07.03.2019 18:15:44

MÄRKTE EUROPA/Gesenkte EZB-Wachstumsprognose drückt - Euro fällt

FRANKFURT (Dow Jones)--Zunehmende Wachstumssorgen haben Europas Börsen am Donnerstag belastet. Zwar hat die EZB die Forward-Guidance verändert und neue Langfristtender (TLTRO) ab September angekündigt. Zugleich hat sie aber auch die Wachstumsprognosen für die Eurozone kräftig gesenkt. Im Handel hieß es, dass die neuen Prognosen die ohnehin schon bestehenden Wachstumsängste am Markt noch verstärkt und eine gute Gelegenheit für Gewinnmitnahmen dargestellt hätten.

Der DAX verlor 0,6 Prozent auf 11.518 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,5 Prozent auf 3.309 nach unten. Der Euro geriet unter Druck und sank auf 1,1222 Dollar von Wechselkursen um 1,1310 vor den EZB-Aussagen. Die EZB erwartet nun für das laufende Jahr nur noch ein Wachstum von 1,1 Prozent nach bislang 1,7 Prozent. Erst am Vortag hatte die OECD ihre Wachstumsprognose für die Eurozone auf 1 Prozent von zuvor 1,8 Prozent gesenkt.

Einer der Tagesverlierer waren die konjunktursensiblen Rohstoffwerte mit Abgaben von 2,2 Prozent, der Bankensektor musste Verluste von 1,9 Prozent verkraften. Die Ankündigung neuer TLTRO stützte also nicht - vielmehr schienen die Anleger darüber besorgt, dass die wirtschaftlichen Probleme der Eurozone den Bankensektor vor neue Herausforderungen stellen könnten. Insbesondere besteht die Gefahr, dass das Volumen der faulen Kredite bei einer größeren Wachstumsschwäche wieder steigt.

Autosektor wird weiter gemieden

Die Stimmung für den Autosektor blieb schlecht, er verlor 2,2 Prozent. Zum einen drückte die Drohung der USA für mögliche Strafzölle auf Importe, zum anderen die globale Konjunkturabschwächung - speziell in China. Zulieferer Schaeffler hatte dazu passend am Vortag einen düsteren Ausblick geliefert: Valeo fielen um weitere 3,8 Prozent, Faurecia um 4,2 Prozent und Schaeffler um 2,6 Prozent. Knorr-Bremse reagierten mit nur 1,3 Prozent Minus auf ordentliche Geschäftszahlen.

Auch in der Medien- und Werbebranche sah es nicht rosig aus. So brachen Axel Springer nach einem enttäuschenden Ausblick um 6,7 Prozent ein. Obwohl der Wechsel zur Digitalstrategie hier erfolgreich verlief und über 80 Prozent des operativen Gewinns dort erzielt wurden, ging Springer nicht von einer weiteren Steigerung des bereinigten EBIT aus.

Aviva standen nach Zahlenausweis unter Druck und verloren 3,3 Prozent. Die UBS sagte zwar, die Geschäftszahlen entsprächen weitgehend den Erwartungen. Allerdings müssten die Dividendenschätzungen aufgrund der neuen Ausschüttungspolitik mit der stärkeren Ausrichtung an der Entwicklung für den Gewinn je Aktie zurückgenommen werden.

Ausblick von Deutsche Post gefällt

Deutsche Post gewannen dagegen 1,3 Prozent. Vor allem der Ausblick gefiel. Post-Chef Frank Appel sagte, die Ziele seien auch bei einem Konjunkturabschwung erreichbar. "Das klingt bullisch", so ein Händler. Vonovia schafften nach soliden Geschäftszahlen sogar ein Plus von 3,9 Prozent. Die LBBW erhöhte ihr Votum daraufhin auf "Kaufen". Die defensive Aktie der Deutschen Telekom legte 1,3 Prozent zu. Auch Versorgerwerte waren gesucht: RWE stiegen 1,3 Prozent und Eon 1 Prozent.

