25.07.2024 18:10:41
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MÄRKTE EUROPA/Abverkauf bei Techwerten geht weiter - US-BIP setzt Kontrapunkt
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einer Berg- und Talfahrt hat der europäische Aktienmarkt am Donnerstag zwar mit Verlusten geschlossen, aber klar erholt von den Tiefs. Der DAX gab um 0,5 Prozent auf 18.299 Punkte nach, im Tief hatte der Index aber schon bei 18.097 Punkten gelegen. Der Euro-Stoxx-50 büßte 1,0 Prozent auf 4.811 Punkte ein. Schlimmeres verhinderte eine bessere Lesung des US-BIPs für das zweite Quartal. Demnach ist die US-Wirtschaft annualisiert um 2,8 Prozent gewachsen und damit deutlich stärker als die erwarteten 2,1 Prozent. Positiv waren auch die Inflationssignale, was für eine Zinssenkung der US-Notenbank im September spricht. Zuvor hatten ein anhaltender Abverkauf bei Technologieaktien sowie ein schwacher Ifo-Geschäftsklimaindex das Sentiment schwer belastet.
Technologiewerte verloren 2,8 Prozent. Diese hatten in den zurückliegenden Monaten von KI-Euphorie profitiert, doch mittlerweile befürchten Anleger ein Ende der Rally. Neben dem schwachen Sentiment wurden die Zahlen einiger Branchenunternehmen aus Europa wie BE Semiconductor (-14,1%) oder STMicroelectronics (-13,7%) mit Enttäuschung aufgenommen. STMicro hat überdies den Ausblick gesenkt. Grund dafür sei die schwache Nachfrage nach Chips aus der Automobilbranche, so der Halbleiterhersteller. Das belastete auch Infineon (-6,5%).
Die laufende Bilanzsaison, die am Donnerstag in Europa einen ersten Höhepunkt erreichte mit Zahlenausweisen zahlreicher Unternehmen, lieferte mehr Schatten als Licht. Es genüge nicht mehr, die Erwartungen zu erfüllen, erläuterte David Lundgren, Portfolio-Manager bei Little Harbor Advisors. Unternehmen müssten nicht nur die offiziellen Analystenerwartungen übertreffen, sondern sogar die - meist höheren - "Flüsterschätzungen", um zu überzeugen.
UMG-Kurseinbruch zieht Vivendi in den Keller
Für Medienwerte ging es mit minus 3,0 Prozent ebenfalls kräftig nach unten. Hier belastete der Kurseinbruch von Universal Music Group (UMG) um 23,5 Prozent in Reaktion auf die Zweitquartalszahlen des Unternehmens. Der Kurs der Großaktionärin Vivendi sackte um 6,1 Prozent ab.
Enttäuschende Geschäftszahlen von Stellantis (-8,7%) zogen den Automobilsektor um 1,7 Prozent nach unten. Das Unternehmen hält zwar an seinen Jahreszielen fest, erwägt nun aber Preissenkungen. Renault (-7,5%) wurden in Sippenhaft genommen, obwohl der französische Autobauer im ersten Halbjahr nach Meinung von Analysten recht gut abgeschnitten und die Prognose bestätigt hat.
Derweil kam der Zahlenausweis des Schweizer Pharmakonzerns Roche gut an. Gewinn und Umsatz lagen leicht über den Erwartungen. Zudem erhöhte das Unternehmen seine Jahresgewinnprognose. Es erwartet nun ein Gewinnwachstum um einen hohen einstelligen Prozentsatz; bisher hatte Roche eine Steigerung im mittleren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt. Die Aktie gewann 2,9 Prozent. Ebenfalls im schweizerischen Pharmasektor verteuerten sich Lonza nach Zahlenvorlage um 7,1 Prozent.
Umschichtungen aus Nestle in Unilever
Dagegen enttäuschte Nestle mit einer Prognosesenkung. Der Lebensmittelriese bekommt die Konsumzurückhaltung der Kunden zu spüren, die Preiserhöhungen immer weniger akzeptieren, und hat daher seine Erwartung an das organische Wachstum im laufenden Geschäftsjahr zurückgeschraubt. Anleger trennten sich daher von der Nestle-Aktie, die um 5,1 Prozent fiel, und schichteten in Unilever (+5,8%) um. Unilever hat bei der Vorlage ihrer Zahlen den Margenausblick erhöht.
Erneut schlechte Nachrichten kamen auch aus der Luxusgüterbranche. Hier meldete Kering (-7,5%) einen Umsatz- und Gewinnrückgang. Wie auch andere Unternehmen der Branche leidet Kering unter dem schwachen China-Geschäft. Zudem ist die erhoffte Trendwende der Marke Gucci bislang ausgeblieben. Hugo Boss gaben um 3,0 Prozent nach.
Nach soliden Zweitquartalszahlen schlossen Deutsche Börse unverändert. Diese bewegten sich im Rahmen der Erwartungen, allerdings blieb das Nachsteuerergebnis über den Schätzungen. Der Börsenbetreiber hat wegen der guten Entwicklung im ersten Halbjahr die Prognose für das laufende Jahr erhöht. Damit näherte sich das Unternehmen aber lediglich der bereits höheren Marktprognose an.
