23.12.2016 10:40:15

MÄRKTE EUROPA/Einigung in US-Streit treibt Kurs der Deutschen Bank

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Mit kleinen Gewinnen zeigen sich Europas Aktienmärkte am Freitag in einem weihnachtlich ruhigen Handel. Der Dax übertraf gleich zu Beginn sein altes Jahreshoch ganz knapp, kam dann aber wieder etwas zurück. Aktuell steigt er um 0,1 Prozent auf 11.471 Punkte. Im Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent auf 3.278 Punkte nach oben. Im Fokus steht der Bankensektor nach diversen Einigungen im US-Hypothekenstreit.

   Der Kurs der Deutschen Bank steigt um 3,9 Prozent. Die deutsche Nummer eins hat gegen Zahlung von 7,2 Milliarden Dollar ihren Streit mit den US-Behörden beigelegt. Damit sei "die Kuh endlich vom Eis", heißt es im Handel. Ganz zu Anfang hatte in dem Streit eine Strafe von bis zu 14 Milliarden Dollar im Raum gestanden, zuletzt war am Markt aber mit einer Einigung im Bereich von 7 Milliarden Dollar schon gerechnet worden. Der Markt dürfte sich nun wieder auf die fundamentale Bewertung der Bank konzentrieren, die sehr günstig sei, so Händler.

   Auch die Credit Suisse bessert die US-Staatskasse zu Weihnachten auf und zahlt 5,3 Milliarden Dollar um Vorwürfe wegen fauler Hypothekengeschäfte aus dem Weg zu räumen. Hier geht es um 0,1 Prozent nach unten. Laut den Analysten von Vontobel ist die Strafe höher als erwartet ausgefallen wegen des Ausgleichs für die US-Verbraucher. Die Zivilstrafe von 2,5 Milliarden Dollar decke sich dagegen mit den Schätzungen.

   Bei der britischen Barclays Bank sind die Gespräche dagegen gescheitert, das US-Justizministerium hat nun Klage gegen die Bank eingereicht. Der Barclays-Kurs fällt um 0,6 Prozent.

Monte dei Paschi ausgesetzt Die Banca Monte dei Paschi ist derweil wie erwartet mit ihren Versuchen gescheitert, 5 Milliarden Euro an Kapital aufzutreiben und steht nun vor einer Rettung durch den Staat. Die Aktien sind den ganzen Tag vom Handel ausgesetzt. Der Tausch von Schulden in Aktien sei beim Publikum nicht gut angekommen, nun springe der Staat ein, heißt es. Italiens Regierung hat zügig ein Rettungspaket durchgewunken, dessen Konformität den EU-Vereinbarungen aber umstritten ist.

   "Die Kritik daran ist verhalten. Jeder weiß doch, dass die Anti-EU-Stimmung in Italien die mit Abstand schlechteste aller EU-Mitgliedstaaten ist", kommentiert ein Händler. Daher dürften auch weitere Rettungspakete für den maroden Bankensektor weder überraschen noch auf politischen Widerstand stoßen angesichts der zerbrechlichen Lage der EU.

   Der Bankensektor insgesamt in Europa steigt um 0,2 Prozent, wobei sich im Spitzenfeld vor allem italienische Bankenaktien tummeln. Banca Carige gewinnen 6 Prozent, UniCredit und UBI Banca je 1,8 Prozent und Intesa Sanpaolo 1,1 Prozent.

VW mit nächster Einigung in USA Im Blick steht auch die VW-Aktie. Im Skandal um manipulierte Abgaswerte hat das Unternehmen in den USA zwar einen weiteren Vergleich mit Privatklägern ausgehandelt - er betrifft Fahrer von Dieselfahrzeugen mit Drei-Liter-Motoren. Die zuständige EU-Kommissarin für Justiz- und Verbraucherschutzfragen, Vera Jourova, sagte aber mit Blick auf die Entschädigungen in den USA: "Ich vermisse aber immer noch einen Extra-Bonus oder eine freiwillige Kompensation für die europäischen Kunden. Zudem hat die Kanzlei des US-Anwalts Michael Hausfeld angekündigt, am 3. Januar eine Musterklage gegen VW einzureichen. Die Kanzlei bündelt die Ansprüche von rund 100.000 VW-Geschädigten. VW geben um 0,2 Prozent nach.

   Mediaset zeigen sich um 1,5 Prozent erholt nach ihren Kursverlusten vom Vortag. Der Konkurrent Vivendi hatte am Vorabend mitgeteilt, seiner angestrebten 30-prozentigen Beteiligung am italienischen TV- und Medienkonzern sehr nahe zu sein. Die Rally der Mediaset-Aktie sei davon genährt worden, dass Vivendi die dazu notwendigen Aktien am freien Markt habe kaufen müssen, heißt es.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.277,64 0,25 8,13 0,31 Stoxx-50 2.999,74 -0,04 -1,13 -3,24 DAX 11.471,70 0,14 15,60 6,78 MDAX 22.109,48 0,28 60,96 6,43 TecDAX 1.782,18 0,20 3,56 -2,65 SDAX 9.423,97 0,09 8,55 3,58 FTSE 7.062,74 -0,01 -0,94 13,14 CAC 4.842,50 0,16 7,87 4,43

Bund-Future 163,32 0,12 6,6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:27 Uhr Do, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,0447 +0,02% 1,0445 1,0460 -3,8% EUR/JPY 122,5807 -0,21% 122,8430 122,91 -17,0% EUR/CHF 1,0725 +0,19% 1,0704 1,0716 -1,4% EUR/GBP 0,8525 +0,37% 0,8449 1,1762 +15,8% USD/JPY 117,35 -0,23% 117,61 117,51 -0,1% GBP/USD 1,2256 -0,87% 1,2364 1,2302 -16,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,54 52,95 -0,8% -0,41 +17,8% Brent/ICE 54,68 55,05 -0,7% -0,37 +19,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.131,95 1.128,70 +0,3% +3,25 +6,7% Silber (Spot) 15,84 15,79 +0,3% +0,05 +14,6% Platin (Spot) 909,50 907,50 +0,2% +2,00 +2,0% Kupfer-Future 2,49 2,49 +0,1% +0,00 +15,7% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/gos

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   December 23, 2016 04:05 ET (09:05 GMT)

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