08.02.2023 18:19:42

MÄRKTE EUROPA/DAX von Linde gestützt - Ionos-Börsenstart schwach

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben mit Aufschlägen den Handel am Mittwoch beendet. Laut CMC honorierten Investoren die Aussagen von Fed-Präsident Powell vom Vortag, dass die Disinflation begonnen habe. "Und frei nach dem Motto, nur zu hören, was sie hören wollten, lassen die Kursgewinne der vergangenen 24 Stunden die nach außen hin aggressiv wirkende Botschaft plötzlich recht zahm erscheinen", hieß es. Der DAX gewann 0,6 Prozent auf 15.412 Punkte - gestützt von Kursgewinnen von Schwergewicht Linde. Der Euro-Stoxx-50 schloss unverändert bei 4.209, der Stoxx-50 gewann 0,3 Prozent.

Powell hatte betont, dass die Zentralbank die Leitzinsen eventuell über das Maß, welches derzeit am Markt eingepreist sei, hinaus anheben müsse, sollte sich der Arbeitsmarkt weiterhin stark präsentieren. Gleichzeitig gehe die Fed aber davon aus, dass sich die Inflation noch im laufenden Jahr signifikant verringern werde.

An der türkischen Börse in Istanbul wurde kurz nach dem Start der Handel ausgesetzt, nachdem es für den Börsenindex BIST-100 in den ersten Handelsminuten nach den bereits massiven Verlusten der beiden Vortage um weitere 5 Prozent im Zuge des verherrenden Erdbebens nach unten gegangen war. Der Handel wurde nicht wieder aufgenommen.

VW verfehlt 2022 Ziel bei Netto-Cashflow

Mit einem Kurssprung von 6 Prozent reagierten Bayer auf den Abgang von CEO Werner Baumann. Zuletzt war der Druck auf Baumann durch aktivistische Investoren wieder deutlich gestiegen. Baumann stand allerdings schon lange, nämlich seit dem Debakel um den Monsanto-Kauf, im Kreuzfeuer der Kritik. Positiv dürfte aufgenommen werden, dass mit William N. (Bill) Anderson bereits ein Nachfolger benannt wurde. Anderson ist studierter Chemieingenieur und war zuletzt als CEO der Pharma-Sparte von Roche tätig.

Für die Einzelwerte kamen die Impulse ansonsten hauptsächlich von einer Flut von Quartalszahlen: VW verloren 1,5 Prozent. Der Cashflow 2022 des Automobilkonzerns fiel unter den Erwartungen aus, auch der operative Gewinn verfehlte die Prognosen - wenn auch nur geringfügig.

Positiv wurden die vorläufigen Geschäftszahlen von Eon gewertet, für die Aktie ging es um 1,7 Prozent nach oben. Sowohl das bereinigte Betriebsergebnis wie auch der bereinigte Konzernüberschuss lägen leicht über den Erwartungen, hieß es. Die einzelnen Segmente haben laut Eon am oberen Rand der Prognosen abgeschnitten. Für Linde ging es 3 Prozent nach oben, hier stützten positive Analystenkommentare.

Die niederländische Bank ABN Amro (+11,4%) hat im vierten Quartal zwar weniger verdient, die Erwartungen wurden aber klar übertroffen. Zudem kündigte das Kreditinstitut ein Aktienrückkaufprogramm über 500 Millionen Euro an.

Als "enttäuschend" stuften die Analysten von Citi die Geschäftszahlen von Vontobel (-4%) ein und bestätigten ihr Verkaufsvotum. Nicht nur der Gewinn habe die Erwartung deutlich verfehlt, auch die Gewinnmargen in den wichtigsten Geschäftsbereichen enttäuschten.

Adyen brachen um 16,2 Prozent ein. "Die Margen liegen unter den Prognosen", hieß es im Handel. Zudem gebe es Befürchtungen, CEO und Firmengründer Pieter van der Does könne das Unternehmen verlassen. Grund sei, dass das Finanzunternehmen eine Co-CEO-Struktur einführe.

