19.10.2020 13:08:43

MÄRKTE EUROPA/DAX gibt Gewinne ab - Philips überzeugt

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen kommen bis Montagmittag von den Hochs zurück. Im Handel ist von fehlenden Anschlusskäufen die Rede. Die Nachrichtenlage bleibt durchwachsen: Steigende Infektionszahlen und zunehmende Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf der einen Seite, vage Hoffnung, dass ein neues Konjunkturprogramm in den USA doch noch vor den Präsidentschaftswahlen verabschiedet werden könnte, auf der anderen. Der DAX gewinnt 3 Punkte auf 12.912 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent auf 3.260 Punkte - hier stützen Aufschläge bei Banken und Finanzdienstleistern.

Gebremst wurde das Handelsgeschehen auch von den technischen Problemen an der Euronext. Diese hatte im frühen Geschäft den gesamten Handel eingestellt. Bis zum Mittag scheint die Störung jedoch behoben zu sein. Betroffen waren alle Vermögensklassen, heißt es. Betroffen waren die wichtigsten Märkte des paneuropäischen Börsenbetreibers - darunter Paris, Amsterdam, Lissabon, Dublin und Brüssel.

Gute Nachrichten kommen aus China. "Chinas BIP-Wachstum ist der Stoff, von dem der Rest der Welt träumt", so Jeffrey Halley, Marktstratege bei Oanda. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im dritten Quartal im Jahresvergleich um 4,9 Prozent. Gleichzeitig bestätigten Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze Chinas Rolle als Motor der weltweiten Wirtschaftserholung: Die Industrieproduktion übertraf im September das Vorjahresniveau um 6,9 Prozent, erwartet worden war ein Plus von 5,8 Prozent.

Ratingherabstufung Großbritanniens perlt an Pfund ab

An der Londoner Börse geht es mit den Kursen um 0,1 Prozent nach unten. Die Ratingagentur Moody's benotet die Kreditwürdigkeit Großbritanniens nun schlechter - mit Verweis auf die nachlassende wirtschaftliche und finanzielle Stärke des Landes sowie die hohen Staatsschulden. Das Pfund zeigt sich davon allerdings wenig beeindruckt und legt sogar etwas zu, auch weil die Gespräche zu einem Brexit-Abkommen nun doch fortgesetzt werden.

Für Philips ging es im frühen Handel nach guten Geschäftszahlen um 3,2 Prozent nach oben. Die von Philips formulierten Ziele für die kommenden Jahre bis 2025, einschließlich Umsatzsteigerungen von 5 bis 6 Prozent und um 60 bis 80 Basispunkte steigender EBITDA-Marge, sind derweil nach Einschätzung der Citigroup erreichbar, aber ambitioniert.

Epigenomics brechen um 66 Prozent ein. Hier belastet, dass die staatliche US-amerikanische Krankenversicherung Centers for Medicare & Medicaid Services einen negativen Erstattungsvorschlag im Zusammenhang mit der National Coverage Determination von EpiproColon, dem von Epigenomics entwickelten Bluttest zur Darmkrebsvorsorge, veröffentlicht hat.

Traton steigen um 0,5 Prozent. Die VW-Tochter hat im Übernahmepoker um den US-Nutzfahrzeughersteller Navistar das Angebot erhöht. Die Traton bietet nun 44,50 Dollar für alle verbleibenden Aktien von Navistar, nachdem das letzte Gebot bei 43 Dollar gelegen hatte. "Für Traton ist der Zugang zum US-amerikanischen Lkw-Markt wichtig", so ein Marktteilnehmer. Da im Vorfeld bereits mit einem höheren Gebot von bis zu 50 Dollar je Navistar-Aktie gerechnet worden war, sei auch der Preis von 44,50 Dollar vertretbar. VW notieren kaum verändert.

Hochtief ziehen um 0,1 Prozent an. Die australische Tochter Cimic hat 50 Prozent ihrer Beteiligung an der Bergbautochter Thiess verkauft. Käufer sind Fonds, die von Elliott Advisors beraten werden. Cimic zufolge wird die Transaktion umgerechnet 1,03 Milliarden bis 1,15 Milliarden Euro in die Kasse spülen.

Ad Pepper legt Aktienrückkaufprogramm auf

Nach guten Geschäftszahlen am Freitag hat Ad Pepper nun einen Aktienrückkauf angemeldet. Im Zeitraum vom 19. Oktober 2020 bis zum 19. November 2021 sollen insgesamt bis zu 500.000 eigene Aktien zu einem Gesamtkaufpreis von bis zu 2,25 Millionen Euro erworben werden. Ad Pepper gewinnen 6,2 Prozent.

Boohoo brechen um 12,6 Prozent ein. Die negativen Schlagzeilen reißen nicht ab. Der Online-Modehändler hat am Montag bestätigt auf der Suche nach einem neuen Wirtschaftsprüfer eine Ausschreibung zu starten. Der derzeitige Prüfer PwC nehme aber an dem Verfahren nicht teil. Am Freitag kursierten Medienberichte, laut denen PwC aufgrund von Governance-Bedenken ihr Mandat niederlegen werde.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.259,88 0,44 14,41 -12,96

Stoxx-50 2.928,48 0,23 6,65 -13,94

DAX 12.912,00 0,02 3,01 -2,54

MDAX 27.825,99 0,22 60,79 -1,72

TecDAX 3.157,19 -0,13 -4,22 4,72

SDAX 12.751,23 0,22 28,55 1,91

FTSE 5.913,47 -0,10 -6,11 -21,52

CAC 4.963,57 0,56 27,72 -16,97

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,61 0,01 -0,85

US-Zehnjahresrendite 0,78 0,03 -1,90

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:35 Uhr Fr, 17:22 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1757 +0,32% 1,1711 1,1716 +4,8%

EUR/JPY 123,90 +0,30% 123,43 123,50 +1,6%

EUR/CHF 1,0720 -0,05% 1,0723 1,0721 -1,3%

EUR/GBP 0,9062 -0,21% 0,9052 0,9068 +7,1%

USD/JPY 105,37 -0,02% 105,41 105,42 -3,1%

GBP/USD 1,2973 +0,50% 1,2938 1,2920 -2,1%

USD/CNH (Offshore) 6,6742 -0,33% 6,6962 6,6953 -4,2%

Bitcoin

BTC/USD 11.482,76 +0,19% 11.436,51 11.323,50 +59,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 40,57 40,88 -0,8% -0,31 -28,6%

Brent/ICE 42,64 42,93 -0,7% -0,29 -30,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.911,88 1.900,70 +0,6% +11,18 +26,0%

Silber (Spot) 24,75 24,16 +2,5% +0,59 +38,7%

Platin (Spot) 878,10 866,00 +1,4% +12,10 -9,0%

Kupfer-Future 3,07 3,06 +0,2% +0,01 +8,7%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 19, 2020 07:09 ET (11:09 GMT)

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