11.03.2014 18:47:36

MÄRKTE EUROPA/Kurserholung erweist sich als Strohfeuer

   Von Benjamin Krieger

   Die Bären haben an den Börsen noch immer die Oberhand. Kursgewinne am Nachmittag erwiesen sich letztlich als Strohfeuer. Der Dax schloss am Dienstag mit einem bescheidenen Gewinn von 0,5 Prozent bei 9.308 Punkten. Im Tageshoch lag der Index immerhin 1,2 Prozent höher, gab diese Kursgewinne in der letzten Handelsstunde jedoch zum Großteil wieder ab. Der Euro-Stoxx-50 schloss kaum verändert mit 3.093 Punkten. Die Börsen in London, Paris, Zürich und Madrid meldeten leichte Kursverluste.

   Händler waren angesichts der vorübergehenden Kursgewinne ohnehin vorsichtig: Es seien vor allem kurzfristig agierende Marktteilnehmer - im Händlerjargon "Fast Money" genannt - die nach dem jüngsten Rücksetzer des DAX auf eine ebenso rasche Gegenbewegung von 200 bis 300 Punkten gewettet hätten. Einen fundamentalen Kurstreiber habe es aber nicht gegeben.

   "Man darf vermuten, dass die Panik gleich hinter der nächsten Ecke lauert", sagte Alastair McCaig vom Broker IG. Als Auslöser einer möglichen Panik an den Märkten macht der Analyst etwaige militärische Auseinandersetzungen in der Ukraine aus. Dort ist für das Wochenende eine Volksabstimmung über die Zukunft der Krim geplant.

   Auch am Euro-Rentenmarkt ging es ohne Impulse munter auf und ab. Im frühen Handel legten Bundesanleihen zu, rutschten am Nachmittag jedoch wieder ins Minus. "Heute fehlen die nachrichtlichen Impulse. Vermutlich werden wir erst mit den Konjunkturdaten in den nächsten Tagen wieder nachvollziehbare Kursbewegungen sehen", sagte Ulrich Wortberg von der Helaba. Am Mittwoch werden Inflationsdaten aus der Eurozone veröffentlicht, am Donnerstag stehen in den USA Zahlen zum Arbeitsmarkt und vom Einzelhandel auf der Agenda.

   Für einen Paukenschlag sorgte am Nachmittag die italienische Bank Unicredit. Die Auslagerung notleidender Kredite im Volumen von 87 Milliarden Euro in eine "Bad Bank" schob den Aktienkurs um 6,2 Prozent nach oben und machte die Aktie zum größten Kursgewinner unter den europäischen Schwergewichten. "Die Bank räumt das Kreditbuch radikal auf. Dadurch tritt das verbesserte operative Geschäft viel stärker in den Vordergrund", sagte ein Händler. Dazu passe der für 2014 prognostizierte Nettogewinn von 2 Milliarden Euro. "Das sind 11 Prozent mehr als wir erwartet hatten", sagte der Händler.

   Am deutschen Aktienmarkt profitierte die VW-Aktie mit einem Kursplus von 1,3 Prozent von guten Verkaufszahlen. Die Wolfsburger haben im Januar und Februar von der Marke VW 3,3 Prozent mehr Fahrzeuge abgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Auch die Aktien von BMW, Daimler und Continental legten überdurchschnittlich zu.

   Der Kurs von Hannover Rück fiel um 1,3 Prozent, trotz eines Rekordgewinns des zweitgrößten deutschen Rückversicherers. Fast 900 Millionen Euro haben die Hannoveraner im vergangenen Jahr verdient. Ein Analyst bemängelt jedoch, der Gewinn habe vor allem von einer niedrigen Steuerquote profitiert.

   Papiere von K+S schlossen 0,6 Prozent fester, gestützt von einer Kaufempfehlung der Société Générale. Henkel-Aktien, die in den vergangenen drei Wochen gut 10 Prozent eingebüßt haben, konnten mit einem Plus von 1,8 Prozent etwas Boden gut machen.

   In London gaben die Kurse der großen Einzelhändler Tesco, Morrison, Kingfisher und Sainsbury zwischen 1 und 1,7 Prozent nach. Tesco, Morrison und die nicht börsengelistete Asda haben zuletzt Marktanteile verloren. Die Briten bekommen immer stärkere Konkurrenz von Aldi und Lidl, deren Marktanteile steigen.

   Aktien von Barclays litten mit einem Kursverlust von 2,4 Prozent unter einem Bericht im Wall Street Journal. Diesem zufolge hat der Investor AIS Capital Management fünf Banken verklagt, die am täglichen Londoner Gold-Fixing beteiligt sind. Dazu gehört auch Barclays. AIS Capital Management wirft den Banken Preismanipulation vor.

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.092,55 -0,24 -0,0% -0,5 . Stoxx-50 2.885,79 -3,35 -0,1% -1,2 . Stoxx-600 331,49 0,09 +0,0% 1,0 Frankfurt XETRA-DAX 9.307,79 42,29 +0,5% -2,6 London FTSE-100 6.685,52 -3,93 -0,1% -0,9 Paris CAC-40 4.349,72 -21,12 -0,5% 1,3 Amsterdam AEX 394,29 0,89 +0,2% -1,9 Athen ATHEX-20 438,03 7,85 +1,8% 13,8 Brüssel BEL-20 3.100,85 10,05 +0,3% 6,1 Budapest BUX 16.617,65 -179,23 -1,1% -10,5 Helsinki OMXH-25 2.866,69 1,82 +0,1% 1,1 Istanbul ISE NAT. 30 76.238,16 349,68 +0,5% -7,5 Kopenhagen OMXC-20 705,52 0,70 +0,1% 14,6 Lissabon PSI 20 7.567,99 73,79 +1,0% 16,5 Madrid IBEX-35 10.163,30 -31,30 -0,3% 2,5 Mailand FTSE-MIB 20.833,92 80,56 +0,4% 9,8 Moskau RTS 1.132,05 -26,82 -2,3% -21,5 Oslo OBX 506,34 2,10 +0,4% 0,5 Prag PX 984,54 -6,95 -0,7% -0,5 Stockholm OMXS-30 1.359,18 -0,76 -0,1% 2,0 Warschau WIG-20 2.401,03 4,06 +0,2% 0,0 Wien ATX 2.489,36 -19,84 -0,8% -2,2 Zürich SMI 8.359,51 -8,04 -0,1% 1,9

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   March 11, 2014 13:15 ET (17:15 GMT)

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