.
Italien mit erneuter Regierungskrise - Banken schwach
Die sich anbahnende Regierungskrise in Italien drückt auf die Kurse der italienischen Banken und Versicherer: Intesa, Unicredit und Generali geben bis zu 3,8 Prozent nach. Der italienische Leitindex MIB verliert 2,1 Prozent. Es zeichnet sich ab, dass sich die mitregierende Fünf-Sterne-Partei an der Abstimmung über das Konjunkturpaket im Tagesverlauf enthalten will. Nachdem Ministerpräsident Mario Draghi zuletzt ein Mitregieren der Linken eingefordert hatte, könnte die Regierungskoalition vor dem Auseinanderbrechen stehen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.410,11 -1,3% -43,86 -20,7%
Stoxx-50 3.439,87 -1,0% -36,20 -9,9%
DAX 12.617,05 -1,1% -139,27 -20,6%
MDAX 25.171,16 -1,3% -332,12 -28,3%
TecDAX 2.906,19 -0,6% -18,98 -25,9%
SDAX 11.908,41 -0,8% -97,14 -27,5%
FTSE 7.095,58 -0,8% -60,79 -3,1%
CAC 5.929,08 -1,2% -71,16 -17,1%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,23 +0,09 +1,41
US-Zehnjahresrendite 2,96 +0,03 +1,45
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:02 Mi, 17:32 % YTD
EUR/USD 1,0015 -0,4% 1,0023 1,0093 -11,9%
EUR/JPY 139,13 +0,7% 138,71 138,59 +6,3%
EUR/CHF 0,9857 +0,1% 0,9845 0,9866 -5,0%
EUR/GBP 0,8462 +0,1% 0,8456 0,8463 +0,7%
USD/JPY 138,93 +1,1% 138,43 137,32 +20,7%
GBP/USD 1,1833 -0,5% 1,1859 1,1924 -12,6%
USD/CNH (Offshore) 6,7611 +0,5% 6,7375 6,7189 +6,4%
Bitcoin
BTC/USD 19.753,00 -0,7% 20.167,59 19.482,77 -57,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 93,88 96,30 -2,5% -2,42 +30,1%
Brent/ICE 97,61 99,57 -2,0% -1,96 +30,3%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 177,90 180,50 -1,4% -2,61 +33,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.712,69 1.735,53 -1,3% -22,84 -6,4%
Silber (Spot) 18,82 19,22 -2,1% -0,40 -19,3%
Platin (Spot) 837,88 858,50 -2,4% -20,63 -13,7%
Kupfer-Future 0,00 3,33 0% 0 -25,1%
YTD zu Vortagsschluss
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 14, 2022 06:58 ET (10:58 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Assicurazioni Generali S.p.A. | 28,22 | 0,50% | |
BMW AG | 79,84 | 0,33% | |
BMW Vz. | 73,80 | 1,03% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,90 | 0,72% | |
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) | 29,40 | -0,68% | |
Deutsche Telekom AG | 29,77 | -0,63% | |
Ericsson (Telefon AB L.M.Ericsson) (B) | 7,92 | 1,38% | |
HUGO BOSS AG | 41,73 | 0,14% | |
Infineon AG | 33,06 | -0,05% | |
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) | 32,60 | -0,61% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,93 | 1,04% | |
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) | 23,20 | 0,87% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 56,36 | 0,57% | |
Swatch (I) | 250,90 | 2,20% | |
Telefon AB L.M.Ericsson (A) | 7,78 | 0,26% | |
Telefon AB L.M.Ericsson (B) (spons. ADRs) | 7,80 | 0,00% | |
The Swatch Group AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-20 Sh | 8,35 | -1,18% | |
UniCredit S.p.A. | 38,95 | -0,60% | |
Volkswagen (VW) St. | 89,75 | 0,34% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 87,76 | 1,11% |