04.11.2014 10:22:33

MÄRKTE EUROPA/Börsen nehmen Quartalszahlen wohlwollend auf

   Von Benjamin Krieger

   Der erste größere Schwung an Quartalszahlen ist am Dienstag an die Börsen geschwappt und kann die Aktien im frühen Handel stützen. Unter dem Strich überwiegen die positiven Kursreaktionen auf die Ergebnisse großer deutscher und europäischer Unternehmen. So legt der Dax um 0,5 Prozent auf 9.296 Punkte zu und der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent auf 3.093 Zähler. Alle europäischen Börsenplätze melden Kursgewinne.

   Gekauft wird vor allem die Continental-Aktie, sie gewinnt 1,6 Prozent. Zwar ist der Gewinn des Automobilzulieferers im dritten Quartal um fast 20 Prozent hinter der Konsensprognose von Analysten geblieben. Die Hannoveraner mussten millionenschwere Aufwendungen auf das Engagement im Geschäftsfeld Elektromobilität verbuchen. Nun aber will Conti die Produktion von Batteriezellen vermutlich einstellen und diese extern zukaufen. Das scheint bei Investoren gut anzukommen.

   Unter die Räder gerät dagegen die Aktie von Hugo Boss. Der Modekonzern hat die Ziele für 2014 wegen einer immer schwächeren Konjunktur gesenkt. Für etliche Finanzanalysten ist dies eine Überraschung, entsprechend herb fällt die Kursreaktion aus mit einem Minus von 6 Prozent.

   Bei BMW liegt der Vorsteuergewinn im Sommerquartal unter der Konsensschätzung, was die Aktie um 0,7 Prozent nach unten drückt. Der Gesundheitskonzern Fresenius und seine Dialyse-Tochter FMC haben dagegen im dritten Quartal mehr verdient als erwartet und die Jahresprognosen bekräftigt. Während FMC um 0,9 Prozent steigen, fallen Fresenius um 1,2 Prozent. Beide Aktien hatten jüngst stark zugelegt.

   Eine ebenso beeindruckende wie exklusive Aktien-Rally legt der japanische Markt hin, getrieben von den Wertpapierkäufen der japanischen Notenbank. Der Nikkei-Index stieg um 2,7 Prozent auf den höchsten Stand seit sieben Jahren. In den vergangenen zwölf Handelstagen ist der Nikkei um 16 Prozent gestiegen.

   Am Devisenmarkt hat der Yen den Kursverfall der vergangenen Tage gebremst. Sowohl der US-Dollar als auch der Euro stagnieren am Morgen zum Yen auf hohem Niveau. Die Geldschwemme der Bank of Japan zur Ankurbelung von Konjunktur und Teuerung hat den Yen in den vergangen Tagen schwer belastet. Der Euro wertet zum Dollar leicht auf 1,2514 auf.

   Die Feinunze Gold verliert 2,70 Dollar auf 1.165. Sie stabilisiert sich damit aber wie in den vergangenen Tagen über den Tiefs von 1.160 Dollar.

   Bewegung in die Wechselkurse und die Anleihemärkte könnten am Nachmittag die Auftragseingänge der Industrie in den USA bringen. Sie dürften im September nochmals leicht zurückgegangen sein, nachdem sie im August regelrecht eingebrochen waren.

   Der Sektor Öl und Gas leidet mit einem Abschlag von 1,2 Prozent unter dem sinkenden Ölpreis. Dieser ist im Tief von 77,20 Dollar auf den niedrigsten Stand seit mehr als 5 Jahren gefallen, nachdem Saudi-Arabien überraschend den Preis für seine Erdölexporte in die USA gesenkt hat. Der weltgrößte Ölexporteur macht damit den Weg für weitere Preissenkungen frei.

   An der Börse von Paris fallen L'Oreal um 1,1 Prozent. Wegen der Konjunkturschwäche in Europa hat der Umsatz im dritten Quartal nur um 2 Prozent zugelegt. UBS und Goldman Sachs haben daraufhin die Kursziele für die Aktie gesenkt. Auch die Papiere des Kontrahenten Beiersdorf geben um 1,6 Prozent nach. Hier belastet laut Händlern eine Abstufung durch das Bankhaus Lampe den Kurs zusätzlich.

   In Madrid verteuern sich Papiere der spanischen Bank Santander um 0,8 Prozent. Der Gewinn von 1,6 Milliarden Euro im dritten Quartal liegt um rund 100 Millionen Euro über der Konsensprognose von Analysten.

   Bei den deutschen Nebenwerten geben die Aktien von Pfeiffer Vacuum um 2 Prozent nach. Der Hersteller von Vakuumpumpen hat das Umsatzziel für dieses Jahr gesenkt und trennt sich von seiner Finanzchefin. Eine Abstufung auf "Neutral" von "Kaufen" durch UBS drückt den Kurs des Herstellers von Geldautomaten Wincor Nixdorf um 5,3 Prozent.

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