29.11.2016 16:33:45

MÄRKTE EUROPA/Kurse treten auf der Stelle - Italien-Referendum bremst

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten treten die Kurse am Dienstag weitgehend auf der Stelle. Der Euro-Stoxx-50 zieht am Nachmittag geringfügig um 0,1 Prozent auf 3.019 Punkte an, der Dax zeigt sich mit 10.554 Punkten knapp behauptet. Händler sprechen von einer abwartenden Haltung vor dem italienischen Referendum zur Verfassungsreform am Sonntag.

   "Das Szenario, welches die Märkte am wenigsten wollen, ist, dass die Fünf-Sterne-Bewegung eine durch Renzis Rücktritt ausgelöste Wahl gewinnt", sagt Paul Diggle, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalter Aberdeen. "Das würde wahrscheinlich ein Referendum über die Mitgliedschaft in der Eurozone und höhere fiskalische Defizite mit sich bringen", meint er. "Das italienische Referendum stellt ein großes Risiko dar", so seine Warnung.

   Der Schlüssel liegt dann aber wohl bei Staatspräsident Sergio Mattarella, wie Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding meint. Mattarella könne auch bei einem "Nein" eine anhaltende Krise oder Neuwahlen mit Aufträgen zum Bilden einer neuen Regierung schnell beenden.

Mailand mit EZB-Put erholt Der Mailänder MIB kann sich so etwas von den jüngsten kräftigen Verlusten erholen und steigt um 1,5 Prozent. Besonders stark erholt zeigen sich die Bankenwerte mit Aufschlägen bis zu 18 Prozent, so Monte dei Paschi die Siena. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist laut Kreise-Berichten bereit, im Fall von Marktturbulenzen nach dem Referendum verstärkt italienische Anleihen zu kaufen. Auch der europäische Bankenindex steht mit einem Anstieg um 0,5 Prozent im Plus.

   Auf europäischer Ebene leiden die Rohstoffwerte unter Gewinnmitnahmen, und auch mit den Öltiteln und den Autoaktien geht es nach unten. Im DAX verbuchen die Papiere der Automobilhersteller BMW, Daimler und VW Kursverluste von bis zu 1,6 Prozent. Ausnahme ist Continental, die Aktien des Zulieferers steigen um 1,9 Prozent. Das Unternehmen hat eine Nullkuponanleihe untergebracht im Volumen von 600 Millionen Euro und mit einer Laufzeit von gut drei Jahren. Der Ausgabepreis liegt bei 99,41 Prozent.

   Auf der Gewinnerseite liegen neben Banken auch Bauwerte und Reiseaktien. Lufthansa haben nach Anschlussverkäufen im frühen Geschäft ins Plus gedreht und notieren nun trotz des Pilotenstreiks 0,7 Prozent höher. "Die Aktie könnte trotz der Streikbelastung erst einmal einen Boden gefunden haben", so ein Händler.

Giftpille von Braas Monier Bei den Versorgern RWE und EON sprechen Händler von guten Kursvorgaben aus der US-Energiebranche. RWE steigen um 3,1 Prozent und Eon um 0,9 Prozent. Eon bekommen zudem Rückenwind von einer Kaufempfehlung der Societe Generale.

   Der Ziegelhersteller Braas Monier hat mit der Ankündigung überrascht, Gratisaktien auszugeben. Für 10 gehaltene Aktien soll es zusätzliche eine Aktie geben. Außerdem zahlt Braas eine Zwischendividende von 0,57 Euro je Aktie. Händler sehen darin eine Giftpille für das von Braas abgelehnte Übernahmeangebot von Standard Industries von 25 Euro je Aktie. Der Braas-Kurs steigt um 6 Prozent auf 27,11 Euro.

   Der Karbonhersteller SGL Carbon erhöht das Kapital um 30 Millionen Aktien, um die Bilanz zu verbessern. Am Markt wurde das schon länger erwartet, dennoch fällt die Aktie wegen der damit verbundenen Gewinnverwässerung um 2,7 Prozent. Die Großaktionäre BMW und Skion beteiligen sich an der Aufstockung, Volkswagen und der Anlagenbauer Voith dagegen nicht.

   Eine Hochstufung auf "Kaufen" durch HSBC treibt den Nordex-Kurs um 0,6 Prozent an. Eine Abstufung durch das Bankhaus Lampe auf "Halten" lässt den Kurs des Ticket-Händlers CTS Eventim dagegen um 4,3 Prozent nachgeben. Eine Kaufempfehlung von Mainfirst treibt wiederum den Stada-Kurs um 1,8 Prozent nach oben.

Ölmarkt nervös vor Opec-Treffen Der Brent-Ölpreis gibt um 4 Prozent auf 46,32 US-Dollar nach. Am Ölmarkt wartet man gespannt auf das Opec-Treffen am Mittwoch und die dortigen Beschlüsse zur Stabilisierung der Ölpreise.

   Im Devisenhandel bewegt sich der Euro zum Dollar seitwärts und kostet 1,06 Dollar. Bundesanleihen geben nach den Gewinnen der vergangenen Tage wieder etwas nach.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.018,63 0,06 1,83 -7,62 Stoxx-50 2.803,54 -0,26 -7,44 -9,57 DAX 10.554,34 -0,27 -28,33 -1,76 MDAX 20.799,71 -0,03 -5,35 0,12 TecDAX 1.704,95 -0,29 -4,98 -6,87 SDAX 8.987,54 -0,35 -31,64 -1,22 FTSE 6.730,72 -1,01 -68,75 7,82 CAC 4.524,36 0,31 13,97 -2,43

Bund-Future 161,59 -0,34 6,2

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 10:10 Mo, 17:11 % YTD EUR/USD 1,0600 +0,10% 1,0589 1,0598 -2,4% EUR/JPY 119,6217 +0,29% 119,2810 118,82 -18,5% EUR/CHF 1,0757 +0,04% 1,0753 1,0745 -1,1% EUR/GBP 0,8480 -0,79% 0,8530 1,1723 +15,1% USD/JPY 112,85 +0,18% 112,65 112,16 -3,9% GBP/USD 1,2501 +0,69% 1,2415 1,2424 -15,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,18 47,08 -4,0% -1,90 +2,2% Brent/ICE 46,52 48,24 -3,6% -1,72 +2,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.188,70 1.193,90 -0,4% -5,20 +12,1% Silber (Spot) 16,51 16,60 -0,5% -0,09 +19,5% Platin (Spot) 921,80 923,50 -0,2% -1,70 +3,4% Kupfer-Future 2,60 2,66 -2,1% -0,05 +20,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/hru/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   November 29, 2016 10:02 ET (15:02 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 02 AM EST 11-29-16

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BMW AG 78,08 -2,20% BMW AG
Continental AG 65,26 -1,75% Continental AG
CTS Eventim 82,80 0,12% CTS Eventim
E.ON sp. ADRs 11,60 -0,85% E.ON sp. ADRs
Lufthansa AG 6,64 -1,22% Lufthansa AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 55,09 -2,25% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Nordex AG 11,36 -1,39% Nordex AG
RWE AG (spons. ADRs) 28,60 -1,38% RWE AG  (spons. ADRs)
SGL Carbon SE 4,03 -2,42% SGL Carbon SE
Volkswagen (VW) St. 88,70 -1,17% Volkswagen (VW) St.

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FTSE MIB 34 785,43 -0,30%