12.05.2021 09:31:09

MÄRKTE ASIEN/Aktientalfahrt hält an - China-Börsen halten dagegen

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach der Talfahrt des Vortages ist an den Börsen in Asien und Australien am Mittwoch keine Ruhe eingekehrt. Es ging erneut auf breiter Front nach unten, nur die chinesischen Märkte widersetzten sich dem Trend. Wie schon am Vortag belasteten Inflations- und Coronasorgen. In den USA stehen im Tagesverlauf, aber nach Börsenschluss in Asien die Verbraucherpreise für April auf der Agenda. Im Vorfeld zeigten sich Anleger stark verunsichert.

Zwar hatten die US-Notenbanker James Bullard (St. Louis) und Patrick Harker (Philadelphia) versucht zu beschwichtigen, indem sie betonten, der Zeitpunkt für ein Zurückfahren der Wertpapierkäufe sei noch nicht gekommen. Bullard befeuerte die "Tapering"-Debatte aber gleichzeitig mit seiner Inflationsprognose von 2,5 bis 3 Prozent im laufenden Jahr. Somit rechnet er mit einer Teuerung über dem langfristigen Ziel der Fed.

Der jüngste steile Anstieg der Rohstoffpreise - der Kupferpreis bewegt sich nahe eines Allzeithochs - Lieferkettenprobleme und das Nachholen aufgeschobener Anschaffungen befeuerten die Inflationsbefürchtungen. In China griffen die Behörden bereits zu regulativen Maßnahmen, um die Explosion der Rohstoffpreise einzudämmen. In der Folge könnten Notenbanken gezwungen sein, die Geldpolitik zu straffen, was an einem Pfeiler der globalen Aktienrally ruckeln würde. Aber auch die Coronaängste werden nicht kleiner.

Neuer Corona-Ausbruch in Taiwan

Neben der katastrophalen Coronalage in Indien rückte nun auch Taiwan in den Blickpunkt. Die Regierung des Inselstaates verschärfte den Lockdown nach einem erneuten Ausbruch. Der Taiex brach phasenweise um über 8 Prozent ein und schloss am Ende mit minus 4,1 Prozent. Damit rutschte der Index in den Korrekturmodus, nachdem er seit dem letzten Hoch um mehr als 10 Prozent eingebrochen ist. Im Halbleitersektor stürzten TSMC und United Microelectronics um 1,9 bzw. 5,4 Prozent ab. Der Kurs des Apple-Fertigers Foxconn brach um 4,7 Prozent ein.

Damit rückte die Coronakrise wieder gefährlich nahe an das chinesische Kernland, wo Anleger sich aber erstaunlich entspannt zeigten. Schanghai und Hongkong drehten gegen den regionalen Trend ins Plus. Die Schlagzeile, dass Xiaomi und die US-Regierung eine Vereinbarung getroffen hätten, wonach der Mobiltelefonhersteller nicht mehr auf einer Bannliste der früheren Trump-Administration auftaucht, hob die Stimmung in China. Die Titel zogen in Hongkong um 5,5 Prozent an.

Dennoch warnten Analysten für übertriebener Euphorie. Denn gemäß aktueller Daten altert die Bevölkerung in China deutlich schneller als erwartet. Dies werfe ein Schlaglicht auf das chinesische Wirtschaftsmodell und ernste Frage auf. Dies gelte gerade für das zukünftige Wachstum, hieß es.

Tokio und Seoul sehr schwach

Der Nikkei-225 fiel um 1,6 Prozent zurück. Gegen den Trend zogen Sharp um 6,4 Prozent an, der Elektronikkonzern stellte einen Gewinnsprung in Aussicht. Nissan Motor brachen dagegen um über 10 Prozent ein, nachdem der Automobilhersteller einen höher als erwarteten Quartalsverlust ausgewiesen hatte. Besser kamen die Geschäftszahlen von Wettbewerber Toyota Motor an, die Titel stiegen um 2,2 Prozent.

Auch in Südkorea ging es mit dem Kospi in ähnlicher Größenordnung gen Süden. Der solide Arbeitsmarkt des Landes gab keinen Halt, die Daten befeuerten eher noch Inflationssorgen. Samsung Fire & Marine Insurance legten nach soliden Erstquartalszahlen um rund 1 Prozent zu.

In Australien hat die Regierung ein umfassendes Ausgabeprogramm zur Ankurbelung der Wirtschaft verkündet. Es gab bereits erste Warnungen, das Land könnte die Spitzenbonität einbüßen. Zudem sprachen Händler auch hier von wachsenden Inflationssorgen. Der S&P/ASX-200 verlor 0,7 Prozent. Der Technologiesektor erholte sich um 0,8 Prozent nach einem Vortagesabsturz von über 4 Prozent.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 7.044,90 -0,73% +6,95% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 28.147,51 -1,61% +4,24% 08:00

Kospi (Seoul) 3.161,66 -1,49% +10,03% 08:00

Schanghai-Comp. 3.462,75 +0,61% -0,30% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 28.162,91 +0,53% +2,88% 10:00

Taiex (Taiwan) 15.902,37 -4,11% +7,94% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.121,90 -0,71% +10,57% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.582,52 +0,31% -3,05% 11:00

BSE (Mumbai) 48.674,32 -0,99% +1,68% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:43 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2131 -0,2% 1,2150 1,2144 -0,7%

EUR/JPY 131,95 -0,0% 131,97 132,22 +4,6%

EUR/GBP 0,8584 -0,1% 0,8590 0,8594 -3,9%

GBP/USD 1,4133 -0,1% 1,4142 1,4130 +3,3%

USD/JPY 108,78 +0,1% 108,62 108,89 +5,4%

USD/KRW 1124,86 +0,5% 1119,61 1118,96 +3,6%

USD/CNY 6,4418 +0,2% 6,4292 6,4266 -1,3%

USD/CNH 6,4396 +0,2% 6,4291 6,4248 -1,0%

USD/HKD 7,7666 -0,0% 7,7686 7,7664 +0,2%

AUD/USD 0,7807 -0,5% 0,7843 0,7831 +1,4%

NZD/USD 0,7235 -0,6% 0,7276 0,7264 +0,7%

Bitcoin

BTC/USD 57.196,32 +1,1% 56.573,00 55.499,00 +96,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,64 65,28 +0,6% 0,36 +35,0%

Brent/ICE 68,91 68,55 +0,5% 0,36 +34,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.833,54 1.837,33 -0,2% -3,80 -3,4%

Silber (Spot) 27,47 27,61 -0,5% -0,14 +4,1%

Platin (Spot) 1.239,50 1.239,40 +0,0% +0,10 +15,8%

Kupfer-Future 4,84 4,78 +1,2% +0,06 +37,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

May 12, 2021 03:31 ET (07:31 GMT)

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