22.01.2014 18:48:35

MÄRKTE EUROPA/Hängepartie geht weiter - RWE-Aktie gesucht

   Von BENJAMIN KRIEGER

   Stagnation lautete am Mittwoch das Motto an Europas Börsen. Die Kurse traten auf der Stelle, der Dax gab um 10 Punkte nach auf 9.720. Eine Gewinnwarnung des Schweizer Kraftwerksbauers ABB kam am Markt schlecht an, vor allem aber fehlten die Kursimpulse für die Aufnahme eines neuen Trends. Seit fünf Handelstagen schon bewegt sich der DAX in einer engen Spanne von rund 130 Punkten seitwärts.

   Der Euro-Stoxx-50 schloss 2 Punkte niedriger bei 3.151 Punkten. "Die Aktien laufen hoch und runter, während Investoren auf die Ergebnisse der Unternehmen im vergangenen Jahr schauen, von denen einige gut und einige schlecht sind", sagte Russ Koesterich, Chefstratege des weltweit größten Vermögensverwalters Blackrock.

   Aktien von RWE stiegen dagegen um 2,7 Prozent, nachdem das "Wall Street Journal Deutschland" von mindestens drei Kaufangeboten für die Öl- und Gasfördertochter Dea berichtet hatte. Bis zu 5 Milliarden Euro inklusive Schulden sollen die Gebote betragen, sagten mit dem Verkauf vertraute Personen. "Das Interesse an Dea könnte einen Bieterkampf lostreten, das sorgt für Kurseuphorie bei RWE", sagte ein Händler.

   Hohe Aufwendungen für die Sparte Energietechnik haben die Schweizer ABB zu einer Gewinnwarnung gezwungen. Die Aktie fiel um 3,6 Prozent. Schon am Dienstag hatte die französische Alstom mit ihren Zielen für 2014 die Märkte enttäuscht. Am Dienstag kommender Woche veröffentlicht mit Siemens der dritte große europäische Technologiekonzern Quartalszahlen. Die Siemens-Aktie gab um 1,5 Prozent nach.

   Größter Kursgewinner unter Europas Blue-Chips waren die Aktien der niederländischen ASML. Der weltweit größte Hersteller von Anlagen für die Produktion von Halbleitern hat im vierten Quartal 2013 mehr umgesetzt als erwartet und die Dividende erhöht. Die Aktie sprang um 7 Prozent nach oben und befeuerte auch den Sektor. So legten die Papiere der Chip-Produzenten STMicroelectronics um 1,9 Prozent und die von Dialog Semiconductor um 1,5 Prozent zu. Der Technologiesektor war mit einem Plus von 1,1 Prozent der größte Kursgewinner unter den Sektoren.

   Eine Kursrakete von mehr als 30 Prozent zündete die Aktie des finnischen Stahlherstellers Rautaruukki. Die schwedische SSAB will den finnischen Rivalen für mehr als 1,1 Milliarden Euro übernehmen. Aktien von SSAB zogen um 12 Prozent an. Und auch Aktien von ThyssenKrupp profitierten mit einem Plus von 1,5 Prozent von der Aussicht auf eine Konsolidierung in Europas Stahlbranche.

   Im Dax wurden die Aktien von Munich Re, Henkel und Lanxess von Analysten großer Banken abgestuft. Sie verloren zwischen 0,9 und 5 Prozent. Die französische Bank Exane BNP hat die Aktien von HeidelbergCement hochgestuft und die des französischen Zementherstellers Lafarge gesenkt. HeidelbergCement stiegen um 3,5 Prozent und Lafarge fielen um 1,9 Prozent.

   Bei der Allianz-Tochter Pimco, der größten Rentenfondsgesellschaft der Welt, verlässt der CEO Mohamed El-Erian Mitte März das Schiff. Sein Nachfolger wird der bisher für das Tagesgeschäft verantwortliche Douglas Hodge. Allianz-Aktien fielen um 1,2 Prozent.

