18.01.2017 13:23:43

MÄRKTE EUROPA/Börsen treten von Trump-Amtsantritt auf der Stelle

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert präsentieren sich Europas Börsen am Freitagmittag. Der Dax gewinnt einen Punkt auf 11.540, der Euro-Stoxx-50 verliert dagegen 0,2 Prozent auf 3.280. Mit einem Ausbruch des DAX aus seiner Seitwärtsspanne zwischen gut 11.400 Punkten und knapp 11.700 Punkten rechnen Händler erst einmal nicht. "Vor dem Amtsantritt von Donald Trump am Freitag ist eine neue Rally-Runde eher unwahrscheinlich", sagt ein Marktteilnehmer. Zuletzt ist angesichts der Aussagen zu Schutzzöllen Ernüchterung über den künftigen US-Präsidenten eingekehrt.

   Positiv gesehen wird die Yuan-Stärke, die chinesische Währung wurde gegen den Dollar auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten gefixt. In der jüngsten Fondsmanager-Umfrage von Bank of America-Merrill Lynch war eine Yuan-Abwertung noch als eines der großen Marktrisiken genannt worden. Das britische Pfund kommt nach seiner Rally am Dienstagnachmittag zum Dollar wieder zurück, was dem Londoner Aktienmarkt aber kaum Unterstützung liefert. Auch sonst stabilisiert sich der Dollar wieder etwas.

   Neue Impulse für die Märkte könnten am Nachmittag von der US-Industrieproduktion und den US-Verbraucherpreisen kommen. Der Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank kommt erst am Abend und damit zu spät für die europäischen Börsen. Ansonsten richten sich die Blicke bereits auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Angesichts zuletzt steigender Inflationserwartungen könnte sich EZB-Präsident Mario Draghi im Rahmen der Pressekonferenz auch Fragen über eine Drosselung des Wertpapierkaufprogramms ausgesetzt sehen.

   Positiv werden die Quartalszahlen von ASML kommentiert. Der niederländische Technologiekonzern hat Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert, der Kurs schnellt daraufhin um 4,8 Prozent nach oben. Auch die Margenentwicklung stütze, so Händler. Die Bruttomarge soll im laufenden Quartal bei rund 47 Prozent liegen. Europäische Technologiewerte sind mit einem Plus von 0,4 Prozent stärker als der Gesamtmarkt gesucht. Infineon gewinnen 0,5 Prozent.

Nächste Gewinnwarnung bei Pearson Dagegen brechen Pearson um fast 30 Prozent ein. "Die Reihe der Gewinnwarnungen geht weiter", so ein Händler zu dem Verlagshaus. Nun habe Pearson den Ausblick für 2017/18 gesenkt. Pearson hat im vierten Quartal 2016 einen weiteren Rückgang des Geschäfts mit Lernsoftware in den USA verbucht. Der Index der europäischen Medienaktien leidet mit einem Minus von 1,9 Prozent und führt die Verliererliste bei den Branchenindizes an. Axel Springer halten sich mit Abgaben von 0,6 Prozent aber gut.

   Burberry ziehen nach Vorlage von Geschäftszahlen dagegen um 1,9 Prozent an. Das britische Modelabel hat seinen Umsatz im dritten Geschäftsquartal stärker gesteigert als am Markt erwartet und die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Gut liefen die Geschäfte vor allem in Asien und Großbritannien. Der Kursverlust des Pfund nach dem Entschluss der Briten, die EU zu verlassen, hat in Großbritannien zu einem wahren Schnäppchen-Tourismus insbesondere vor Weihnachten geführt.

Etihad will nicht bei Lufthansa einsteigen Lufthansa geben 1,1 Prozent nach. Etihad hat Spekulationen um einen Einstieg bei der Deutschen Lufthansa eine Absage erteilt. Etihad-CEO James Hogan sagte, sein Unternehmen würde seine Verbindung zu Deutschlands größter Airline gerne ausweiten, strebe aber keine Kapitalbeteiligung an. Am Vortag hatten Medienberichte, die Fluggesellschaft aus Abu Dhabi erwäge den Kauf von 30 bis 40 Prozent der Lufthansa-Anteile im Zuge einer Kapitalerhöhung der Kranichlinie, die Aktie beflügelt.

   Im SDAX fallen SAF Holland um 3,3 Prozent. Der Lkw-Zulieferer strukturiert das Nordamerika-Geschäft um, dadurch entstehen Kosten von bis zu 10 Millionen Dollar. Equinet hat die Aktie darauf auf "Accumulate" von "Buy" gesenkt. Das Haus rechnet ab 2018 mit positiven Effekten aus der Restrukturierung. Gerresheimer Glas wiederum steigen um 5,6 Prozent. Die Deutsche Bank hat die Titel auf die Kaufliste genommen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.279,50 -0,17 -5,54 -0,33 Stoxx-50 3.005,94 -0,07 -2,01 -0,15 DAX 11.540,17 0,00 0,17 0,51 MDAX 22.514,88 0,17 38,32 1,47 TecDAX 1.833,95 -0,11 -1,95 1,23 SDAX 9.696,20 -0,13 -12,23 1,86 FTSE 7.227,23 0,09 6,85 1,18 CAC 4.834,23 -0,52 -25,46 -0,58 Bund-Future 163,43% -0,46 -0,43

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:05 Di, 17:29 % YTD EUR/USD 1,0686 +0,07% 1,0679 1,0702 +1,6% EUR/JPY 121,2038 +0,18% 120,9849 120,76 -3,3% EUR/CHF 1,0707 -0,16% 1,0725 1,0725 -0,0% EUR/GBP 0,8693 +0,66% 0,8648 1,1559 +2,0% USD/JPY 113,41 +0,10% 113,30 112,81 -3,0% GBP/USD 1,2294 -0,43% 1,2348 1,2374 -0,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,76 52,48 -1,4% -0,72 -3,7% Brent/ICE 54,74 55,47 -1,3% -0,73 -3,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.212,93 1.216,85 -0,3% -3,93 +5,3% Silber (Spot) 17,13 17,20 -0,4% -0,07 +7,5% Platin (Spot) 969,75 976,50 -0,7% -6,75 +7,3% Kupfer-Future 2,61 2,63 -0,4% -0,01 +4,3% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   January 18, 2017 06:53 ET (11:53 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 53 AM EST 01-18-17

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