16.03.2017 18:53:46
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MÄRKTE EUROPA/Anleger gehen nach Fed und Niederlande-Wahl mehr Risiko
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die US-Notenbank und der Wahlausgang in den Niederlanden haben am Donnerstag an den europäischen Börsen für Käufe gesorgt. Mit einem unerwartet hohen Vorsprung gewann der amtierende Ministerpräsident Mark Rutte die Parlamentswahl. Rechtspopulist Geert Wilders blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. "Die niederländischen Wähler scheinen gegen Populismus, für Europa, für Nachhaltigkeit und für die Marktwirtschaft gestimmt zu haben", sagte Analyst Han de Jong von ABN Amro. Ein Referendum über den Austritt der Niederlande aus der EU könne ausgeschlossen werden, zumindest solange die neue Regierung im Amt sei.
"Sowohl die AfD als auch Marine Le Pen in Frankreich hatten sich Rückenwind von einem fulminanten Wilders-Sieg erhofft", hieß es von den Volkswirten der BayernLB. Dieser sei nun ausgeblieben. Damit steige die Wahrscheinlichkeit, dass auch in Deutschland und Frankreich gemäßigte, proeuropäische Parteien die Oberhand behielten.
Der Dax gewann 0,6 Prozent auf 12.083 Punkte - mit 12.156 Zählern war der deutsche Leitindex auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren geklettert. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,9 Prozent auf 3.440 Punkte nach oben. Der europäische Index notierte auf dem höchsten Niveau seit 15 Monaten. Der niederländische Leitindex reagierte eher verhalten auf den Wahlsieg von Ministerpräsident Mark Rutte von der rechtsliberalen VVD. Der AEX-Index in Amsterdam kletterte zwar zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit mehr als neun Jahren, schloss aber letztlich nur 0,6 Prozent höher. Seit Anfang Februar war der Leitindex allerdings auch schon um rund 8 Prozent gestiegen. Händler verwiesen zudem auf die schwierige Regierungsbildung. Experten rechnen mit monatelangen Verhandlungen über eine Regierungskoalition. Diese könnte bis zu fünf Parteien umfassen.
Fed lieferte den ersten von drei Zinsschritten Die Federal Reserve hat am Vorabend wie an der Börse erwartet die Leitzinsen erhöht. Außerdem dürfte es nach den Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen in diesem Jahr bei insgesamt drei Zinserhöhungen bleiben. Ein noch steilerer Zinspfad bleibt den Märkten aller Voraussicht nach erspart, was mit Erleichterung aufgenommen wurde. Mit einer schrittweisen Normalisierung der lange Jahre ultralockeren Geldpolitik signalisiere die Fed ihr Vertrauen in die Wirtschaft, sagt Mark Haefele von der UBS. "Das sollte risikoreiche Anlagen unterstützen", so der Chefinvestor der Bank. Zinserhöhungen seien durch die Stärke der US-Wirtschaft gut begründet.
Dollar gerät unter Druck - Rohstoffsektor gesucht Der Dollar ist in Folge der nicht ganz so falkenhaften US-Notenbank unter Druck geraten. Der Euro wertete von Kursen um 1,0640 Dollar vor der Entscheidung der Notenbank auf 1,0746 Dollar in der Spitze auf. Das war der höchste Stand seit Anfang Februar. Zuletzt ging die Gemeinschaftswährung bei 1,0735 Dollar um.
An den Aktienbörsen profitierten zinssensible Titel von den Aussagen der Federal Reserve. Hierzu zählten Aktien von Unternehmen mit hohem Investitionsbedarf wie Stahlproduzenten. Salzgitter stiegen um 0,9 Prozent und ArcelorMittal um 2,4 Prozent. Auch der Rohstoffsektor wurde als Profiteur der verhaltenen Zinsprognosen der Fed ausgemacht, er stieg um 3,3 Prozent. Gesucht waren vor allem Papiere der global aktiven Bergwerksgesellschaften. Die Aktien von BHP Billiton erhöhten sich um 2,6 Prozent. Anglo American verteuerten sich gar um 8,6 Prozent. Hier kam der Einstieg von Volcan Investments hinzu. Das Investment-Vehikel des indischen Milliardärs Anil Agarwal hatte sich mit 12 Prozent an dem Minenbetreiber beteiligt und dafür 2,44 Milliarden US-Dollar bezahlt.
Lufthansa überrascht positiv Lufthansa zogen um 5,2 Prozent an. Die Airline hat im vierten Quartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Davy stufte die Ergebnisse der Lufthansa für 2016 als gut ein. Nach Einschätzung der Analysten gab es Anzeichen, dass sich die Fluggesellschaft strategisch in die richtige Richtung bewege. Dabei verwiesen die Analysten auf eine Verbesserung des Preisgestaltungsumfelds sowie die Lösung des Tarifkonflikts zwischen Fluglinie und Piloten.