   Am Devisenmarkt trieben überraschend gute Arbeitsmarktzahlen in Großbritannien das Pfund Sterling nach oben. Im Dezember ist die Quote der Bezieher von Arbeitslosengeld auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen. Die britische Währung wertete zum US-Dollar und zum Euro kräftig auf. Zur Gemeinschaftswährung stieg das Pfund auf den höchsten Stand seit einem Jahr.

   "Die Wirtschaft im Vereinten Königreich kommt wieder in Fahrt", sagte Niall Delventhal von Forex Capital Markets. Die Markteilnehmer positionierte sich bereits für eine Leitzinserhöhung durch die Bank of England. Die Aussichten für das im Händlerjargon "Cable" genannte Pfund seien chancenreich.

   Kaum Bewegung gab es dagegen bei den drei großen Wechselkursen Euro/Dollar, Dollar/Yen und Euro/Yen. Zuletzt war die Diskussion um Tempo und Ausmaß der Drosselung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank das dominierende Thema im Devisenhandel. Weil in dieser Woche bislang jedoch kaum US-Konjunkturdaten auf der Agenda standen, die Aufschluss hierüber geben könnten, treten die Währungspaare auf der Stelle. Der Euro wurde am Abend mit 1,3546 Dollar bezahlt.

   Am Rentenmarkt gaben Bundesanleihen leicht nach. Allerdings sind sie seit Jahresbeginn stark gestiegen, zuletzt fünf Handelstage ohne Unterbrechung.

=== Europäische Schlussbörsen vom Mittwoch, 23. Januar

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.151,27 -1,81 -0,1% 1,4 . Stoxx-50 2.980,42 0,81 +0,0% 2,1 . Stoxx-600 336,06 0,30 +0,1% 2,4 Frankfurt XETRA-DAX 9.720,11 -10,01 -0,1% 1,8 London FTSE-100 6.826,33 -7,93 -0,1% 1,1 Paris CAC-40 4.324,98 1,11 +0,0% 0,7 Amsterdam AEX 407,45 2,26 +0,6% 1,4 Athen ATHEX-20 404,15 3,04 +0,8% 5,0 Brüssel BEL-20 2.952,36 -6,47 -0,2% 1,0 Budapest BUX 19.596,46 143,44 +0,7% 5,6 Helsinki OMXH-25 2.893,39 14,67 +0,5% 2,1 Istanbul ISE NAT. 30 82.226,13 1277,88 +1,6% -0,3 Kopenhagen OMXC-20 651,24 -3,80 -0,6% 5,8 Lissabon PSI 20 7.079,84 -234,08 -3,3% 4,4 Madrid IBEX-35 10.279,70 -77,70 -0,8% 3,7 Mailand FTSE-MIB 19.958,38 -37,37 -0,2% 5,2 Moskau RTS 1.389,06 -3,03 -0,2% -3,7 Oslo OBX 515,49 -3,11 -0,6% 2,4 Prag PX 1.029,60 4,10 +0,4% 4,1 Stockholm OMXS-30 1.355,24 5,22 +0,4% 1,7 Warschau WIG-20 2.432,78 21,52 +0,9% 1,3 Wien ATX 2.707,21 11,06 +0,4% 6,3 Zürich SMI 8.466,70 -19,67 -0,2% 3,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.00 Uhr Di, 17.57 Uhr EUR/USD 1,3544 -0,08% 1,3555 1,3559 EUR/JPY 141,4015 -0,13% 141,5819 141,1803 EUR/CHF 1,2350 0,03% 1,2347 1,2332 USD/JPY 104,3860 -0,07% 104,4600 104,1430 GBP/USD 1,6568 0,58% 1,6472 1,6468 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

   DJG/bek/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   January 22, 2014 12:15 ET (17:15 GMT)

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Alstom S.A. 20,22 2,59% Alstom S.A.
Heidelberg Materials 145,25 1,33% Heidelberg Materials
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) 525,00 0,42% Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re)
Siemens AG 207,00 -0,22% Siemens AG
SSAB Svenskt Stal AB 4,99 -1,81% SSAB Svenskt Stal AB
STMicroelectronics N.V. 21,55 -0,46% STMicroelectronics N.V.
thyssenkrupp AG 4,57 -1,34% thyssenkrupp AG

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ATX 3 879,45 -1,04%