08.08.2016 18:52:53
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MÄRKTE EUROPA/DAX scheut vor neuem Jahreshoch noch zurück
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Nur 8 Punkte haben dem Dax am Montag zu einem neuen Jahreshöchstkurs gefehlt. Der überraschend starke Arbeitsmarkt in den USA im Juli zog wie schon am Freitag Aktienkäufe nach sich. Der DAX beendete den Wochenauftakt mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 10.432 Punkte. Das Tageshoch lag bei 10.479 Punkten, das Jahreshoch vom 4. Januar bei 10.486 Zählern. Die Aktienkäufer fühlen sich offenbar auf der sicheren Seite: Der VDAX, ein Gradmesser für die Volatilität am Markt und die Nervosität von Anlegern, fiel auf den niedrigsten Stand seit März vergangenen Jahres.
Am Londoner Aktienmarkt stieg der Leitindex FTSE-100 mit 6.829,5 Punkten auf ein neues Jahreshoch. "Der Anstieg der Aktienindizes spiegelt den Optimismus der Investoren wider, dass die Anreize der Bank of England die wirtschaftlichen Folgen des Brexit-Votums abmildern", sagte Bill MacNamara von Charles Stanley. Allerdings sei Skepsis angebracht, denn die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass solche Maßnahmen die Nachfrage nicht immer befeuerten. Der FTSE-Index gab die Kursgewinne denn auch überwiegend wieder ab.
Der Euro-Stoxx-50 rückte um 0,3 Prozent auf 2.983 Punkte vor. Nach dem starken Arbeitsmarktbericht aus den USA machten Händler neue globale Konjunkturhoffnungen als Kaufgrund in Europa aus. Konjunkturempfindliche Aktien aus dem Finanz- und Rohstoffsektor waren besonders gesucht. Der Rohstoffindex führte die Liste der Gewinner an mit einem Plus von 1,7 Prozent, gefolgt von den Versicherern mit 1,5 Prozent und dem Bankensektor mit 1,4 Prozent.
Im DAX setzten sich mit Allianz, Deutsche Bank und Commerzbank mit Kursgewinnen von jeweils rund 3 Prozent an die Spitze. Händler begründeten die Kurserholung der stark angeschlagenen Kurse von Banken und Versicherern mit der wieder risikofreudigeren Haltung von Investoren nach dem guten Arbeitsmarktbericht aus den USA vom Freitag.
Für bessere Stimmung für den Bankensektor sorgte zudem, dass dieser auf ein Zweiwochenhoch gestiegen war. "Damit wurde der Einbruch wegen der Angst um Italiens Banken wieder wettgemacht", sagte ein Händler. Sie hatte die Branche stark belastet. Nun nähmen die Hoffnungen auf eine Lösung der Italien-Krise wieder zu. Banco Popolare gewannen 5 Prozent, Mediobanca 3 Prozent und UniCredit 2,8 Prozent.
Gold, Yen und Bundesanleihen sind nicht angesagt Die Risikofreude an den Finanzmärkten belastete im Devisenhandel den Yen. Japans Valuta gilt als sicherer Währungshafen, wird deshalb aber in risikofreudigen Marktphasen gemieden. Weil sowohl der US-Dollar als auch der Euro zum Yen aufwerteten, trat der Euro zum Dollar wiederum auf der Stelle mit 1,1047 Dollar. Damit handelte der Euro unter der gleitenden Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage. Sie liegt bei 1,1079 Dollar und gilt als wichtige technische Unterstützung. Vor den guten Arbeitsmarkdaten am Freitag hatte der Euro noch bei über 1,1150 Dollar gelegen.
Das Gold als vermeintlich sicheres Investment wurde 0,3 Prozent niedriger bezahlt mit 1.340,80 Dollar je Feinunze. "Die Rally des Goldpreises hat Dampf eingebüßt", sagte Analyst Bill MacNamara. Auch hier seien die guten Daten zur Beschäftigung in den USA vom Freitag der zentrale Grund. Laut Morgan Stanley ist die Nettozahl der auf einen steigenden Goldpreis gekauften Positionen auf den höchsten Stand seit mehreren Jahren gestiegen. Händler sprechen in solchen Fällen von einem "überkauften Asset". Am Euro-Rentenmarkt traten Bundesanleihen auf der Stelle.
Sorge um Dividende drückt auf HUGO BOSS Aktien von Hugo Boss büßten 4,1 Prozent ein und waren damit größter Kursverlierer unter den deutschen Standardwerten. Am Freitag war die Aktie noch um über 7 Prozent gestiegen. Die Analysten der UBS verwiesen auf Sorgen um die Dividende. Der Modekonzern habe den Ausblick für den freien Cashflow und den Nettogewinn signifikant gesenkt. Damit hätten sich zwei der drei Parameter, die die Dividendenausschüttung bestimmten, für das zweite Quartal verschlechtert.
