11.07.2013 11:05:30

MÄRKTE EUROPA/Bernanke sorgt für Risikofreude am Markt

Von Isabel Gomez Die europäischen Börsen legen nach den Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke vom Vorabend am Donnerstag deutlich zu. Bereits in Asien sind die Indizes mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Einen Sonderfall bildet dabei die Börse in Japan: Der Nikkei schloss zwar im Plus, aber im regionalen Vergleich schlechter, nachdem die Bank of Japan ihre Inflationsprognose gesenkt hat. In der Folge hat der Yen zum Dollar aufgewertet, was schlecht für japanische Exportunternehmen ist und den Aktienmarkt in Tokio bremste.

   Der Dax steigt im frühen Geschäft um 1,2 Prozent auf 8.160 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 1,2 Prozent auf 2.690 Punkte zu - auch hier stützen die Bernanke-Aussagen. "Helikopter-Ben ist generell gut für Aktien und schlecht für den US-Dollar", wertet Sebastien Galy von der Societe Generale die Äußerungen Bernankes nach US-Börsenschluss. Nach der Veröffentlichung des Protokolls der vergangenen Fed-Sitzung sagte der oberste Währungshüter der USA in einer Rede, die Fed werde die Leitzinsen wohl auf absehbare Zeit nicht anheben - selbst wenn die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent sinken sollte. Bisher galt diese Marke den Notenbankern als Ziel, bei dessen Erreichen die Zinsen angehoben werden.

   Nach diesen Aussagen stieg der Euro zum Dollar zunächst auf über 1,31 Dollar. Aktuell notiert er etwas leichter bei 1,3035 Dollar.

   An den Anleihemärkten steigen in Folge der Bernanke-Rede die Preise für US-Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit, die Rendite fällt umgekehrt um 10 Basispunkte auf 2,56 Prozent. Investoren schauen am Donnerstag auch gen Italien, das Anleihen mit mittleren und langen Laufzeiten im Gesamtvolumen von bis zu 6,5 Milliarden Euro begeben will. "Nachdem das Schatzamt gestern bereits für die Geldmarktpapiere deutlich mehr Rendite bieten musste, wird es heute ebenfalls mehr bieten müssen als bei den letzten Emissionen", glaubt Analyst Dirk Gojny von der National-Bank. Im Vorfeld der Auktion rentieren zehnjährige italienische Staatsanleihen mit 4,40 Prozent und damit 3 Basispunkte niedriger als am Vorabend.

   Am Aktienmarkt steigen Finanzwerte sowie konjunkturzyklische Sektoren besonders stark. Der Rohstoffindex im Stoxx-600 legt um 3,4 Prozent zu, der Subindex für Bankaktien um 1 Prozent. Einzig die Papiere von Renault sind nach einer Abstufung durch Bernstein mit 1,6 Prozent deutlich im Minus. Der Goldpreis steigt seit den Aussagen Bernankes auf 1.285 nach 1.254 Dollar je Feinunze am Vorabend, was den Rohstoffwerten zuträglich ist. Der Kupferpreis legt ähnlich stark zu. "Heute wird wieder die Risiko-Karte gespielt", sagt ein Händler mit Blick auf die Rohstoffpreise.

   Unternehmensnachrichten sind dünn gesät, dafür recht spektakulär: Der Baumarktkonzern Praktiker droht die Insolvenz, der Aktienkurs bricht um 71 Prozent ein, ein Papier kostet nur noch 11 Cent. Der Vorstand des Unternehmens hat eine positive Fortführungsprognose" für die Praktiker AG und einzelne Gesellschaften der Unternehmensgruppe verneint. Begründet wurde dies mit der Überschuldung und der Zahlungsunfähigkeit. "Die Gläubigerbanken dürften bei dem Vorschlag, die Kredite in vermutlich wertlose Aktien zu tauschen, gemauert haben", vermutet der Händler. Die operative Trendwende habe "einfach in zu weiter Ferne gelegen".

   Die Aktien von Südzucker verlieren nach Vorlage der Quartalszahlen 0,7 Prozent, zu Handelsbeginn war der Kurs noch um gut 4 Prozent gestiegen. Der Nahrungsmittelkonzern hat trotz etwas höherer Erlöse deutlich weniger verdient als im Vorquartal. Vor allem gestiegene Rohstoffkosten sorgten für einen massiven Gewinnrückgang.

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   July 11, 2013 04:34 ET (08:34 GMT)

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