21.03.2023 18:24:41
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MÄRKTE EUROPA/Erholung läuft weiter - Finanztitel vorn
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter auf Erholungskurs haben die Aktienkurse in Europa am Dienstag gelegen. Der DAX stieg um knapp 1,8 Prozent auf 15.195 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewann 1,5 Prozent auf 4.182 Punkte. Allerdings ging es nach einem sehr festen Vormittag im späteren Verlauf mehr oder weniger seitwärts, auch weil Marktteilnehmer bereits auf die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank Fed warteten. Die Fed entscheidet am Mittwoch über die Geldpolitik.
Angeführt wurde der Aufschwung von den Finanztiteln, nachdem die Sorgen um den Sektor nach dem erzwungenen Zusammenschluss der angeschlagenen Credit Suisse mit der UBS etwas abgeebbt waren. "Der Stress im Bankensektor hat sich gelegt", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Gestützt wurde die Stimmung für den Sektor auch von beschwichtigenden Aussagen der EZB in Richtung ausreichender Liquidität.
Die Entspannung in der Bankenkrise führte zur Auflösung von Absicherungen, besonders die daraus resultierenden terminmarktorientierten Käufe waren laut Marktteilnehmern für die hohe Dynamik der Erholung verantwortlich. Vom Tief am Montagmorgen bis zum Tageshoch bei gut 15.250 hat der DAX schon etwa 800 Punkte gewonnen. "Vermutlich sind die Positionen nun aber schon weitgehend der neuen Entwicklung angepasst worden", so ein Marktteilnehmer, der nun nur noch von begrenztem Anschlusspotenzial ausging.
Dagegen gaben die so genannten sicheren Häfen der vergangenen Tage nach, so die Anleihen und der Goldpreis. Der Euro zog zum Dollar an. Der schwächere Dollar stützte allerdings die Ölpreise, die sich von den jüngsten Jahrestiefstständen lösten. Neben der Fed, die am Dienstag und Mittwoch tagt, entscheiden im Wochenverlauf auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank of England über das weitere Vorgehen.
Hoffnung auf Zinspause stützt
Die Rally der Aktienmärkte am Montag wurde auch von der Hoffnung getragen, dass die Zinserhöhung in den USA mit 25 Basispunkten milde ausfallen dürfte und es möglicherweise die letzte sein könnte. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung am Mittwoch um 25 Basispunkte lag bei rund 80 Prozent. Sie war am Montagvormittag zwischenzeitlich auf unter 50 Prozent gerutscht.
Weiter kräftig auf Erholungskurs lagen am Dienstag Bankaktien. Der Sektorindex stand mit plus 3,7 Prozent weit vorne bei den Branchen, im Verlauf überholt nur von den Finanzdienstleistern, deren Stoxx-Index 4,4 Prozent gewann. Auch Versicherer konnten sich mit einem Index-Plus von 2,9 Prozent deutlich erholen. Die Verluste der abgeschriebenen bedingten Pflichtwandelanleihen (AT1) der Credit Suisse dürften hauptsächlich bei Vermögensverwaltern aufgelaufen sein, also weniger bei Banken und Versicherern, hieß es. Dazu kursierten Spekulationen, dass die AT1-Anleihen womöglich doch nicht voll abgeschrieben werden müssen. Immerhin geht es dabei um ein Volumen von rund 16 Milliarden Franken. Commerzbank stiegen um 7,4 und Deutsche Bank um 6,1 Prozent. Unicredit gewannen 7 Prozent. BBVA legten um 5,4 Prozent zu. In der Schweiz zogen UBS um 12,1 Prozent an und Credit Suisse um 7,3 Prozent.
Am Ende bei den Sektoren rangierten die eher als defensiv geltenden Aktien aus den Bereichen Nahrungsmittel, Telekommunikation und Versorgung, aber auch der Index der rohstoffnahen Basic Resources konnte sich nur knapp behaupten.
RWE nach Zahlenausweis kräftig im Plus
Für RWE ging es nach endgültigen Geschäftszahlen für 2022 um 1,4 Prozent nach oben. Die sehr starken Ergebnisse deckten sich der Citigroup zufolge mit den vorab veröffentlichten, den Ausblick für 2023 werteten die Analysten als solide. Gut kam an, dass RWE eine Dividende von 1,00 Euro avisiert hat, nachdem es 2022 noch 0,90 Euro je Aktie gewesen waren.
Auf neuem 21-Jahreshoch notierten Deutsche Telekom, obwohl das Plus von 0,5 Prozent relativ gering war. Deutsche Börse stiegen um 1 Prozent und schlossen nur noch knapp 2 Prozent unter ihrem Allzeithoch.
Schweizer Uhrenhersteller sehr fest
Weiter auf kräftigem Erholungskurs bewegten sich die Aktien von Swatch mit gut 4 Prozent Plus und Richemont mit 2,9 Prozent. Die Uhrenhersteller profitierten von starken Uhren-Exportzahlen aus der Schweiz. Im Februar stiegen die Exporte um 12,2 Prozent zum Vorjahr an. Der positive Trend vom Januar beschleunigte sich damit sogar. Die Analysten von Bernstein merkten dazu an, dass vor allem China zu einem positiven Wachstum zurückgekehrt sei. Damit hätten die Exporte im Februar insgesamt einen saisonalen Rekordabsatz erreicht.
