23.08.2017 13:59:47

MÄRKTE EUROPA/DAX unverändert - WPP reißt Mediensektor ins Minus

   FRANKFURT (Dow Jones)--Fast unverändert zeigen sich Europas Börsen am Mittwochmittag. Nach der Erholungsrally vom Vortag geht es zur Wochenmitte erst einmal etwas gemächlicher zu. Der Dax notiert unverändert bei 12.229 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,1 Prozent ab auf 3.452 Punkte. "Nach der Rally gönnt sich der Markt erst einmal eine Atempause", sagt ein Marktteilnehmer.

   Gebremst werde der DAX nun von technischen Marken wie dem Abwärtstrend, der vom Rekordstand bei 12.952 Punkten kommt und nun bei etwa 12.250 Punkten liegt. Ein nachhaltiger Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends würde dem DAX sicherlich Momentum verleihen, sagt Orlando Rodrigues, Marktanalyst beim Bankhaus Donner & Reuschel. Darüber hinaus würde ein Überwinden des Zwischenhochs bei 12.336 Punkten laut Marktanalysten die Bodenbildung beenden und ein Kaufsignal auslösen.

Europas PMIs überraschen positiv Von der Währungsseite kommen keine Impulse mehr; nachdem ein nachgebender Euro den Markt am Dienstag gestützt hatte, notiert er nun etwas erholt bei 1,1783 Dollar. Den Aktienmarkt stützen aber starke Signale von der Konjunktur: Die frischen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) aus Europa haben positiv überrascht. Vor allem in Deutschland und Frankreich sind sie zum Teil deutlich besser ausgefallen als erwartet.

   Übergeordnet schauen die Anleger weiter auf das am Donnerstag beginnende Zentralbankertreffen in Jackson Hole. Dort sprechen unter anderem US-Notenbankchefin Janet Yellen sowie EZB-Präsident Mario Draghi. Yellen wird eine Rede zum Thema Finanzstabilität halten. Mit Blick auf Draghi erwarten Beobachter mehrheitlich, dass er keine größeren Hinweise auf die zukünftige EZB-Geldpolitik liefern wird. Die EZB will offenbar bis in den Herbst warten und erst dann entscheiden, wie sie mit den Anleihekäufen von derzeit monatlich 60 Milliarden Euro weiter verfahren will.

K+S auf Erholungskurs Gewinnmitnahmen drücken Eon im DAX um 0,5 Prozent. Noch am Morgen waren sie der Hauptgewinner mit über 1,2 Prozent Plus, nachdem die Analysten von RBC sie zum Kauf empfohlen und sehr positiv zur deutschen Versorger-Branche geäußert hat. Auch RWE können sich nur noch knapp behaupten. Deutsche Bank legen um 1 Prozent zu.

   K+S im MDAX gewinnen weitere 3 Prozent. Der Kurs hatte sich am Dienstag erstmals seit längerem deutlich erholt, nachdem BHP Billiton die Produktionsaufnahme einer kanadischen Kali-Mine verschoben hatte. Nun schreibt der Informationsdienst Platow, der Hedgefonds Elliott, der BHP Billiton zu dem Schritt bewogen habe, könnte auch an einem Einstieg bei K+S interessiert sein. Der Salz- und Düngemittel-Spezialist K+S hatte erst kürzlich seine eigene Kali-Mine in Kanada offiziell in Betrieb genommen.

   Steinhoff steigen um 0,8 Prozent. Für Fantasie sorgt hier, dass das Unternehmen die afrikanische Einzelhandelstochter an die Börse bringen will. Der Index-Betreiber Stoxx nimmt Bilfinger zum Index-Revirement am Abend des 15. September aus dem Stoxx-600, ein Omen möglicherweise auch für die demnächst anstehenden Entscheidungen zum MDAX. Die Aktien fallen 0,7 Prozent. In den Stoxx-600 aufgenommen werden Aurubis und Drillisch.

Werbefirma WPP reißt Mediensektor ins Minus - Prosieben DAX-Verlierer In Europa liegen fast alle Branchenindizes leicht im Plus, Ausreißer ist der Mediensektor, der um 2,3 Prozent einbricht und damit auch Prosieben im DAX zum Hauptverlierer macht. Deren Aktien fallen um 2,2 Prozent. Grund ist ein Kurssturz von über 12 Prozent bei den Aktien der marktführenden britischen Werbeagentur WPP nach einer drastisch reduzierten Jahresprognose. Sie geht nun davon aus, dass die Umsätze im laufenden Jahr nur noch zwischen 0 und 1 Prozent zulegen, zuvor lag das Ziel bei plus 2 Prozent - Ursache sind fallende Kundenausgaben. Dies belastet auch die nächstgrößere Werbeagentur Publicis in Paris, deren Aktie 3 Prozent nachgibt.

   Als "auffallendes Zeichen von Stärke" bezeichnen Händler dagegen das Plus von 0,4 Prozent bei Vivendi. Der französische Medienkonzern hatte nämlich im Sommer die Mehrheit am Werberiesen Havas gekauft und hätte ebenfalls unter Druck geraten müssen. Auch im MDAX verlieren RTL 0,8 Prozent.

   Bewegung gibt es auch bei Constantin Medien: Hier sind auf der laufenden Hauptversammlung der Vorstandsvorsitzende Fred Kogel und der gesamte Aufsichtsrat zurückgetreten, worauf Anleger die Aktien zwischenzeitlich auf über 6 Prozent ins Plus trieben.

   Borussia Dortmund steigen 3 Prozent und damit auf den höchsten Kurs seit 16 Jahren. Hier hat Oddo BHF das Kursziel auf 7,50 Euro erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt. Im TecDax springen RIB Software um fast 6 Prozent. Gestützt wird die Stimmung von einem Großauftrag durch das schweizerische Bauunternehmen Implenia.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.451,10 -0,13 -4,49 4,88 Stoxx-50 3.046,21 -0,28 -8,40 1,18 DAX 12.218,34 -0,09 -11,00 6,42 MDAX 24.944,92 0,00 -0,62 12,42 TecDAX 2.280,49 0,25 5,78 25,87 SDAX 11.372,64 0,16 18,25 19,47 FTSE 7.379,14 -0,04 -2,60 3,31 CAC 5.131,27 -0,01 -0,58 5,53

Bund-Future 164,45 0,08 1,01

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:38 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1791 -0,02% 1,1793 1,1820 +12,1% EUR/JPY 128,84 -0,06% 128,92 128,57 +4,8% EUR/CHF 1,1411 +0,27% 1,1380 1,1366 +6,5% EUR/GBP 0,9200 +0,42% 0,9162 1,0916 +7,9% USD/JPY 109,28 -0,03% 109,31 108,78 -6,5% GBP/USD 1,2815 -0,47% 1,2875 1,2902 +3,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,71 47,83 -0,3% -0,12 -16,3% Brent/ICE 51,64 51,87 -0,4% -0,23 -12,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.289,45 1.284,73 +0,4% +4,72 +12,0% Silber (Spot) 17,08 16,98 +0,5% +0,09 +7,2% Platin (Spot) 980,80 977,00 +0,4% +3,80 +8,5% Kupfer-Future 2,99 2,99 0% 0 +18,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 23, 2017 07:29 ET (11:29 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 29 AM EDT 08-23-17

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