08.06.2020 16:11:43
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MÄRKTE EUROPA/Börsen weiter leicht im Minus
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen stehen auch am Montagnachmittag leicht unter Abgabedruck. Im Handel ist übergeordnet von einer Verschnaufpause nach der jüngsten Rally die Rede. Daneben bremsen neue Konjunkturdaten aus China die Euphorie nach dem US-Arbeitsmarktbericht etwas aus. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 12.800 Punkte, der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,5 Prozent auf 3.369 Punkte.
In China lag das Minus der Exporte mit 3,3 Prozent zwar nur etwas unter den Befürchtungen, die Importe brachen im Mai jedoch um 16,7 Prozent gegenüber Vorjahr ein. Das war doppelt so hoch, wie von Volkswirten erwartet. China-abhängige Exporteure wie die Luxusgüterhersteller zeigen sich entsprechend mit Abgaben. So fallen LVMH um 1,6 Prozent und Kering um 2,7 Prozent, während es für die Adidas-Aktie um 1,7 Prozent nach unten geht.
Konjunkturelle Talsohle in Deutschland dürfte durchschritten worden sein
Schlechte Daten kommen auch aus Deutschland. Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im April im Zuge der Pandemie erneut stark eingebrochen, nachdem es schon im Vormonat eine heftige Einbuße gegeben hatte. Die Erzeugung fiel gegenüber dem Vormonat um 17,9 Prozent, erwartet wurde ein Minus von 16,8 Prozent. Nach Einschätzung von Sentix hat die deutsche Wirtschaft die konjunkturelle Talsohle nun allerdings durchschritten.
Für den Autosektor geht es um 1,2 Prozent nach oben. Die Branche profitiert vom deutschen Konjunkturprogramm. Vor allem VW (plus 1,7 Prozent) wird als einer der Gewinner gehandelt. "VW ist der Autokonzern, der am konsequentesten auf Elektro setzt", so ein Marktteilnehmer. Auch die UBS habe VW am Morgen als Gewinner des Stimulus-Pakets herausgestellt, genauso Hella, die um 0,3 Prozent anziehen.
Für Baumot geht es gleich um 22,5 Prozent nach oben. Neben einer Erholungsbewegung zusammen mit dem Autosektor wird im Handel auf das jüngste VW-Urteil des BGH verwiesen: Einige Anleger könnten auf Umrüstungsaufträge hoffen.
Reiseaktien weiter gesucht
Reiseaktien setzen zu Wochenbeginn die Erholung fort. Im Handel wird auf die Aufhebung der Reisebeschränkungen in der EU, Rückholgarantien und das bisherige Ausbleiben von zweiten Infektionswellen verwiesen. Air France gewinnen 13,1 Prozent, IAG 4,5 Prozent, Lufthansa 12,1 Prozent und TUI 6,5 Prozent. Bei Lufthansa stützen auch Meldungen, laut denen Österreich ein 450-Millionen-Euro-Rettungspaket für die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines gebilligt haben soll.
Der Öl-Sektor legt um 1,6 Prozent zu, nachdem die OPEC+ weiter auf Disziplin bei der Produktion setzen will und die beschlossenen Förderkürzungen bis Ende Juli verlängert hat. Die Ölpreise selbst geben am Berichtstag aber nach.
Delivery Hero und Just Eat Takeaway fallen um 3 bzw 2,3 Prozent. Sie sollen laut CNBC an dem US-Konkurrenten Grubhub interessiert sein. Grubhub verhandelt derzeit mit Uber über eine Übernahme, wie das Wall Street Journal vor einigen Wochen berichtet hatte. Am Aktienmarkt wird Grubhub mit rund 5,3 Milliarden US-Dollar bewertet.
Astrazeneca soll Interesse an Gilead haben
Unerwarteten Druck gibt es auf die Pharma-Branche, der Sektor büßt 1,5 Prozent ein. Hier gibt es zwar Übernahmefantasie, nach der Astrazeneca laut einem Bloomberg-Bericht einen Zusammenschluss mit dem US-Konkurrenten Gilead Sciences ausloten soll. Dies wäre die größte Fusion im Sektor aller Zeiten und damit auch entsprechend teuer. Astrazeneca fallen um 3,6 Prozent. Sie müssten voraussichtlich mehr als 100 Milliarden Dollar für eine Übernahme bieten.
Bryan Garnier versteht allerdings nicht, warum sich Astrazeneca für Gilead interessieren sollte. Das US-Unternehmen erziele 75 Prozent seines Umsatzes mit HIV-Therapien, und bei den restlichen 25 Prozent gebe es kaum Gemeinsamkeiten mit Astrazeneca. Daher würden sich kaum Synergien ergeben.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.368,29 -0,47 -16,00 -10,06
Stoxx-50 3.071,55 -0,48 -14,78 -9,74
DAX 12.799,85 -0,37 -47,83 -3,39
MDAX 26.991,20 -0,77 -208,56 -4,67
TecDAX 3.171,26 -2,45 -79,73 5,18
SDAX 12.199,05 0,02 2,47 -2,50
FTSE 6.484,28 0,00 -0,02 -14,03
CAC 5.186,10 -0,22 -11,69 -13,25
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,31 -0,03 -0,55
US-Zehnjahresrendite 0,89 -0,01 -1,79
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.36 Uhr Fr, 17:31 % YTD
EUR/USD 1,1307 +0,07% 1,1286 1,1308 +0,8%
EUR/JPY 123,18 -0,53% 123,58 124,1125 +1,1%
EUR/CHF 1,0827 -0,36% 1,0871 1,09 -0,3%
EUR/GBP 0,8911 +0,01% 0,8895 0,8896 +5,3%
USD/JPY 108,91 -0,63% 109,49 109,7495 +0,1%
GBP/USD 1,2690 +0,05% 1,2694 1,27 -4,2%
USD/CNH (Offshore) 7,0624 -0,07% 7,0795 7,0730 +1,4%
Bitcoin
BTC/USD 9.676,01 -0,32% 9.749,76 9658,5050 +34,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 38,66 39,55 -2,3% -0,89 -34,3%
Brent/ICE 41,62 42,30 -1,6% -0,68 -33,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.691,55 1.685,14 +0,4% +6,42 +11,5%
Silber (Spot) 17,52 17,44 +0,4% +0,08 -1,9%
Platin (Spot) 834,80 823,05 +1,4% +11,75 -13,5%
Kupfer-Future 2,57 2,56 +0,4% +0,01 -8,8%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
June 08, 2020 10:11 ET (14:11 GMT)
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