Thyssen sehr fest - Bewegung um die Stahlsparte
Im MDAX erholten sich Thyssenkrupp um 4,5 Prozent. Positiv für das Unternehmen werteten Händler Berichte, wonach der Finanzinvestor CVC für die Stahlsparte bieten soll. "Das bringt wieder Bewegung in das Thema", sagte ein Händler. Auch die Fantasie über einen Zusammenschluss mit Klöckner dürften dann wieder aufkommen. Laut Medienberichten will CVC zwar nur 1 Euro für die Sparte zahlen, jedoch dabei die milliardenschweren Pensionszusagen übernehmen. Diese wären dann raus aus den Verbindlichkeiten von Thyssenkrupp und würden die Bilanz verbessern.
Im SDAX sprangen Amadeus Fire um 7,5 Prozent an. Im vergangenen Jahr erreichte der Personalvermittler beim Umsatz und operativen Gewinn neue Höchststände. Nun will er seinen Aktionären eine um 48 Prozent höhere Dividende von 4,50 Euro je Aktie zahlen.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.181,60 +62,18 +1,5% +10,2%
Stoxx-50 3.816,26 +38,32 +1,0% +4,5%
Stoxx-600 446,47 +5,87 +1,3% +5,1%
XETRA-DAX 15.195,34 +261,96 +1,8% +9,1%
FTSE-100 London 7.536,22 +132,37 +1,8% -0,6%
CAC-40 Paris 7.112,91 +99,77 +1,4% +9,9%
AEX Amsterdam 736,18 +7,13 +1,0% +6,9%
ATHEX-20 Athen 2.551,90 +52,46 +2,1% +13,3%
BEL-20 Brüssel 3.685,24 +54,25 +1,5% -0,4%
BUX Budapest 42.150,58 +806,96 +2,0% -3,8%
OMXH-25 Helsinki 4.765,37 +96,29 +2,1% -3,2%
ISE NAT. 30 Istanbul 5.394,56 -65,81 -1,2% -9,3%
OMXC-20 Kopenhagen 1.917,60 +25,85 +1,4% +4,5%
PSI 20 Lissabon 5.769,33 +101,74 +1,8% +2,5%
IBEX-35 Madrid 9.049,40 +216,30 +2,4% +10,0%
FTSE-MIB Mailand 26.554,33 +654,76 +2,5% +9,2%
RTS Moskau 983,95 +4,12 +0,4% +1,4%
OBX Oslo 1.070,72 +9,96 +0,9% -1,8%
PX Prag 1.344,60 +20,05 +1,5% +11,9%
OMXS-30 Stockholm 2.145,40 +26,68 +1,3% +5,0%
WIG-20 Warschau 1.719,16 +32,60 +1,9% -4,1%
ATX Wien 3.228,30 +87,40 +2,8% +1,5%
SMI Zürich 10.792,58 +148,94 +1,4% +0,6%
* zu Vortagsschluss
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,29 +0,18 -0,28
US-Zehnjahresrendite 3,58 +0,09 -0,30
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:15 Mo, 17:55 % YTD
EUR/USD 1,0766 +0,4% 1,0714 1,0721 +0,6%
EUR/JPY 142,64 +1,2% 141,02 141,13 +1,6%
EUR/CHF 0,9933 -0,3% 0,9968 0,9932 +0,4%
EUR/GBP 0,8832 +1,1% 0,8742 0,8740 -0,2%
USD/JPY 132,52 +0,8% 131,66 131,64 +1,1%
GBP/USD 1,2192 -0,7% 1,2256 1,2267 +0,8%
USD/CNH (Offshore) 6,8795 +0,1% 6,8747 6,8767 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 28.355,09 +1,2% 27.463,88 27.611,86 +70,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,15 67,64 +2,2% +1,51 -14,1%
Brent/ICE 74,90 73,79 +1,5% +1,11 -12,3%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 41,45 39,33 +5,4% +2,12 -49,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.941,08 1.978,38 -1,9% -37,30 +6,4%
Silber (Spot) 22,28 22,54 -1,1% -0,26 -7,0%
Platin (Spot) 974,45 993,05 -1,9% -18,60 -8,8%
Kupfer-Future 3,99 3,95 +1,1% +0,04 +4,7%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 21, 2023 13:25 ET (17:25 GMT)
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Banco Bilbao (BBVA) S.A. (Spons. ADRs) | 9,55 | 1,60% | |
BBVA SA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) | 9,70 | 0,71% | |
Commerzbank AG (spons. ADRs) | 14,80 | -0,67% | |
Commerzbank | 15,08 | -0,49% | |
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Credit Suisse GroupShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr. 1 Sh | 0,80 | 1,02% | |
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Deutsche Börse AG | 222,70 | 0,23% | |
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Deutsche Telekom AG | 29,77 | -0,63% | |
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Richemont | 74,28 | 0,16% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 29,00 | -2,03% | |
RWE AG St. | 29,27 | -2,01% | |
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thyssenkrupp AG | 4,05 | -3,59% | |
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) | 4,04 | -2,88% | |
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