18.04.2023 12:54:40
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MÄRKTE EUROPA/Freundlich - MTU und Südzucker überraschen positiv
FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich zeigen sich Europas Börsen am Dienstagmittag. Ein besser als erwartet ausgefallenes BIP zum ersten Quartal aus China sorgt für gute Stimmung vor allem bei konjunkturnahen Aktien. Der DAX zeigt sich nur kurz unter seinem Jahreshoch und legt 0,6 Prozent auf 15.888 Punkte zu. Für den Euro-Stoxx-50 geht es sogar 0,8 Prozent auf 4.401 nach oben dank starker Rohstoffwerte.
Auch die Berichtssaison rückt nun immer stärker in den Fokus. Teilweise vorgezogene Geschäftszahlen von Unternehmen können zumeist positiv überraschen. Aus den USA liefern diese Woche 60 Unternehmen aus dem S&P-500-Index Quartalszahlen, aus Deutschland haben seit dem Vortagesschluss MTU und Drägerwerk Geschäftszahlen vorgelegt.
Auch die Zinspolitik der großen Notenbanken bleibt ein Taktgeber für die Börsen. "Ich denke, der Markt hat sich mit der Tatsache abgefunden, dass die Fed im Mai wieder anheben wird", sagt Jane Foley, Leiterin der Devisenstrategie bei der Rabobank. Was auf den Fed-Sitzungen im Juni und darüber hinaus passiere, bleibe ungewiss. Aber die Rednerliste der Fed in dieser Woche könnte einige Anhaltspunkte liefern, ergänzt sie.
Gutes Chinas BIP wichtiger als ZEW - Konjunkturwerte gesucht
Gute Daten kommen aus China und treiben die Konjunktur- und Rohstoffwerte: Das chinesische BIP im ersten Quartal stieg um 4,5 Prozent zum Vorjahr, erwartet wurde nur ein Anstieg um 4,0 Prozent. Auch für das zweite Quartal wird mit einem stärkeren Wachstum gerechnet. Der Einzelhandel belebte sich stärker als erwartet. Die internationalen Börsen achten derzeit stark auf China-Daten: Die Wiederbelebung von Chinas Wirtschaft wird als Voraussetzung für ein stärkeres Weltwirtschaftswachstum gesehen.
Der Index der Rohstoffwerte in Europa setzt sich mit 1,5 Prozent Plus an die Spitze der Branchengewinner. Im DAX steigen Automobilwerte wie BMW und Mercedes-Benz bis zu 1,3 Prozent. Unter den Stahlwerten legen Thyssenkrupp 5 Prozent zu, für Fabrikausrüster wie Kion geht es 2,2 Prozent nach oben.
Die negative Überraschung durch den ZEW-Index aus Deutschland spielt gegenüber dem China-BIP keine Rolle. Der ZEW fiel auf 4,1 nach 13,0 im März. Dies spiegele nur spezifisch deutsche Probleme, wie den Einbruch bei Konsum- und Bauwirtschaft durch die hohe Inflation: "Die Einzelhandelsumsätze sind nun bereits seit einem Jahr auch in realer Betrachtung gegenüber dem Vorjahr rückläufig (...). Und auch die schwache Bauwirtschaft wird noch geraume Zeit auf der konjunkturellen Entwicklung lasten", warnt Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP-Bank.
Positive Überraschungen von MTU, Drägerwerk und Südzucker
Bei MTU (+2,6%) beeindruckt vor allem die Gewinnstärke. Das EBIT lag laut Jefferies und Citi rund 23 Prozent oberhalb der Markterwartung. Damit sei ein Quartalsrekord erzielt worden, obwohl das Startquartal sonst nur durchschnittlich ausfalle. Lieferten die kommenden drei Quartale eine gleichbleibende Entwicklung ab, ergäbe dies ein 2023er-EBIT rund 9 Prozent oberhalb des Konsens.