Airbus steht im Verdacht unsauberer Geschäftspraktiken: Wegen Hinweisen auf Betrug, Bestechung und Korruption hat die britische Anti-Korruptions-Behörde Ermittlungen gegen Airbus eingeleitet. Der Kursverlust hielt sich mit 1,3 Prozent jedoch in Grenzen.
Eine Übernahme bescherte dem auch am deutschen Aktienmarkt notierten Möbelhändler Steinhoff ein Kursplus von 1,6 Prozent. Das bislang vor allem in Afrika bekannte Unternehmen erwirbt in den USA für 2,4 Milliarden Dollar das Bettenhaus Mattress, das an 3.500 Standorten Matratzen verkauft.
In Amsterdam sprang der Kurs von PostNL um gut 8 Prozent nach oben. Die niederländische Post verzückte die Anleger mit der Aussicht auf Dividenden und üppige Gewinne. In diesem Jahr will sie einen operativen Gewinn von 220 bis 260 Millionen Euro erreichen, für 2017 wurden 230 bis 270 Millionen in Aussicht gestellt.
Hannover Rück stiegen um 3,3 Prozent, gestützt von einer Hochstufung von "Underperform" auf "Neutral" durch die Credit Suisse.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.982,92 +9,21 +0,3% -8,7% Stoxx-50 2.860,67 -3,84 -0,1% -7,7% Stoxx-600 341,53 +0,15 +0,0% -6,6% XETRA-DAX 10.432,36 +65,15 +0,6% -2,9% FTSE-100 London 6.805,38 +11,91 +0,2% +9,1% CAC-40 Paris 4.415,46 +4,91 +0,1% -4,8% AEX Amsterdam 449,07 +0,95 +0,2% +1,6% ATHEX-20 Athen 1.487,62 -9,42 -0,6% -18,9% BEL-20 Brüssel 3.464,39 -0,43 -0,0% -6,4% BUX Budapest 27.357,86 +46,41 +0,2% +14,4% OMXH-25 Helsinki 3.403,72 +29,34 +0,9% +1,3% ISE NAT. 30 Istanbul 95.565,40 +2205,15 +2,4% +6,9% OMXC-20 Kopenhagen 931,08 -14,92 -1,6% -8,2% PSI 20 Lissabon 4.679,97 +22,97 +0,5% -11,5% IBEX-35 Madrid 8.562,50 +23,10 +0,3% -10,3% FTSE-MIB Mailand 16.743,82 +117,54 +0,7% -21,8% RTS Moskau 953,64 +18,18 +1,9% +26,0% OBX Oslo 547,30 +1,72 +0,3% +1,5% PX-GLOB Prag 1.123,72 +17,75 +1,6% -9,5% OMXS-30 Stockholm 1.385,68 +6,85 +0,5% -4,2% WIG-20 Warschau 1.837,05 +11,60 +0,6% -1,2% ATX Wien 2.247,39 +17,52 +0,8% -6,2% SMI Zürich 8.168,84 -25,50 -0,3% -7,4%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:28 Fr, 17.22 Uhr % YTD EUR/USD 1,1075 -0,16% 1,1093 1,1080 +2,0% EUR/JPY 113,5795 +0,26% 113,2861 112,85 -22,8% EUR/CHF 1,0893 +0,18% 1,0873 1,0864 +0,1% EUR/GBP 0,8495 +0,23% 0,8485 1,1796 +15,4% USD/JPY 102,55 +0,42% 102,12 101,85 -12,7% GBP/USD 1,3038 -0,28% 1,3074 1,3070 -11,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,97 41,80 +2,8% 1,17 +1,3% Brent/ICE 45,34 44,27 +2,4% 1,07 +4,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.336,21 1.335,60 +0,0% +0,61 +26,0% Silber (Spot) 19,79 19,62 +0,9% +0,18 +43,2% Platin (Spot) 1.151,45 1.145,60 +0,5% +5,85 +29,2% Kupfer-Future 2,17 2,15 +0,6% +0,01 +0,7% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/flf
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August 08, 2016 12:21 ET (16:21 GMT)
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Allianz | 302,50 | 1,10% | |
Commerzbank | 15,08 | -0,49% | |
Deutsche Bank AG | 17,03 | 0,66% | |
Hannover Rück | 255,40 | 1,75% | |
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Mediobanca - Banca di Credito Finanziario S.p.A. | 13,90 | -1,24% | |
PostNL N.V. | 1,04 | -0,67% |
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