Nordex wird optimistischer
Derweil zeigte sich Nordex optimistischer für das Geschäftsjahr, nachdem das erste Halbjahr etwas besser gelaufen ist als von Analysten erwartet. Die Aktie verbesserte sich um 1,2 Prozent. Siltronic (+7,5%) hat mit den Zweitquartalszahlen die Erwartungen übertroffen und die Jahresziele bestätigt.
Befesa hat im zweiten Quartal das bereinigte EBITDA im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 54,5 Millionen Euro gesteigert, wie die Citigroup anmerkte. Damit habe das Unternehmen dicht an der von Befesa erhobenen Konsensschätzung von 55,4 Millionen Euro gelegen, sie hätten aber mehr erwartet, so die Citi-Analysten. Das Befesa-Papier gab deutlich um 9,2 Prozent nach.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.811,28 -50,59 -1,0% +6,4%
Stoxx-50 4.411,57 -29,80 -0,7% +7,8%
Stoxx-600 508,63 -3,67 -0,7% +6,2%
XETRA-DAX 18.298,72 -88,74 -0,5% +9,2%
FTSE-100 London 8.186,35 +32,66 +0,4% +5,4%
CAC-40 Paris 7.427,02 -86,71 -1,2% -1,5%
AEX Amsterdam 898,57 -4,89 -0,5% +14,2%
ATHEX-20 Athen 3.562,77 -13,47 -0,4% +14,1%
BEL-20 Bruessel 4.070,21 +23,03 +0,6% +9,8%
BUX Budapest 72.745,29 -418,78 -0,6% +20,0%
OMXH-25 Helsinki 4.413,35 +12,17 +0,3% -1,4%
ISE NAT. 30 Istanbul 11.799,82 -149,63 -1,3% +47,1%
OMXC-20 Kopenhagen 2.669,99 -42,34 -1,6% +16,9%
PSI 20 Lissabon 6.898,82 -179,77 -2,6% +5,0%
IBEX-35 Madrid 11.145,60 -64,50 -0,6% +10,3%
FTSE-MIB Mailand 33.771,07 -700,58 -2,0% +14,1%
OBX Oslo 1.339,52 -9,48 -0,7% +12,2%
PX Prag 1.600,36 -14,05 -0,9% +13,2%
OMXS-30 Stockholm 2.562,37 -8,60 -0,3% +6,9%
WIG-20 Warschau 2.415,63 -16,09 -0,7% +3,1%
ATX Wien 3.669,25 -9,54 -0,3% +6,9%
SMI Zuerich 12.105,54 -97,63 -0,8% +8,7%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:40 Uhr Mi, 17:02 % YTD
EUR/USD 1,0860 +0,2% 1,0842 1,0857 -1,7%
EUR/JPY 167,26 +0,4% 165,65 166,42 +7,5%
EUR/CHF 0,9561 -0,4% 0,9573 0,9594 +3,0%
EUR/GBP 0,8431 +0,4% 0,8411 0,8403 -2,8%
USD/JPY 153,97 +0,1% 152,79 153,29 +9,3%
GBP/USD 1,2881 -0,2% 1,2891 1,2921 +1,2%
USD/CNH (Offshore) 7,2420 -0,3% 7,2520 7,2642 +1,7%
Bitcoin
BTC/USD 64.789,80 -1,3% 64.248,00 66.747,30 +48,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 78,14 77,59 +0,7% +0,55 +9,5%
Brent/ICE 81,83 81,71 +0,1% +0,12 +7,8%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 31,88 32,70 -2,5% -0,82 +1,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.363,42 2.397,49 -1,4% -34,07 +14,6%
Silber (Spot) 27,90 29,03 -3,9% -1,13 +17,4%
Platin (Spot) 938,53 952,60 -1,5% -14,08 -5,4%
Kupfer-Future 4,12 4,09 +0,7% +0,03 +4,7%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 25, 2024 12:10 ET (16:10 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
BE Semiconductor Industries NV | 126,50 | 1,32% | |
Befesa | 22,38 | -0,36% | |
Deutsche Börse AG | 222,10 | -0,27% | |
HUGO BOSS AG | 41,73 | 2,46% | |
Infineon AG | 33,13 | -0,08% | |
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) | 32,80 | 0,00% | |
Kering | 241,80 | 1,13% | |
Lonza AG (N) | 294,00 | -0,24% | |
Nestle S.A. (spons. ADRs) | 80,00 | -0,99% | |
Nestlé SA (Nestle) | 91,00 | 0,53% | |
Renault S.A. | 44,41 | 1,25% | |
Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh | 33,85 | -0,46% | |
Roche Holding AG (Inhaberaktie) | 245,00 | -0,08% | |
Roche AG (Genussschein) | 246,45 | 0,10% | |
Siltronic AG | 50,90 | -2,40% | |
Stellantis | 13,22 | 0,62% | |
STMicroelectronics N.V. | 25,01 | -0,73% | |
STMicroelectronics N.V. NY Registered Shs | 24,80 | -0,80% | |
Unilever plc | 56,06 | -0,18% | |
Unilever PLCShs Sponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 55,50 | 0,00% | |
Universal Music | 24,10 | -0,45% | |
Vivendi S.A. | 8,45 | -1,24% | |
Vivendi Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 8,15 | -1,21% | |
Vodafone Group PLC (spons. ADRs) | 7,75 | -7,74% | |
Vodafone Group PLC | 0,84 | -1,02% |