24.01.2022 18:08:39

MÄRKTE EUROPA/Börsen schwer angeschlagen - Angst vor Fed und Ukraine-Krieg

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Montag schwere Verluste hinnehmen müssen. Die Anleger trennten sich vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank Mitte der Woche von Risiko-Assets wie Aktien. In der Zwischenzeit werden an den Finanzmärkten 5 Zinsschritte im laufenden Jahr eingepreist. Zunehmend wird nicht ausgeschlossen, dass die Leitzinsen im März gleich um 50 Basispunkte erhöht werden könnten. Das hält die Commerzbank allerdings für unwahrscheinlich. Der DAX verlor bei hoher Volatilität 3,8 Prozent auf 15.011, für den Euro-Stoxx-50 ging es 4,1 Prozent auf 4.054 nach unten.

Auch die unklare Lage an der ukrainischen Grenze wird zunehmend zum Thema, belastend wirkte der Abzug von Diplomaten. Derweil verstärkt die Nato ihre Truppenpräsenz in Osteuropa. FERI Gruppe weist darauf hin, dass Russland auf die eindringliche Warnung von US-Präsident Joe Biden vor einem Einmarsch in die Ukraine mit der Ankündigung eines umfassenden Marinemanövers reagiert habe. Beobachter befürchten, dass Russland ernsthaft erwäge, die Donbass-Region oder sogar noch weitere Landesteile zu annektieren. Für den Fall eines russischen Einmarschs dürften die Energiepreise massiv steigen, was die Inflationsproblematik weiter verschärfen würde. Der Rubel fiel derweil deutlich, die russische Börse brach ein.

Trian baut Beteiligung in Unilever auf

Die Aktien von Unilever schossen in Amsterdam um 6,8 Prozent nach oben. Dort ist der aktivistische Investor Nelson Peltz mit seinem Hedgefonds Trian Fund Management eingestiegen. Nachdem das Übernahmeangebot für die Sparte Consumer Health von Glaxosmithkline von dem britischen Pharmakonzern abgelehnt wurde, dürfte das Interesse des Investors darin bestehen, Unilever in die Bereiche Nahrungsmittel und Home & Personal Care (HPC) aufzuspalten, so die Jefferies-Analysten.

Accell haussierten mit Aufschlägen von 25,5 Prozent auf 57,80 Euro nach dem Kauf des Unternehmens durch KKR. Der niederländische Fahrradhersteller hat einer Übernahme durch den Private-Equity-Investor für 1,56 Milliarden Euro oder 58 Euro je Anteilsschein zugestimmt. Die Nachfrage nach Fahrrädern wie auch deren Preise sind seit Ausbruch der Coronakrise stark gestiegen, zum einen da viele Menschen wegen der Pandemie mehr Zeit zuhause verbringen, zum anderen werden öffentliche Verkehrsmittel verstärkt gemieden.

Philips gaben nach dem Zwischenbericht dagegen 4,6 Prozent nach. Umsatz und Gewinn brachen im vierten Quartal ein, die Dividende von 85 Cent soll aber unverändert auf Vorjahresniveau gezahlt werden. Die Citigroup zeigte sich überrascht, dass 85 Prozent der 450 Millionen Euro schweren Belastung durch Lieferkettenprobleme auf das Konto der Bereiche Diagnosis & Treatment (D&T) und Connected Care gehen.

Siemens Energy konnten sich nach der Gewinnwarnung von Siemens Gamesa am Freitag nicht erholen. Die Aktien gaben weitere 5,7 Prozent nach. Auch Nordex verloren kräftig.

Siltronic-Kauf durch Globalwafers dürfte scheitern

Für Siltronic ging es 5,5 Prozent tiefer. Am 31. Januar läuft die selbstgesetzte Frist aus, zu der alle Genehmigungen für die Siltronic-Übernahme durch Globalwafers vorliegen müssen. Sonst droht die Transaktion zu platzen. Die Analysten von Jefferies gehen davon aus, dass der Deal einer hohen Wahrscheinlichkeit zufolge scheitert. Dies könne kurzfristig nochmals zu Gegenwind in der Aktie führen. Die Aktie des Mehrheitsaktionärs Wacker Chemie verlor 9,6 Prozent.

Positiv werteten Analysten die Vodafone-Bestrebungen, die Marktkonsolidierung in Großbritannien wie auch in Italien voranzutreiben. Dabei verwiesen die Citi-Analysten auf einen Bloomberg-Bericht vom Samstag, demzufolge Vodafone (+4,5%) in Verhandlungen über die Übernahme von Three UK stehe. Zudem habe Reuters davon berichtet, dass Vodafone Gespräche mit Iliad zur Konsolidierung des Marktes in Italien führe. Angesichts früherer Äußerungen des Managements dürften die Nachrichten nicht überraschen, vor allem nicht in Bezug auf Großbritannien, so die Analysten.

