27.08.2013 11:20:31

MÄRKTE EUROPA/Börsen unter Druck - Guter ifo-Index hilft nicht

   Von Manuel Priego Thimmel

   Die sich zuspitzende Krise in Syrien lastet am Dienstag auf der Stimmung an den Finanzmärkten. Dagegen kommt auch der besser als erwartet ausgefallene deutsche ifo-Geschäftsklimaindex nicht an. US-Außenminister John Kerry hatte am Montagabend erklärt, dass es "unleugbare" Beweise dafür gebe, dass das syrische Regime für die dortigen Giftgasattacken verantwortlich sei.

   Damit mehren sich die Hinweise auf einen baldigen Militärschlag, was wiederum für eine verstärkte Nachfrage nach vermeintlich sicheren Häfen sorgt. Der Goldpreis zieht an auf rund 1.410 Dollar, verglichen mit 1.400 Dollar im US-Geschäft am Montag. Auch die Kurse der als sicher geltenden Bundesanleihen steigen, die Rendite sinkt von 1,93 auf 1,87 Prozent.

   Der Dax verliert derweil 1,6 Prozent auf 8.298 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls 1,6 Prozent nach unten auf 2.775. Moderat fällt bislang der Anstieg des Ölpreises aus. Das könnte sich mit dem Beginn einer Militäraktion aber rasch ändern. "Alle Blicke richten sich jetzt auf Iran, Saudi-Arabien und Irak, also auf die Schlüsselspieler", sagt Chris Weston von IG Markets. Im Fokus stehe vor allem Irak als zweitwichtigster OPEC-Produzent.

   Andere Marktteilnehmer sehen die Entwicklung dagegen gelassener und erwarten nur geringe Auswirkungen eines möglichen Militärschlags auf die Finanzmärkte, vorausgesetzt der Konflikt bleibe regional beschränkt.

   Am Devisenmarkt kann der Euro nicht von dem besser als erwartet ausgefallenen ifo-Index profitieren. Die Anleger gehen vielmehr in die Reservewährung Dollar. Auch der Yen ist gesucht. Die Einheitswährung gibt auf 1,3330 Dollar nach von am frühen Morgen noch über 1,3380. Und das obwohl der ifo im August auf 107,5 Punkte von 106,2 im Juli gestiegen ist und damit stärker als mit 107,0 prognostiziert.

   "Das Signal einer konjunkturellen Trendwende wird untermauert und so ist im dritten Quartal mit einem fortgesetzten Wirtschaftswachstum in Deutschland zu rechnen", kommentiert Ralf Umlauf von der Helaba. Erfreulich sei insbesondere, dass sich die Geschäftserwartungen aufgehellt hätten, bei gleichzeitig verbesserter Lageeinschätzung. Zinssenkungserwartungen dürften unterdessen angesichts dieser Aussichten weiter gedämpft werden.

   Am Aktienmarkt liegen sämtliche Branchen deutlich im Minus. Schlusslicht sind die Automobilaktien mit minus 2 Prozent, gefolgt von den Sektoren Banken und Rohstoffe. Am besten hält sich noch der als defensiv geltende Nahrungsmittelsektor, der aber ebenfalls 0,5 Prozent einbüßt.

   Mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent ist die K+S-Aktie das einzige Papier im DAX mit positivem Vorzeichen. Die Aktie profitiert weiter von der Verhaftung des Uralkali-CEO-Baumgertner in Weißrussland am Montag wegen des Vorwurfs des Machtmissbrauchs. Baumgertner will aus einem mit der weißrussischen Belaruskali betriebenen Kartell aussteigen. Dieses Szenario, das stark sinkende Kalipreise zur Folge haben kann, hatte die Kurse der Kaliproduzenten jüngst weltweit abstürzen lassen. Commerzbank-Aktien verlieren mit Gewinnmitnahmen 3,1 Prozent.

   Nach einer Herunterstufung auf "Neutral" durch die Analysten von Nomura gibt die Aktie von ThyssenKrupp um 2,7 Prozent nach. Dagegen ziehen Peugeot-Papiere nach positiven Analystenstimmen von UBS und Exane BNP gegen den Trend im Autosektor um 1,6 Prozent an. Nach Einschätzung der UBS ist Peugeot wieder zurück im Rennen. Optimistisch stimmt die Analysten die Absatzerholung in Europa kombiniert mit dem Selbsthilfepotenzial von Peugoet und die gestiegene Bereitschaft für eine Konsolidierung seitens der Hauptaktionäre.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3339 -0,2% 1,3370 1,3374 EUR/JPY 130,6283 -0,8% 131,6448 131,9452 EUR/CHF 1,2300 -0,3% 1,2336 1,2346 USD/JPY 97,9430 -0,5% 98,4430 98,6600 GBP/USD 1,5515 -0,4% 1,5579 1,5575 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mpt/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   August 27, 2013 04:49 ET (08:49 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 49 AM EDT 08-27-13

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu thyssenkrupp AGmehr Analysen

06.12.24 thyssenkrupp Neutral JP Morgan Chase & Co.
26.11.24 thyssenkrupp Buy Baader Bank
25.11.24 thyssenkrupp Underweight Barclays Capital
22.11.24 thyssenkrupp Halten DZ BANK
19.11.24 thyssenkrupp Neutral JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Commerzbank 15,08 0,00% Commerzbank
K+S AG (spons. ADRs) 5,50 1,85% K+S AG (spons. ADRs)
thyssenkrupp AG 4,06 0,22% thyssenkrupp AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 405,92 -0,10%