Bei Südzucker geht es 8,6 Prozent nach oben. Hier treiben eine deutlich erhöhte Dividende und ein angehobener Ausblick. Der Aktienkurs habe zuvor die steigenden Zuckerpreise negierte, heißt es im Handel. Südzucker erwartet nun das Konzern-EBITDA zwischen rund 1,1 und 1,3 (bisher nur 1,0 bis 1,2) Milliarden Euro. Die Dividende soll auf 0,70 Euro je Aktie steigen, deutlich über den erwarteten 0,50 Euro.
Drägerwerk bauen ihr Plus sogar auf 9,8 Prozent aus. Gegenüber dem Vorjahr präsentierten sich die Geschäftszahlen überzeugend. So liege die EBIT-Marge bei 3,8 Prozent, für das Gesamtjahr rechnet der Medizintechnikkonzern mit einer EBIT-Marge von 0 bis 3 Prozent. Der Markt sei vor den Zahlen zu skeptisch gewesen, da die ehemaligen Corona-Gewinner nicht mehr so stark im Fokus gestanden hätten, heißt es im Handel.
Gut kommen auch die Geschäftszahlen von Sika (+3,6%) in der Schweiz an. Nachdem das Management jüngst darauf verwiesen habe, dass das erste Quartal schwierig werde, wird die stabile Geschäftsentwicklung nun positiv aufgenommen. So heißt es von den Analysten von Baader, dass der leicht rückläufige Konsens jüngst den Aktienkurs belastet hätte.
Auch negative Überraschungen dabei
Um 6 Prozent tiefer geht es indes für Telekomausrüster Ericsson. Die Analysten der Citi sprechen von einem leicht enttäuschenden Ausblick auf das zweite Quartal. Das Erreichen der Talsohle bei den Margen dauere wohl länger als angenommen. Für kommendes Jahr zeige sich Ericsson dann wieder optimistischer und rechne mit einer EBITA-Marge zwischen 15 und 18 Prozent, was über den Erwartungen liege.
In London brechen Wise um 13 Prozent ein. Das Fintech-Unternehmen teilte mit, dass der Wert pro Kunde (VPC) im vierten Quartal um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen sei - trotz eines Anstiegs der Kundenzahlen.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.401,18 +0,8% 33,57 +16,0%
Stoxx-50 4.056,56 +0,4% 15,77 +11,1%
DAX 15.887,60 +0,6% 98,07 +14,1%
MDAX 28.092,49 +0,9% 254,90 +11,8%
TecDAX 3.347,78 +0,8% 26,57 +14,6%
SDAX 13.686,75 +0,8% 115,33 +14,8%
FTSE 7.901,48 +0,3% 21,97 +5,7%
CAC 7.546,50 +0,6% 48,32 +16,6%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,47 +0,00 -0,10
US-Zehnjahresrendite 3,58 -0,02 -0,30
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:02 Uhr Mo, 17:26 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0980 +0,5% 1,0944 1,0919 +2,6%
EUR/JPY 147,20 +0,2% 147,00 146,84 +4,9%
EUR/CHF 0,9839 +0,2% 0,9823 0,9812 -0,6%
EUR/GBP 0,8825 -0,0% 0,8825 0,8829 -0,3%
USD/JPY 134,06 -0,3% 134,32 134,47 +2,2%
GBP/USD 1,2442 +0,5% 1,2402 1,2367 +2,9%
USD/CNH (Offshore) 6,8797 -0,1% 6,8758 6,8838 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 29.905,17 +1,5% 29.598,67 29.431,26 +80,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 80,71 80,83 -0,1% -0,12 +0,3%
Brent/ICE 84,73 84,76 -0,0% -0,03 -0,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 41,59 41,13 +1,1% +0,46 -46,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.004,61 1.990,93 +0,7% +13,69 +9,9%
Silber (Spot) 25,12 25,08 +0,2% +0,05 +4,8%
Platin (Spot) 1.073,60 1.052,75 +2,0% +20,85 +0,5%
Kupfer-Future 4,07 4,07 +0,2% +0,01 +6,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
April 18, 2023 06:55 ET (10:55 GMT)
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