===

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 4.054,36 -175,20 -4,1% -5,7%

Stoxx-50 3.646,08 -135,90 -3,6% -4,5%

Stoxx-600 456,36 -18,08 -3,8% -6,5%

XETRA-DAX 15.011,13 -592,75 -3,8% -5,5%

FTSE-100 London 7.297,15 -196,98 -2,6% +1,5%

CAC-40 Paris 6.787,79 -280,80 -4,0% -5,1%

AEX Amsterdam 738,66 -25,04 -3,3% -7,4%

ATHEX-20 Athen 2.205,94 -71,53 -3,1% +3,0%

BEL-20 Bruessel 3.993,65 -155,14 -3,7% -7,3%

BUX Budapest 51.325,34 -844,46 -1,6% +1,2%

OMXH-25 Helsinki 5.126,62 -229,89 -4,3% -3,9%

ISE NAT. 30 Istanbul 2.102,91 -120,03 -5,4% +3,9%

OMXC-20 Kopenhagen 1.602,56 -57,26 -3,4% -14,0%

PSI 20 Lissabon 5.582,76 -153,36 -2,7% -2,5%

IBEX-35 Madrid 8.417,80 -276,90 -3,2% -3,4%

FTSE-MIB Mailand 25.972,90 -1088,50 -4,0% -1,0%

RTS Moskau 1.288,17 -113,71 -8,1% -19,3%

OBX Oslo 1.025,13 -33,82 -3,2% -4,1%

PX Prag 1.391,29 -26,72 -1,9% -2,4%

OMXS-30 Stockholm 2.223,99 -90,08 -3,9% -8,1%

WIG-20 Warschau 2.170,36 -103,45 -4,5% -4,3%

ATX Wien 3.703,01 -157,24 -4,1% +0,0%

SMI Zuerich 11.881,30 -474,24 -3,8% -7,7%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo,8:05 Fr, 17:42 % YTD

EUR/USD 1,1310 -0,3% 1,1330 1,1346 -0,5%

EUR/JPY 128,72 -0,2% 128,79 129,01 -1,7%

EUR/CHF 1,0344 -0,1% 1,0348 1,0345 -0,3%

EUR/GBP 0,8411 +0,5% 0,8362 0,8368 +0,1%

USD/JPY 113,80 +0,1% 113,91 113,72 -1,1%

GBP/USD 1,3446 -0,8% 1,3541 1,3558 -0,6%

USD/CNH (Offshore) 6,3396 -0,0% 6,3351 6,3397 -0,2%

Bitcoin

BTC/USD 34.384,29 -3,2% 35.230,63 38.651,22 -25,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,24 85,14 -3,4% -2,90 +9,8%

Brent/ICE 85,24 87,89 -3,0% -2,65 +9,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.834,69 1.833,60 +0,1% +1,09 +0,3%

Silber (Spot) 23,70 24,31 -2,5% -0,61 +1,7%

Platin (Spot) 1.018,52 1.036,95 -1,8% -18,43 +5,0%

Kupfer-Future 4,42 4,52 -2,4% -0,11 -1,1%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

January 24, 2022 12:08 ET (17:08 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Philips N.V.mehr Analysen

17.01.25 Philips Neutral UBS AG
15.01.25 Philips Neutral JP Morgan Chase & Co.
10.01.25 Philips Buy Goldman Sachs Group Inc.
10.01.25 Philips Hold Deutsche Bank AG
19.12.24 Philips Neutral UBS AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Nordex AG 12,21 -0,81% Nordex AG
Philips N.V. 25,01 -0,16% Philips N.V.
Philips Electronics N.V. (Spons. ADRS) 25,00 0,00% Philips Electronics N.V. (Spons. ADRS)
Siemens Energy AG 51,62 3,86% Siemens Energy AG
Siltronic AG 44,22 -1,56% Siltronic AG
Unilever plc 54,34 -0,51% Unilever plc
Unilever PLCShs Sponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh 54,00 0,00% Unilever PLCShs Sponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Vodafone Group PLC 0,82 -0,34% Vodafone Group PLC
Vodafone Group PLC (spons. ADRs) 8,05 -2,42% Vodafone Group PLC (spons. ADRs)
WACKER CHEMIE AG 64,98 -0,40% WACKER CHEMIE AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 21 042,00 0,25%