Unter den Erwartungen lagen dagegen die Geschäftszahlen von Merck KGaA auf der operativen Ebene. Sowohl EBIT als auch EBITDA verfehlten die Prognosen deutlich. Zudem habe man sich eine bessere Marge versprochen, hieß es im Handel. Jedoch sei auch hier der Ausblick in Ordnung, die Aktie ging praktisch unverändert aus dem Handel. Hugo Boss verloren 6,5 Prozent nach durchwachsenen Geschäftszahlen. Laut der UBS zeichnete sich eine Verlangsamung des Margenzuwachses ab.

Für Countrywide ging es nach schwachen Geschäftszahlen und einem gesenkten Ausblick kräftig um 12,4 Prozent nach unten. Die negativen Auswirkungen des Brexits dürften auch 2019 das Transaktionsvolumen bei gewerblichen Immobilien, vor allem in London, belasten. Countrywide geht für das erste Halbjahr von einem zwischen 3 und 5 Millionen Pfund niedrigeren EBITDA aus.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.308,85 -15,82 -0,5% +10,2%

Stoxx-50 3.052,38 -5,21 -0,2% +10,6%

Stoxx-600 373,88 -1,60 -0,4% +10,7%

XETRA-DAX 11.517,80 -69,83 -0,6% +9,1%

FTSE-100 London 7.157,55 -38,45 -0,5% +7,0%

CAC-40 Paris 5.267,92 -20,89 -0,4% +11,4%

AEX Amsterdam 536,68 -2,26 -0,4% +10,0%

ATHEX-20 Athen 1.834,79 -2,59 -0,1% +14,1%

BEL-20 BrÜssel 3.573,23 -32,57 -0,9% +10,2%

BUX Budapest 40.625,30 -461,60 -1,1% +3,8%

OMXH-25 Helsinki 4.090,42 -32,79 -0,8% +11,0%

ISE NAT. 30 Istanbul 127.952,82 -1375,39 -1,1% +11,9%

OMXC-20 Kopenhagen 989,39 +0,96 +0,1% +11,0%

PSI 20 Lissabon 5.297,53 -57,72 -1,1% +10,7%

IBEX-35 Madrid 9.249,90 -46,80 -0,5% +8,3%

FTSE-MIB Mailand 20.697,56 -154,00 -0,7% +13,1%

RTS Moskau 1.179,58 -11,93 -1,0% +10,6%

OBX Oslo 802,09 -4,98 -0,6% +8,5%

PX Prag 1.067,67 -12,86 -1,2% +8,2%

OMXS-30 Stockholm 1.558,91 -13,72 -0,9% +10,7%

WIG-20 Warschau 2.308,48 -18,68 -0,8% +1,4%

ATX Wien 2.974,51 -38,26 -1,3% +9,6%

SMI ZÜrich 9.324,58 -78,58 -0,8% +10,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.24 Uhr Mi, 18.26 Uhr % YT

EUR/USD 1,1211 -0,86% 1,1303 1,1313 -2,2%

EUR/JPY 125,11 -0,97% 126,29 126,37 -0,5%

EUR/CHF 1,1335 -0,26% 1,1357 1,1360 +0,7%

EUR/GBP 0,8557 -0,33% 0,8580 0,8607 -4,9%

USD/JPY 111,60 -0,10% 111,73 111,70 +1,8%

GBP/USD 1,3104 -0,53% 1,3174 1,3144 +2,7%

Bitcoin

BTC/USD 3.877,00 +0,62% 3.862,80 3.845,62 +4,2%

ROHöL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,58 56,22 +0,6% 0,36 +22,8%

Brent/ICE 66,27 65,99 +0,4% 0,28 +21,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.284,77 1.286,68 -0,1% -1,92 +0,2%

Silber (Spot) 15,02 15,09 -0,5% -0,07 -3,1%

Platin (Spot) 814,76 830,35 -1,9% -15,59 +2,3%

Kupfer-Future 2,91 2,92 -0,3% -0,01 +10,3%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 07, 2019 12:16 ET (17:16 GMT)

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