20.02.2018 18:04:45
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MÄRKTE EUROPA/Börsen legen zu - Übernahmen im Techsektor
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Volatilität an Europas Börsen bleibt hoch. Nach den Abgaben zu Wochenbeginn erholten sich die Aktienmärkte am Dienstag ohne große Impulse wieder kräftiger. Im Handel heißt es, dass sich die Börsen derzeit im Niemandsland befänden. Die Anleger könnten sich mit dem Einstieg Zeit lassen. Der auf Stände um 1,2350 Dollar gefallene Euro stützte nicht wirklich. Der am Vormittag veröffentlichte ZEW-Index spielte auch keine entscheidende Rolle. Der Index der Konjunkturerwartungen ist im Februar auf 17,8 von 20,4 gesunken, blieb damit aber über den Erwartungen. Auch der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage gab im Februar nach.
Der DAX gewann 0,8 Prozent auf 12.488 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,8 Prozent auf 3.435 nach oben. Die deutschen Erzeugerpreise sind im Januar mit 0,5 Prozent deutlich stärker als die erwarteten 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahr ergab sich eine Inflationsrate von 2,1 Prozent. Das hatte aber nur kurzzeitig für einen Anstieg der Renditen an den Anleihemärkten gesorgt. Am Abend rentierten zehnjährige Bundesanleihen unverändert bei 0,73 Prozent.
Dieselfahrzeugen droht Fahrverbot
Die Autobauer im DAX standen gegen den allgemeinen Trend unter Abgabedruck. Im Handel hieß es dazu, dass die Anleger vor dem mit großer Spannung erwarteten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts über Dieselfahrverbote in Düsseldorf und Stuttgart am Donnerstag in Deckung gehen. Bewerten die Richter den Schutz der Bürger vor giftigen Stickoxiden höher als die individuelle Fahrfreiheit, könnte es in beiden Städten zu einem Bann kommen. Auf jeden Fall wird das Urteil über den Einzelfall hinaus breit ausstrahlen und könnte dem ramponierten Dieselmotor in Deutschland einen schweren Schlag versetzen.
Evercore befürchtet, ein negatives Urteil könnte dem Öffnen der Büchse der Pandora für die Autobranche gleichkommen. In einem solchen Fall müsste die Autoindustrie Milliarden in eine alte Flotte und eine alte Technologie investieren, und dies zu einem Zeitpunkt, wo die Autobauer eigentlich Milliarden in neue Antriebstechnologien investieren sollten, um in dem neuen Digitalzeitalter relevant zu bleiben. Evercore schätzt die Kosten für die Diesel-Nachbehandlung auf zwischen 7,6 bis 14,5 Milliarden Euro. VW verloren 0,6 Prozent, Daimler 0,5 Prozent und BMW 0,6 Prozent.
Des einen Freud, des anderen Leid. Während die Autowerte im DAX nachgaben, markierten Baumot ein neues Jahreshoch. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Hardware-Nachrüstungen für Dieselfahrzeuge und könnte einer der großen Gewinner eines Fahrverbots sein. Baumot stiegen um 12 Prozent auf 1,96 Euro. Seit Jahresbeginn hat der Titel mehr als 40 Prozent an Wert gewonnen.
Qualcomm erhöht Gebot für NXP
Der US-Chiphersteller Qualcomm hat nachgelegt und bietet nun 127,50 Dollar je Aktie der niederländischen NXP Semiconductors. Das ursprüngliche Gebot lag bei 110 Dollar je Aktie. Damit sichert sich der US-Konzern die Zustimmung einiger Hedgefonds. So hat Elliot Management bereits zugesichert, zu dem erhöhten Gebot die von ihm gehaltenen Aktien anzudienen. Insgesamt sollen Aktionäre mit Beteiligungen von zusammen 28 Prozent dem Deal zugestimmt haben.
Für die Übernahme dürfte Qualcomm seine außerhalb der USA gehaltene Liquidität einsetzen. Die Option, selbst von Broadcom übernommen zu werden, ist nach dem Deal als weniger wahrscheinlich einzustufen. In London ging es für NXP um 6 Prozent auf 125,59 Dollar nach oben. Qualcomm gaben an der Nasdaq bis Börsenschluss in Europa um 2,1 Prozent nach.
Die britische Bank HSBC hat auf Gesamtjahressicht den Gewinn zwar kräftig gesteigert, blieb damit aber dennoch hinter den Erwartungen zurück. Die Aktionäre müssen sich zudem mit einer gleichbleibenden Dividende begnügen. Auch hatten einige Anleger auf ein Aktienrückkaufprogramm gesetzt. Für die Aktie ging es in London um 3,1 Prozent nach unten.
Bei BHP bricht der Gewinn ein
Der australisch-britische Rohstoffkonzern BHP Billiton (minus 4,6 Prozent) hat in seinem ersten Geschäftshalbjahr wegen Sondereffekten zwar einen 37-prozentigen Gewinnrückgang verzeichnet, stockt seine Dividende aber dennoch auf. BHP erzielte einen Gewinn von 2,02 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 3,2 Milliarden Dollar im Vorjahr.
