08.07.2013 08:52:31

MÄRKTE EUROPA/Krisenfurcht könnte technische Erholung trüben

Von Isabel Gomez Die kräftigen Kursgewinne an der Wall Street im späten Freitagshandel dürften am Montag an Europas Börsen eine Erholung nach sich ziehen. Händler sprechen von Nachholbedarf für den DAX, da dieser - wie auch der DAX-Future - am Freitag nach dem überraschend guten US-Arbeitsmarktbericht überdurchschnittlich stark nachgegeben hatte. Stimmungsdrücker dürften wie in der Vorwoche die Diskussionen um die nächste Hilfstranche an Griechenland sein. Die Analysten von IG Markets erwarten den Dax 57 Punkte fester bei 7.863 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 wird 0,9 Prozent fester indiziert.

   Asiatische Investoren haben die neue Woche mit dem Auflösen von Carry-Positionen begonnen. China stand mit starken Abflüssen im Zentrum des Geschehens. In Schanghai fällt der Leitindex um 1,6 Prozent und belastet auch die Märkte in Hongkong, Seoul und Sydney.

   Nach dem Scheitern der Verhandlungen am Wochenende bangt Griechenland weiter um die Auszahlung einer Kredittranche. Das Land hofft, dass sich die Geldgeber am Montag in letzter Minute einigen. Medienberichten zufolge planen die internationalen Kreditgeber, die nächste Tranche von 8,1 Milliarden Euro nicht wie geplant Ende Juli auszuzahlen, sondern später und aufgeteilt in mehrere Raten - vorausgesetzt, die Regierung in Athen setze zugesagte Reformen um.

   Gespannt werden Investoren auch auf die Renditen von US-Staatsanleihen blicken, nachdem diese am Freitag den stärksten Anstieg seit September 2008 verzeichnet haben. Aus Risikosicht - und somit auch für Aktien - seien stark steigende US-Renditen negativ. Eine Anhörung von EZB-Präsident Mario Draghi am Nachmittag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments könnte den europäischen Anleihenmarkt stützen. Es wird erwartet, dass Draghi die Aussage erneuert, den Leitzins dauerhaft niedrig belassen zu wollen.

   Der Euro fällt im frühen Handel weiter gegenüber dem Dollar und notiert bei 1,2817 Dollar. Dass der Devisenmarkt die US-Arbeitsmarkdaten am Freitag trotz der Schwäche einiger Komponenten so positiv interpretiert hat und der Euro in Folge bis knapp über 1,28 Dollar gedrückt wurde, ist Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank zufolge darauf zurückzuführen, "dass wir uns in einem Umfeld befinden, in dem der qualitative Unterschied der Fed-Politik zur Geldpolitik anderer Notenbanken einen Bias zugunsten des US-Dollars erzeugt". Auch die Analysten der Helaba erwarten, dass der Euro weiter schwach bleibt.

   Deutschland hat im Mai 2,4 Prozent weniger Waren exportiert als im Vormonat. Das zeigen Handelsdaten, die am Morgen veröffentlicht wurden. Später werden Zahlen zur Industrieproduktion im Mai veröffentlicht. Experten erwarten einen Rückgang um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. "Die Daten werden genauer betrachtet werden, da ja die europäische Konjunkturlokomotive ebenfalls schwächelt. Schwache Daten würden die Bundkurse stützen", so Analyst Dirk Gojny von der National-Bank.

   Am Aktienmarkt wertet ein Händler die Aussage eines Permira-Managers negativ für den Aktienkurs von ProSiebenSAT.1. Der Manager sagte, für das Unternehmen sei kein Käufer in Sicht. "Es stellt sich natürlich die Frage, warum Permira diese Haltung über die Presse streut", sagt der Händler. Mit dieser Aussage weiche jedenfalls ein wenig die Spekulation auf eine Übernahme, welche den Kurs nach oben getrieben habe, aus der Aktie. ProSiebenSAT.1-Aktien haben sich seit August vergangenen Jahres verdoppelt, der Börsenwert beläuft sich auf mehr als 7 Milliarden Euro. Im Frankfurter Spezialistenhandel büßt der Kurs 0,3 Prozent ein.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.50 Uhr EUR/USD 1,2826 +0,0% 1,2822 1,2834 EUR/JPY 129,5831 -0,2% 129,8560 129,4523 EUR/CHF 1,2380 -0,0% 1,2384 1,2347 USD/JPY 101,0400 -0,2% 101,2685 100,8730 GBP/USD 1,4892 +0,1% 1,4878 1,4914 === Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com DJG/igo/flf (END) Dow Jones Newswires

   July 08, 2013 02:22 ET (06:22 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 22 AM EDT 07-08-13

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