Ionos schließen klar unter Ausgabepreis

Schwach verlief der Börsenstart der United-Internet-Tochter Ionos. Die Aktie des Webhosters startete mit einem ersten Kurs von 18,40 Euro. Ausgegeben worden war sie zu 18,50 Euro, nachdem die anfängliche Zeichnungsspanne bereits gesenkt worden war. Die Aktie schloss 5,2 Prozent unter Ausgabepreis auf dem Tagestief von 17,54 Euro. Das Papier der Mutter United Internet gab um 0,6 Prozent nach.

Qiagen gewannen nach Zahlenausweis zum vierten Quartal 1 Prozent. Positiv hoben die Analysten von Jefferies den Gewinn heraus, der von Steuer- und Finanzerträgen profitiert habe und 18 Prozent oberhalb der Erwartungen ausgefallen sei. Der Ausblick falle aber eher konservativ aus, hieß es.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.209,15 -0,16 -0,0% +11,0%

Stoxx-50 3.888,32 +10,75 +0,3% +6,5%

Stoxx-600 459,46 +1,27 +0,3% +8,1%

XETRA-DAX 15.412,05 +91,17 +0,6% +10,7%

FTSE-100 London 7.885,21 +20,50 +0,3% +5,5%

CAC-40 Paris 7.119,83 -12,52 -0,2% +10,0%

AEX Amsterdam 748,40 -4,69 -0,6% +8,6%

ATHEX-20 Athen 2.588,52 +57,15 +2,3% +15,0%

BEL-20 Brüssel 3.901,69 +28,45 +0,7% +5,4%

BUX Budapest 45.883,27 +666,08 +1,5% +4,8%

OMXH-25 Helsinki 5.042,17 +31,52 +0,6% +3,8%

ISE NAT. 30 Istanbul 4.984,57 Handel ausgesetzt -16,2%

OMXC-20 Kopenhagen 1.908,78 +17,56 +0,9% +4,0%

PSI 20 Lissabon 5.923,57 -20,12 -0,3% +3,1%

IBEX-35 Madrid 9.227,30 +54,90 +0,6% +12,1%

FTSE-MIB Mailand 27.160,73 +41,99 +0,2% +14,4%

RTS Moskau 981,82 -22,55 -2,2% +1,2%

OBX Oslo 1.125,20 +29,37 +2,7% +3,2%

PX Prag 1.374,80 +18,84 +1,4% +14,4%

OMXS-30 Stockholm 2.244,14 -10,66 -0,5% +9,8%

WIG-20 Warschau 1.886,68 +15,81 +0,8% +5,3%

ATX Wien 3.434,81 +47,09 +1,4% +8,7%

SMI Zürich 11.276,28 +42,41 +0,4% +5,1%

* zu Vortagsschluss

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,36 +0,02 -0,21

US-Zehnjahresrendite 3,67 -0,01 -0,21

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:33 Di, 17:52 % YTD

EUR/USD 1,0736 +0,1% 1,0738 1,0704 +0,3%

EUR/JPY 140,86 +0,2% 140,85 140,57 +0,4%

EUR/CHF 0,9874 -0,2% 0,9891 0,9886 -0,2%

EUR/GBP 0,8879 -0,3% 0,8905 0,8906 +0,3%

USD/JPY 131,19 +0,1% 131,19 131,37 +0,1%

GBP/USD 1,2092 +0,3% 1,2057 1,2015 -0,0%

USD/CNH (Offshore) 6,7935 +0,2% 6,7895 6,7926 -1,9%

Bitcoin

BTC/USD 22.937,43 -1,3% 23.227,07 23.005,28 +38,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,69 77,14 +0,7% +0,55 -3,4%

Brent/ICE 84,14 83,69 +0,5% +0,45 -1,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 54,30 55,40 -2,0% -1,10 -26,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.876,91 1.871,30 +0,3% +5,61 +2,9%

Silber (Spot) 22,39 22,18 +1,0% +0,21 -6,6%

Platin (Spot) 977,25 978,00 -0,1% -0,75 -8,5%

Kupfer-Future 4,03 4,08 -1,2% -0,05 +5,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 08, 2023 12:20 ET (17:20 GMT)

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