04.09.2023 12:59:41
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MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Autos mit IAA im Fokus
FRANKFURT (Dow Jones)---Im Plus sind die europäischen Aktienmärkte in die neue Handelswoche gestartet. Positive Vorgaben von den asiatischen Handelsplätzen heben die Stimmung. In China trieben weitere Lockerungsmaßnahmen für die Kreditvergabe. Das Geschäft dürfte aber am Nachmittag deutlich ausdünnen, denn in den USA sind wegen des Feiertags "Labor Day" sämtliche Börsen geschlossen. Der DAX legt um 0,5 Prozent auf 15.915 Zähler zu, der Euro-Stoxx-50 um 0,7 Prozent auf 4.312 Punkte.
Der Euro geht nach dem deutlichen Rücksetzer am Freitag ganz leicht erholt in die Woche. Am Wochenende habe EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch im belgischen Radio gesagt, dass die EZB die Zinssätze aufgrund der anhaltenden Inflation möglicherweise weiter anheben müsse, erläutert Zinsstrategin Evelyne Gomez-Liechti von Mizuho. Am Rentenmarkt steigt die deutsche Zehnjahresrendite um 2 Basispunkte auf 2,57 Prozent. Zuletzt hatte sich am Markt angesichts der wirtschaftlichen Schwächesignale mehr und mehr die Einschätzung breitgemacht, dass die EZB die Zinsen zunächst nicht weiter anheben dürfte.
Autos mit IAA im Fokus
Im Fokus stehen die Aktien der Automobilhersteller mit der IAA in München, deren europäischer Sub-Index um knapp 1 Prozent zulegt. Autohersteller müssen sich nach Einschätzung von EY-Autoexperte Constantin M. Gall angesichts konjunkturellen Gegenwinds und gestiegenen Preisdrucks auf eine geringere Profitabilität einstellen. Für die Produzenten werde es immer schwieriger, die aktuell sehr hohen Fahrzeugpreise am Markt durchzusetzen, sagte Gall zu Dow Jones Newswires. "Es wird dann sehr schwierig, weiterhin hohe Margen zu erwirtschaften - gerade, wenn der Elektroanteil steigt, der bis auf weiteres deutlich margenschwächer im Vergleich zum Verbrenner ist, und der Preisdruck auch in diesem Segment stark zunimmt", sagt der Experte.
Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie VDA, Hildegard Müller, fordert derweil bessere Rahmenbedingungen für ihre Branche in Deutschland. "Der Standort Deutschland ist nicht mehr wettbewerbsfähig", warnt Müller. "Wir verlieren zunehmend gegenüber anderen Regionen in der Welt hier den Anschluss." Das liege an zu hohen Energiekosten, mangelnder Rohstoff-Absicherung und an fehlenden Handelsabkommen. Als falsch bezeichnete die Verbandschefin die Kürzung von Förderprämien für Elektroautos. Man erlebe in diesem Jahr massive Einbrüche auf dem Markt.
Die chinesischen Newcomer in der Autobranche werden nach Einschätzung des Autoexperten Frank Schwope die etablierten Hersteller in den nächsten Jahren massiv unter Druck setzen. "Chinesische Hersteller werden insbesondere ab 2024 versuchen, den europäischen Automarkt mit ihren Elektroautos zu fluten", erwartet Schwope.
Index-Änderungen im Blick
Zu den Gewinnern gehören auch Vonovia mit 0,6 Prozent Plus. Hier treibt die Hochstufung durch Morgan Stanley auf "Equalweight" von "Underweight". Die Herausnahme aus dem Euro-Stoxx-50-Index spielt indes keine Rolle. Im Handel heißt es, dass Index-Betreiber immer erst am Ende eines Trends reagierten.
Munich Re weisen nur ein mageres Plus von 0,1 Prozent trotz Aufnahme in den Stoxx-50-Index aus. Dieser sei erwartet worden, heißt es. Daneben steigen ING (+0,1%) auf, herausgenommen werden Adyen (+3,6%) und Kering (+1,7%).
Ferrari (+0,8%) und Saint-Gobain (+1,4%) steigen in den Euro-Stoxx-50 auf. Nokia (+1,2%) haben ihren Platz verteidigt. Das kommt gut an, da Nokia als Wackelkandidat galt.
Brenntag legen um 0,5 Prozent zu. Hier hat Großaktionär Klaus-Michael Kühne seine Beteiligung weiter aufgestockt auf nunmehr 10 Prozent. Im April hatte Kühne seine Beteiligung von gut 3 auf 5,18 Prozent erhöht.
Kion liegen mit einem Plus von 5 Prozent fest im Markt. Kepler Cheuvreux hat die Gewinnschätzungen erhöht und die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 51 Euro bekräftigt.
Siemens profitieren von einer Hochstufung durch Bernstein auf "Outperform" und legen um 1,2 Prozent zu.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.311,02 +0,7% 28,38 +13,6%
Stoxx-50 3.990,74 +0,6% 23,02 +9,3%
DAX 15.911,67 +0,5% 71,33 +14,3%
MDAX 28.000,71 +0,7% 187,78 +11,5%
TecDAX 3.180,33 +0,7% 21,54 +8,9%
SDAX 13.381,02 +0,4% 56,81 +12,2%
FTSE 7.495,79 +0,4% 31,25 +0,2%
CAC 7.331,48 +0,5% 34,71 +13,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,56 +0,02 -0,01
US-Zehnjahresrendite 4,18 0 +0,30
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:05 Uhr Fr, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0804 +0,3% 1,0791 1,0792 +0,9%
EUR/JPY 158,10 +0,4% 157,70 157,76 +12,6%
EUR/CHF 0,9553 +0,1% 0,9540 0,9555 -3,5%
EUR/GBP 0,8551 -0,1% 0,8554 0,8561 -3,4%
USD/JPY 146,34 +0,1% 146,14 146,19 +11,6%
GBP/USD 1,2636 +0,4% 1,2615 1,2606 +4,5%
USD/CNH (Offshore) 7,2714 +0,0% 7,2662 7,2737 +5,0%
Bitcoin
BTC/USD 25.903,17 -0,3% 25.939,52 25.839,91 +56,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 85,59 85,55 +0,0% +0,04 +9,3%
Brent/ICE 88,72 88,55 +0,2% +0,17 +8,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 34,16 35,62 -4,1% -1,46 -54,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.940,44 1.939,77 +0,0% +0,67 +6,4%
Silber (Spot) 24,04 24,18 -0,6% -0,14 +0,3%
Platin (Spot) 959,75 965,85 -0,6% -6,10 -10,1%
Kupfer-Future 3,80 3,83 -0,7% -0,03 -0,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/raz
(END) Dow Jones Newswires
September 04, 2023 06:59 ET (10:59 GMT)
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