HeidelbergCement verloren 1,7 Prozent. Analyst Eric Lemarie von Bryan Garnier wies darauf hin, dass der Baukonzern 2017 mit beträchtlich steigenden Energiekosten rechne. Das dürfte die Margen schmälern. Weiter stark abwärts ging es mit Renault, diesmal um 3,3 Prozent. "Auf der Aktie ist heftiger Druck. Belastend wirkt vor allem die französische Presse, die stark darauf abzielt, dass es schon seit 25 Jahren konsequente Abgasmanipulationen geben soll", sagte ein Händler. Peugeot verloren 1,0 Prozent. Eine überraschend hohe Liquidität des italienischen Versicherers Generali werteten Händler als Kaufargument für die Aktie. Generali stiegen um 2,6 Prozent.
K+S hofft auf ein besseres 2017 Der Düngemittel- und Salzkonzern K+S hat 2016 seine im Jahresverlauf zurückgenommenen Jahresziele erreicht. Gegenüber dem Vorjahr gab es aber wie erwartet massive Einbußen. Entsprechend müssen sich die Aktionäre mit einer deutlich geringeren Dividende zufrieden geben. 2017 soll es aber besser laufen. Die Mittelfristziele gelten unverändert. Positiv werteten die Analysten von Hauck & Aufhäuser den Ausblick, in dem das Unternehmen eine klare EBIT-Verbesserung auf Jahressicht in Aussicht gestellt hatte. Die Aktie schloss 0,8 leichter. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.439,96 +30,64 +0,9% +4,5% Stoxx-50 3.136,69 +21,29 +0,7% +4,2% Stoxx-600 377,73 +2,63 +0,7% +4,5% XETRA-DAX 12.083,18 +73,31 +0,6% +5,2% FTSE-100 London 7.415,95 +47,31 +0,6% +3,8% CAC-40 Paris 5.013,38 +27,90 +0,6% +3,1% AEX Amsterdam 514,53 +2,87 +0,6% +6,5% ATHEX-20 Athen 1.698,68 +9,52 +0,6% -2,4% BEL-20 Brüssel 3.778,13 +18,32 +0,5% +4,8% BUX Budapest 33.049,44 +413,26 +1,3% +3,3% OMXH-25 Helsinki 3.805,84 +25,60 +0,7% +3,4% ISE NAT. 30 Istanbul 110.840,11 +1090,55 +1,0% +16,1% OMXC-20 Kopenhagen 914,66 +4,17 +0,5% +3,5% PSI 20 Lissabon 4.572,64 +31,97 +0,7% -1,6% IBEX-35 Madrid 10.168,00 +184,80 +1,9% +8,7% FTSE-MIB Mailand 20.109,76 +335,74 +1,7% +4,6% RTS Moskau 1.096,29 +33,68 +3,2% -4,9% OBX Oslo 632,56 +5,16 +0,8% +2,4% PX-GLOB Prag 1.276,93 +1,08 +0,1% +6,6% OMXS-30 Stockholm 1.593,25 +4,36 +0,3% +5,0% WIG-20 Warschau 2.283,70 +53,83 +2,4% +17,2% ATX Wien 2.850,76 +33,99 +1,2% +8,9% SMI Zürich 8.667,48 -21,38 -0,2% +5,5%
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.37 Uhr Mi, 17.40 Uhr % YTD EUR/USD 1,0734 +0,02% 1,0732 1,0637 +2,1% EUR/JPY 121,4059 +0,09% 121,2989 121,84 -1,3% EUR/CHF 1,0689 -0,25% 1,0715 1,0723 -0,2% EUR/GBP 0,8675 -0,78% 0,8744 1,1488 +1,8% USD/JPY 113,09 +0,07% 113,01 114,55 -3,3% GBP/USD 1,2373 +0,80% 1,2275 1,2220 +0,3%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,65 48,86 -0,4% -0,21 -12,2% Brent/ICE 51,70 51,81 -0,2% -0,11 -10,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.228,92 1.219,10 +0,8% +9,82 +6,7% Silber (Spot) 17,33 17,31 +0,1% +0,02 +8,8% Platin (Spot) 958,25 954,75 +0,4% +3,50 +6,1% Kupfer-Future 2,67 2,65 +0,8% +0,02 +6,5% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
March 16, 2017 13:23 ET (17:23 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 23 PM EDT 03-16-17
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BHP Billiton Ltd. | 24,58 | -2,13% | |
Heidelberg Materials | 124,85 | -0,44% | |
K+S AG (spons. ADRs) | 5,40 | 0,00% | |
Lufthansa AG | 6,72 | 0,24% | |
Renault S.A. | 45,00 | 1,33% | |
Salzgitter | 16,22 | -3,80% |