13.12.2016 08:13:43
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MÄRKTE EUROPA/Konsolidierungstag vor der Fed-Entscheidung
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem verhaltenen Start in die Woche wird für Dienstag mit einer Fortsetzung der Konsolidierung an Europas Börsen gerechnet. Vor der erwarteten Zinserhöhung durch die US-Notenbank am Mittwoch gingen die Märkte in den Pausenmodus, heißt es im Handel. In allen relevanten Sektoren, die zuletzt für die kräftige Aufwärtsbewegung an der Wall Street verantwortlich waren, setzten in New York bereits Gewinnmitnahmen ein. Dies könnte sich in Europa fortsetzen. In diesem Umfeld wird der Dax mit rund 11.100 Punkten im Minus erwartet.
Auch die Aufwärtsbewegung im Öl hat über Nacht einen Dämpfer erhalten. Der WTI-Rohölpreis fiel von rund 54 auf 52 Dollar zurück. Fundamental drückt hier zusätzlich die Erwartung vieler Analysten, dass die US-Schieferöl-Produzenten rund die Hälfte der geplanten Förderkürzungen wieder auffangen werden. Mit Spannung wird daher auf den Monatsbericht zum Ölmarkt der IEA geblickt. Mit dem erwarteten Rücksetzer in den Ölwerten wird auch der Euro-Stoxx-50 knapp im Minus erwartet. Der Euro startet mit 1,0640 Dollar kaum verändert in das europäische Geschäft.
Fed dreht an der Zinsschraube
Eine Anhebung der US-Leitzinsen durch die Fed um 25 Basispunkte wird an der Börse zu 100 Prozent erwartet und ist damit bereits in den Kursen eingepreist. Damit dürfte die Zinserhöhung für die US-Notenbank am Mittwoch die leichteste Übung sein. Viel schwieriger wird sich die Kommunikation mit den Märkten über die künftige Zinspolitik gestalten - dies inmitten großer Unsicherheit um die Ausrichtung der US-Wirtschaftspolitik. Ab Ende Januar amtiert im Weißen Haus der Republikaner Donald Trump; zudem ist der Kongress mehrheitlich in den Händen seiner Partei.
ZEW im Fokus
Im Blick steht daneben der ZEW-Index. Zuletzt hatte der Stimmungsindikator im November trotz der Wahl Donald Trumps zugelegt. Experten erwarten auch für den Dezember einen kleinen Anstieg auf 14,8 nach zuvor 13,8 Punkten. Obwohl die Märkte inzwischen noch positiver auf Trumps wirtschaftspolitische Ankündigungen reagiert haben, ist ein abermaliger Anstieg des ZEW-Index im Dezember keineswegs sicher. Im Gegenteil: Die vom Beratungsunternehmen Sentix Anfang des Monats erhobenen Konjunkturerwartungen für Deutschland sind gesunken. Sentix erklärt sich das mit der Befürchtung der Anleger, dass sich die möglichen positiven Auswirkungen Trumps auf die USA beschränken könnten.
Banken in Italien brauchen frisches Geld
Spannend könnte der Investorentag bei der UniCredit werden. Die Bank plant eine Kapitalerhöhung um bis zu 13 Milliarden Euro, um ihre harte Kernkapitalquote zu stärken, die im Branchenvergleich als recht schwach gilt. Nach dem "Nein" der Italiener zur Senats-Reform wird die Unicredit-Kapitalerhöhung auch als Lackmustest gesehen, inwieweit sich italienische Banken aus eigener Kraft am Kapitalmarkt noch refinanzieren können.
Ein Händler erwartet keine Probleme bei der Unicredit-Kapitalerhöhung. Diese dürfte bei Investoren bereits weitgehend platziert sein. Auf Messers Schneide steht dagegen die Rekapitalisierung von Monte dei Paschi. Im Handel glaubt man nicht mehr daran, dass der freiwillige Debt-to-Equity-Swap noch durchgehen wird und rechnet mit einem baldigen Bailout der angeschlagenen Bank.
Eine Aktienplatzierung dürfte für leichten Druck auf die Papiere von Scout24 sorgen. Mindestens 6,5 Millionen Aktien und damit über 6 Prozent des Grundkapitals sollen im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding platziert werden. Eigner der Aktien sind Hellmann & Friedmann, die Beteiligungsgesellschaft der Deutschen Telekom und diverse Scout-Vorstände. Im Handel sieht man diese Platzierung relativ gelassen: "Das ist nicht die erste in Scout24 und wird nicht die letzte sein", sagt ein Händler. Dass die Finanzinvestoren aussteigen wollen, sei bekannt. Erste Indikationen sehen die Aktie rund 4 Prozent leichter.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.48 Uhr Mo, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0645 +0,06% 1,0639 1,0597 -2,0% EUR/JPY 122,6301 -0,00% 122,6319 122,46 -15,7% EUR/CHF 1,0781 -0,00% 1,0781 1,0772 -0,9% EUR/GBP 0,8398 +0,10% 0,8394 1,1949 +14,0% USD/JPY 115,23 -0,03% 115,27 115,57 -1,9% GBP/USD 1,2675 +0,01% 1,2674 1,2663 -14,1%ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,83 52,83 0% 0,00 +19,5% Brent/ICE 55,66 55,69 -0,1% -0,03 +21,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.161,23 1.162,18 -0,1% -0,96 +9,5% Silber (Spot) 17,07 17,08 -0,1% -0,01 +23,5% Platin (Spot) 928,50 932,00 -0,4% -3,50 +4,2% Kupfer-Future 2,60 2,61 -0,7% -0,02 +20,4% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/raz
(END) Dow Jones Newswires
December 13, 2016 02:08 ET (07:08 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 08 AM EST 12-13-16
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