08.05.2015 18:58:55
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MÄRKTE EUROPA/Britannien bleibt konservativ - Börse in Haussemodus
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börse in London hat am Freitag den Wahlausgang gefeiert. Die Konservative Partei des bisherigen und damit auch neuen britischen Premiers David Cameron hat bei den Wahlen die meisten Stimmen erhalten. "VicTory" titelten die Analysten der Societe Generale den Wahlsieg der Tories, wie die britischen Konservativen genannt werden. Positiv werteten sie, dass es bei dem Wahlergebnis keinen politischen Stillstand auf der Insel geben wird. Am Nachmittag sorgte ein äußerst positiv aufgenommener US-Arbeitsmarktbericht für eine gut gelaunte Wall Street. Dies übertrug sich auf Europa und sorgte für den zweiten Aufwärtsschub an den europäischen Börsen.
Der Dax legte zum Wochenschluss 2,6 Prozent auf 11.710 Punkte zu, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,6 Prozent auf 3.649 Zähler nach oben. Britische Aktien reagierten auf den Wahlsieg der Konservativen mit Kursgewinnen von 2,3 Prozent für den FTSE. "Das Wahlergebnis ist viel unkomplizierter als befürchtet. Das transparentere politische Umfeld wird ganz sicher bei den Anlegern für neue Zuversicht sorgen", fasste Anlageexperte Bill O'Neill von UBS Wealth Management die Gefühlslage zusammen.
In London gehörten Bankenaktien zu den großen Gewinnern, denn die Labour-Partei hatte unter anderem eine höhere Bankenabgabe und eine stärkere Besteuerung von Bonuszahlungen gefordert. Das dürfte sich nun erledigt haben. Für Aktien von Banken wie Lloyds ging es um 5,7 Prozent nach oben, für Royal Bank of Scotland um 6,1 Prozent und Barclays um 3,7 Prozent. Broker wie IG Group legten 4,3 Prozent zu.
Der britische Versorgersektor stellte einen weiteren Gewinner. Wie die Societe Generale anmerkte, haben sich die Versorgertitel seit Jahresbeginn 9 Prozent schwächer als der britische Gesamtmarkt entwickelt. Unter einer Labour-Regierung hätten eine strengere Regulierung und eine stärkere Hinwendung zu alternativen Energien gedroht. Centrica ist laut den Analysten der Hauptprofiteur der Entwicklung; die Aktien stiegen um 8,0 Prozent. Unter den Aktien von Bauunternehmen, die auf Eigenheime spezialisiert sind, stiegen Persimmon gut 5 Prozent. Hier war die Angst vor unvorteilhaften Gesetzesänderungen ebenfalls groß.
In Zürich sprangen Syngenta um 19 Prozent auf 396,90 Franken. Der US-Konzern Monsanto hat 449 Franken je Aktie für eine Übernahme geboten, was Syngenta jedoch abgelehnt hat. Die Ablehnung des Monsanto-Übernahmegebots dürfte nach Einschätzung der IG Bank nicht das letzte Wort sein. Die vermutlich steigenden US-Zinsen sowie der anziehende Dollar dürften die Position der Amerikaner in Zukunft stärken. Die Offerte trieb auch die Bewertung anderer Aktien der Agrochemie nach oben. Bayer stiegen um 4,2 Prozent und K+S um 4,7 Prozent.
Nokia legten um 4,1 Prozent zu. Uber Technologies soll am Kartendienst für Navigationsgeräte der Finnen interessiert sein. Der Kaufpreis soll Presseberichten zufolge bei 3 Milliarden Dollar liegen. Im Windschatten von Nokian Tyres ging es für die Conti-Aktie 3,2 Prozent nach oben. Die Quartalszahlen der Finnen sind über den Erwartungen ausgefallen. Das wurde mit Erleichterung von zur Kenntnis genommen, da Nokian sehr stark unter der Russlandkrise gelitten hatte. Nokian Tyres zogen um 9 Prozent an.
In Deutschland standen DMG Mori Seiki (plus 3,2 Prozent) und Wacker Chemie mit ihren Hauptversammlungen im Blick. Letztere machte mit der Ankündigung Furore, die Sparte Siltronic an die Börse zu bringen. Das Unternehmen hatte jüngst bereits mitgeteilt, eine Abspaltung seiner Halbleitersparte mit dem Ziel zu prüfen, zusätzlichen Wert für das Unternehmen und seine Aktionäre zu schaffen. Die Wacker-Aktie legte um 4,0 Prozent zu.
Die Anleihemärkte in Europa, die seit Wochenbeginn zunächst unter kräftigen Abgaben litten und am Vortag eine Erholungsbewegung gestartet hatten, legten weiter zu. Teils wurde von Marktteilnehmern der vorangegangene Abverkauf der langlaufenden Bundesanleihen, deren Rendite zuvor fast in den negativen Bereich gefallen war, positiv interpretiert. "Die Übertreibung ist aus dem Markt, nun erhalten die Anleger wieder Zinsen", so ein Händler. Die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren lag zuletzt bei 0,55 Prozent nach 0,35 zum Wochenstart.
Europäische Schlussstände von Freitag, den 8. Mai 2015:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.649,48 +93,27 +2,6% +16,0% Stoxx-50 3.467,39 +95,34 +2,8% +15,4% Stoxx-600 400,16 +11,18 +2,9% +16,8% XETRA-DAX 11.709,73 +301,76 +2,6% +19,4% FTSE-100 London 7.046,82 +159,87 +2,3% +7,3% CAC-40 Paris 5.090,39 +123,17 +2,5% +19,1% AEX Amsterdam 490,79 +12,01 +2,5% +15,6% ATHEX-20 Athen 251,41 -0,71 -0,3% -5,1% BEL-20 Brü ssel 3.652,87 +67,61 +1,9% +11,2% BUX Budapest 22.742,94 +11,30 +0,0% +36,7% OMXH-25 Helsinki 3.388,01 +80,55 +2,4% +13,4% ISE NAT. 30 Istanbul 102.722,05 +2161,16 +2,2% -3,2% OMXC-20 Kopenhagen 963,71 +9,92 +1,0% +29,5% PSI 20 Lissabon 5.999,67 +110,22 +1,8% +27,3% IBEX-35 Madrid 11.424,70 +244,40 +2,2% +11,1% FTSE-MIB Mailand 23.312,43 +470,51 +2,1% +22,6% RTS Moskau 1.059,52 -1,21 -0,1% +34,0% OBX Oslo 586,56 +6,58 +1,1% +12,0% PX Prag Feiertag OMXS-30 Stockholm 1.616,45 +28,80 +1,8% +10,4% WIG-20 Warschau 2.546,78 +24,17 +1,0% +10,0% ATX Wien 2.653,23 +37,90 +1,4% +22,8% SMI Zürich 9.093,33 +219,78 +2,5% +1,2%DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.05 Uhr Do, 17.48 Uhr EUR/USD 1,1232 0,33% 1,1195 1,1284 EUR/JPY 134,48 0,17% 134,25 135,05 EUR/CHF 1,0421 0,74% 1,0345 1,0375 USD/JPY 119,75 -0,17% 119,96 119,69 GBP/USD 1,5456 0,10% 1,5440 1,5230 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 08, 2015 12:28 ET (16:28 GMT)
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Lloyds Banking Group | 0,66 | 0,00% | |
Nokia Oyj (Nokia Corp.) | 4,24 | 0,57% | |
Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc) | 7,61 | -0,10% | |
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