Im Technologiesektor bahnt sich eine weitere Übernahme an: Das schweizerische Software-Unternehmen Temenos hat ein Auge auf Fidessa geworfen. "Eine Übernahme von Fidessa macht strategisch Sinn", so die Analysten von Bryan Garnier. Damit würde sich Temenos außerhalb seines Kerngeschäftes stärken. Der Deal gilt aber auch als teuer.
Temenos bietet für den britischen Betreiber und Anbieter von Handelssystemen und Finanzinformationen rund 1,41 Milliarden Pfund oder 36,47 Pfund je Aktie. Fidessa gewannen 22,5 Prozent auf 35,70 Pfund. Für die ebenfalls in den Sektor gehörende GFT-Aktie ging es im TecDAX um 3,5 Prozent nach oben. Temenos verloren 5,9 Prozent.
Covestro blickt auf herausragendes Jahr zurück
Covestro legten um 3,3 Prozent zu. Der Werkstoffhersteller blickt dank hoher Nachfrage auf ein herausragendes Gesamtjahr 2017 zurück. Angetrieben durch signifikant höhere Margen hat Covestro den Umsatz um 18,8 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro gesteigert. Gleichzeitig verbesserte sich das operative Ergebnis deutlich stärker um 70,6 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro und traf damit die Erwartung der Beobachter. Allerdings fiel die Erhöhung der Dividende nicht ganz so hoch aus wie von Analysten im Konsens geschätzt.
Die DZ Bank sah Licht und Schatten im Zahlenausweis von Heidelbergcement zum vierten Quartal. Die wichtigste Kennzahl, das operative EBITDA, habe 3 Prozent oberhalb der Konsensschätzung gelegen, während die Umsatzentwicklung etwas schwächer als erwartet gewesen sei. Heidelbergcement gewannen 0,3 Prozent. Deutsche Börse verloren mit Gewinnmitnahmen 0,6 Prozent. Die Eschborner legen nach Börsenschluss ihre Zahlen für 2017 vor.
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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Europa Euro-Stoxx-50 3.435,08 +27,29 +0,8% -2,0%
. Stoxx-50 3.053,83 +16,53 +0,5% -3,9%
. Stoxx-600 380,51 +2,27 +0,6% -2,2%
Frankfurt XETRA-DAX 12.487,90 +102,30 +0,8% -3,3%
London FTSE-100 London 7.246,77 -0,89 -0,0% -5,7%
Paris CAC-40 Paris 5.289,86 +33,68 +0,6% -0,4%
Amsterdam AEX Amsterdam 532,93 +4,17 +0,8% -2,1%
Athen ATHEX-20 Athen 2.159,92 -11,56 -0,5% +3,7%
Br ssel BEL-20 Bruessel 3.938,62 +16,17 +0,4% -1,0%
Budapest BUX Budapest 38.667,08 -339,27 -0,9% -1,8%
Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.142,87 +30,03 +0,7% +5,7%
Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 139.358,93 -3266,81 -2,3% -1,2%
Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 995,74 +1,50 +0,2% -2,8%
Lissabon PSI 20 Lissabon 5.435,65 +13,16 +0,2% +1,1%
Madrid IBEX-35 Madrid 9.895,30 +89,10 +0,9% -1,5%
Mailand FTSE-MIB Mailand 22.673,56 +104,64 +0,5% +4,3%
Moskau RTS Moskau 1.264,68 +5,67 +0,5% +9,6%
Oslo OBX Oslo 741,76 +2,49 +0,3% -0,1%
Prag PX Prag 1.106,14 -4,07 -0,4% +2,6%
Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.569,68 +18,82 +1,2% -0,5%
Warschau WIG-20 Warschau 2.413,23 +4,74 +0,2% -2,0%
Wien ATX Wien 3.402,96 -6,30 -0,2% -0,5%
Z rich SMI Zuerich 8.981,39 +72,74 +0,8% -4,3%
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DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:23 Mo, 17:27 % YTD
EUR/USD 1,2348 -0,47% 1,2386 1,2397 +2,8%
EUR/JPY 132,41 +0,10% 132,34 132,13 -2,1%
EUR/CHF 1,1554 +0,26% 1,1527 1,1529 -1,3%
EUR/GBP 0,8808 -0,63% 0,8863 1,1290 -0,9%
USD/JPY 107,25 +0,59% 106,85 106,58 -4,8%
GBP/USD 1,4021 +0,16% 1,3974 1,3997 +3,8%
Bitcoin
BTC/USD 11.579,90 +4,45% 11.562,91 11.219,95 -19,38
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,23 62,5 +0,9% 0,55 +3,0%
Brent/ICE 65,54 65,67 -0,2% -0,13 -1,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.332,06 1.344,73 -0,9% -12,68 +2,2%
Silber (Spot) 16,55 16,66 -0,7% -0,11 -2,3%
Platin (Spot) 1.003,20 1.009,00 -0,6% -5,80 +7,9%
Kupfer-Future 3,19 3,21 -1,7% -0,06 -3,3%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
February 20, 2018 12:04 ET (17:04 GMT)
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