25.07.2023 15:56:40

MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - MTU tauchen mit Pratt & Whitney-Problemen ab

FRANKFURT (Dow Jones)--An Europas Börsen geht es mit den Kursen am Dienstagnachmittag leicht nach unten. Bis zu den geldpolitischen Entscheidungen von US-Notenbank bzw. EZB in der laufenden Woche dürfte es übergeordnet seitwärts weitergehen, wird im Handel erwartet. Das Datenumfeld bleibt aus Marktsicht schwierig: Nachdem am Vortag die europäischen Einkaufsmanagerindizes schwach ausgefallen sind, sendet nun der Ifo-Geschäftsklimaindex klare Rezessionssignale. Allerdings stützen die schwachen Daten die Position der Tauben im EZB-Rat, was positiv für das Börsensentiment ist. Der DAX stagniert bei 16.198 Zählern, der Euro-Stoxx-50 legt 0,2 Prozent auf 4.391 Punkte zu.

Trotz der schwachen Daten wird am Markt fest davon ausgegangen, dass die EZB am Donnerstag die Leitzinsen erneut um 25 Basispunkte anheben wird. Im Fokus steht daher der geldpolitische Ausblick. Noch wird ein weiterer Zinsschritt im September an den Märkten mit hoher Wahrscheinlichkeit eingepreist. Vor der EZB trifft aber zunächst die US-Notenbank am Mittwoch ihre geldpolitische Entscheidung - auch hier wird mit einem Schritt von 25 Basispunkten gerechnet. Und auch hier geht es für Anleger vor allem um den weiteren geldpolitischen Pfad - die Markterwartung tendiert Richtung geldpolitischer Pause.

Rückrufaktion bei Pratt & Whitney belastet Sektor

MTU Aero brechen um 8,6 Prozent ein. Im Handel wird auf Berichte verwiesen, laut denen Triebwerke von Pratt & Whitney wegen Problemen aufgrund eines Metallpulvers untersucht werden müssen. Ob und in welchem Ausmaß MTU Aero von den Metallproblemen bzw. einer möglichen Rückrufaktion betroffen sind, sei aktuell unklar, heißt es im Handel. Der Mutterkonzern von Pratt & Whitney, Raytheon, hat die Probleme eingeräumt. Die Triebwerke wurden in Hunderten von A320neo-Modellen von Airbus (-3,5%) verbaut. Auch das Sentiment für Rolls-Royce (-2%) zeigt sich belastet. Lufthansa verlieren 1,2 Prozent.

Nachdem der Verlust im zweiten Quartal sowie der gesenkte Ausblick am Vormittag zunächst für Abgaben bei der Aktie von Bayer gesorgt haben, notiert der Wert in der Zwischenzeit 0,9 Prozent im Plus. Zunehmend wird an der Börse von "kitchen sinking" des noch "jungen CEO" Bill Anderson gesprochen. "In den vergangenen Monaten hat er sich ein Bild machen können und nun dem Kapitalmarkt die Downside mitgeteilt, die er sieht", so ein Aktienhändler. Darauf könne nun aufgebaut werden. Nach etwas besseren Zahlen gewinnen Hochtief 0,9 Prozent.

Adidas liegen an der DAX-Spitze mit plus 5,4 Prozent. Der Sportartikelhersteller sieht den maximalen operativen Verlust nun bei noch 450 Millionen Euro statt 700 Millionen zuvor. Hoffnungen auf solche Aussagen waren bereits am Vortag geweckt worden, weil Adidas die Yeezy-Restbestände besser als erwartet verkaufen kann.

Für Unilever geht es um 5,1 Prozent nach oben. Das zweite Quartal ist für den Konsumgüterriesen besser als erwartet verlaufen. Der Umsatzanstieg fiel etwas höher dank steigender Preise aus. Dazu wird die Jahresprognose erhöht. Der Umsatz soll nun stärker als 5 Prozent zulegen, bisher hatte man den Anstieg am oberen Rand der Spanne von 3 bis 5 Prozent erwartet.

Remy Cointreau steigen um 3,4 Prozent. Der Abbau von Lagerbeständen in den USA drückt weniger auf den Umsatz als befürchtet. Auch die Geschäftszahlen von Kühne & Nagel (+4,4%) zum zweiten Quartal kommen gut an. Analysten haben vor allem im Containergeschäft die Preismacht des Logistikers unterschätzt, der Gewinn stieg stärker als erwartet.

Logitech übererfüllt niedrige Erwartungen

Trotz deutlich gesunkenem Umsatz und EBIT wird bei Logitech (+11,1%) das Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2023/24 an der Börse positiv beurteilt. Die niedrigen Erwartungen wurden übererfüllt, beim Umsatz um 7 und beim EBIT um 56 Prozent gegenüber dem AWP-Konsens. Die Nachfrage von Privat- und Unternehmenskunden bleibe zurückhaltend, zumindest seien die Lagerbestände wieder auf einem normalen Niveau angekommen, heißt es von den Stifel-Analysten.

Beim Online-Broker Flatexdegiro ist das zweite Quartal schwach ausgefallen. Zudem belastet eine Erfolgsprämie aus dem Sponsoring des FC Sevilla sowie eine Geldbuße der italienischen Wettbewerbsbehörde. Auch verlässt der stellvertretende CEO bzw COO Muhamad Chahrour das Unternehmen. Die Aktien fallen um 7,3 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.391,05 +0,2% 8,02 +15,8%

Stoxx-50 4.007,50 +0,3% 13,31 +9,7%

DAX 16.197,68 +0,0% 6,73 +16,3%

MDAX 28.275,83 +0,3% 76,87 +12,6%

TecDAX 3.258,19 +0,7% 24,14 +11,5%

SDAX 13.685,21 -0,1% -10,74 +14,8%

FTSE 7.689,57 +0,1% 10,98 +3,0%

CAC 7.421,63 -0,1% -5,68 +14,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,44 +0,01 -0,13

US-Zehnjahresrendite 3,90 +0,03 +0,02

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:59 Uhr Mo, 17:29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1036 -0,3% 1,1076 1,1075 +3,1%

EUR/JPY 155,97 -0,4% 156,65 156,45 +11,1%

EUR/CHF 0,9584 -0,4% 0,9624 0,9598 -3,2%

EUR/GBP 0,8604 -0,3% 0,8627 0,8639 -2,8%

USD/JPY 141,33 -0,1% 141,44 141,27 +7,8%

GBP/USD 1,2827 +0,0% 1,2840 1,2819 +6,1%

USD/CNH (Offshore) 7,1366 -0,7% 7,1417 7,1877 +3,0%

Bitcoin

BTC/USD 29.251,97 +0,3% 29.124,85 29.088,77 +76,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,60 78,74 -0,2% -0,14 -0,3%

Brent/ICE 82,55 82,74 -0,2% -0,19 -0,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 32,39 30,56 +6,0% +1,83 -62,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.956,51 1.954,53 +0,1% +1,98 +7,3%

Silber (Spot) 24,52 24,38 +0,6% +0,15 +2,3%

Platin (Spot) 964,80 961,18 +0,4% +3,63 -9,7%

Kupfer-Future 3,91 3,85 +1,8% +0,07 +2,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 25, 2023 09:57 ET (13:57 GMT)

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