09.07.2013 18:49:34
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MÄRKTE EUROPA/DAX erstmals seit drei Wochen wieder über 8.000
Von Benjamin Krieger
Auch am Dienstag schien an Europas Börsen die Sonne. Die Kurse kletterten, wenn auch nicht mehr so stark wie am Vortag. Die Stimmung am Markt war Händlern zufolge gut, weil EZB-Präsident Mario Draghi am Vortag sein Versprechen dauerhaft niedriger Zinsen bekräftigt hat und Griechenland nun doch im Laufe des Monats immerhin 4 Milliarden Euro von seinen Geldgebern erhalten wird. Der Dax schloss erstmals seit fast drei Wochen wieder über der 8.000er Marke. Der Index stieg um 1,1 Prozent auf 8.058 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,5 Prozent auf 2.664 Punkte zu.
Voraussetzung für die Hilfen für Griechenland ist, dass die Bedingungen der Geldgeber bis zum 19. Juli erfüllt werden. "Es ist davon auszugehen, dass sich Griechenland trotz aller Proteste an den Termin halten wird", sagte Analyst Dirk Gojny von der National-Bank.
In den USA hatte der Aluminiumproduzent Alcoa am Vorabend mit der Vorlage von Zweitquartalszahlen nachbörslich die Bilanzsaison eingeläutet. Bereinigt machte das Unternehmen einen Gewinn von 7 US-Cent je Aktie und übertraf die zuvor zurückgesteckten Erwartungen leicht. "Für einen Konzern, der mitten in einer heftigen Umstrukturierung steckt, ist das ein gutes Ergebnis", sagt ein Händler.
Am deutschen Aktienmarkt brannte derweil die Osram-Aktie ein unerwartetes Kursfeuerwerk ab. Kaufempfehlungen der beiden Großbanken UBS und HSBC mit Kurszielen von 34 und 38 Euro trieben die Papiere der erst am Montag an die Börse gegangenen ehemaligen Siemens-Tochter um 17 Prozent nach oben auf 27,84 Euro. Am Vortag war sie noch unspektakulär zwischen 23 und 24 Euro gehandelt worden. Siemens-Aktien stiegen um 0,9 Prozent.
Der Euro wertete im frühen Handel auf und versuchte den Sprung über 1,29 US-Dollar. Der Versuch scheiterte jedoch. Am Nachmittag geriet die Gemeinschaftswährung unter Druck. Das EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen sagte Reuters, die Prognose der Europäischen Zentralbank für längerfristig niedrige Zinsen in der Eurozone gelte länger als zwölf Monate. Das lastete auf dem Euro, der bis auf 1,2762 Dollar fiel.
Am Donnerstag hatte EZB-Präsident Mario Draghi längerfristig niedrige Zinsen in Aussicht gestellt, jedoch keinen Zeitraum genannt. Die Ankündigung Asmussens, die Zinsen dürften länger als ein Jahr auf Rekordtief verharren, sorgte für steigende Kurse von Bundesanleihen.
An Europas Börsen schlossen alle Sektoren im Plus. Der Sektorindex für Minen- und Rohstoffwerte führte das Feld mit einem Plus von 2,4 Prozent an. Ihn schoben Nachrichten aus China und die Gewinne der in London notierten Minenunternehmen wie Anglo American, Rio Tinto und BHP Billiton an. Sie profitieren auch vom wieder steigenden Goldpreis. Nach stärker als erwartet gestiegenen Verbraucherpreisen in China war Gold als Inflationsschutz wieder gesucht. Die Feinunze kostete im späten Londoner Handel 1.248 Dollar je Unze, das sind 13 Dollar mehr als am Montag.
Die zuletzt extrem volatile Aktie der Commerzbank erholte sich von ihren Vortagesverlusten und zählte mit einem Plus von 4,2 Prozent zu den größten Gewinnern im DAX. Sie war in den vergangenen Wochen auf immer neue Rekordtiefstände gefallen. Auch andere Kursnachzügler wie die Papiere von K+S, Lanxess und ThyssenKrupp waren gesucht.
Die Aktie der Lufthansa lag am Mittag noch 2,5 Prozent im Minus. Ein Investor hat 6,5 Millionen Lufthansa-Aktien verkauft für rund 15 Euro je Aktie, das belastete den Kurs. Als jedoch am Mittag überraschend gute Verkehrszahlen der Lufthansa im wichtigen Reisemonat Juni über die Nachrichtenticker liefen, drehte der Kurs nach oben. Die Aktie schloss mit einem kleinen Abschlag von 0,3 Prozent.
In London stiegen Aktien der Royal Bank of Scotland um 5,4 Prozent. Am Montagmittag hatte die britische Regierung wissen lassen, sie verfolge keine Aufspaltung der RBS. Die Erwartung einer Aufspaltung der Traditionsbank in eine "Good Bank" und eine "Bad Bank" hatte den Kurs in den vergangenen Wochen belastet. Rückenwind erhielt die Aktie zudem von einer Hochstufung durch Goldman Sachs auf "Kaufen".
Europäische Schlussbörsen von Dienstag, 9.Juli .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.664,14 13,29 +0,5% 1,1 . Stoxx-50 2.676,71 20,20 +0,8% 3,8 . Stoxx-600 294,58 2,21 +0,8% 5,3 Frankfurt XETRA-DAX 8.057,75 89,21 +1,1% 5,9 London FTSE-100 6.513,08 63,01 +1,0% 10,4 Paris CAC-40 3.843,56 19,73 +0,5% 5,6 Amsterdam AEX 360,11 2,96 +0,8% 5,1 Athen ATHEX-20 285,55 -7,15 -2,4% -7,8 Brüssel BEL-20 2.603,08 20,92 +0,8% 5,1 Budapest BUX 19.423,46 266,52 +1,4% 6,9 Helsinki OMXH-25 2.355,09 47,29 +2,0% 6,6 Istanbul ISE NAT. 30 87.254,24 386,06 +0,4% -10,7 Kopenhagen OMXC-20 531,69 -1,32 -0,2% 7,2 Lissabon PSI 20 5.529,02 -2,18 -0,0% -2,3 Madrid IBEX-35 8.017,60 -2,80 -0,0% -1,9 Mailand FTSE-MIB 15.790,55 -9,07 -0,1% -3,0 Moskau RTS 1.282,84 5,55 +0,4% -16,0 Oslo OBX 445,22 0,49 +0,1% 8,5 Prag PX 868,20 -7,52 -0,9% -16,4 Stockholm OMXS-30 1.194,75 12,11 +1,0% 8,1 Warschau WIG-20 2.218,77 -4,51 -0,2% -14,3 Wien ATX 2.262,91 -4,00 -0,2% -5,8 Zürich SMI 7.944,19 80,71 +1,0% 16,4DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.35 Uhr Mo, 17.56 Uhr EUR/USD 1,2791 -0,75% 1,2888 1,2864 EUR/JPY 129,1986 -0,97% 130,4661 130,0368 EUR/CHF 1,2436 -0,03% 1,2439 1,2412 USD/JPY 101,0580 -0,18% 101,2390 101,0785 GBP/USD 1,4851 -0,78% 1,4967 1,4938 .=== Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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July 09, 2013 12:19 ET (16:19 GMT)
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