Prognose übertroffen |
20.02.2025 16:45:53
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Knorr-Bremse-Aktie weit im Plus: Schwächere Umsätze, aber Steigerung des operativen Gewinns
2025 soll der Umsatz konzernweit auf 8,1 bis 8,4 Milliarden Euro zulegen, wie das Unternehmen in München mitteilte. Die bereinigte Marge auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sieht das Management in diesem Jahr bei 12,5 bis 13,5 Prozent. Im vergangenen Geschäftsjahr lagen die Erlöse mit fast 7,9 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Rückgänge im Nutzfahrzeuggeschäft konnten durch Wachstum in der Bahnsparte ausgeglichen werden.
Knorr-Bremse habe 2024 sämtliche seiner Ziele erreicht oder übertroffen, sagte Vorstandschef Llistosella. "Unsere Truck-Division, die derzeit mit einer weltweit schwierigen Marktlage zu kämpfen hat, erwirtschaftete dennoch eine zweistellige Rendite, das ist sehr stark." Er erwartet, dass sich der Markt für Nutzfahrzeuge ab der zweiten Jahreshälfte bessern und 2026 dann wieder anspringen wird. Die solide Nachfrage im Bahngeschäft dürfte anhalten.
Das bereinigte Ebit legte 2024 um 8,2 Prozent auf 966,4 Millionen Euro zu; die entsprechende Marge verbesserte sich um einen Prozentpunkt auf 12,3 Prozent, wie es weiter hieß. Hierbei profitierte Knorr-Bremse von seinem laufenden Restrukturierungsprogramm.
Die Portfoliobereinigung liegt demnach voll im Plan. So konnten den Angaben zufolge bereits über 60 Prozent des bis 2026 zum Verkauf angestrebten Umsatzvolumens veräußert werden. Für das laufende Jahr kündigte der Konzern weitere Restrukturierungskosten von bis zu 50 Millionen Euro an.
Nach Steuern verdiente Knorr-Bremse im vergangenen Jahr mit gut 477 Millionen Euro 17 Prozent weniger als 2023. Allerdings hatte das Unternehmen im Schlussquartal - wie bereits bekannt - millionenschwere Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Randbereichen zu verbuchen.
"Knorr-Bremse steht operativ sehr gut da", betonte Llistosella. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Für 2024 kündigte Finanzvorstand Frank Weber daher eine steigende Dividende an. Zuletzt hatte Knorr-Bremse mindestens eine stabile Zahlung in Aussicht gestellt - nach zuletzt 1,64 Euro je Aktie.
Llistosella selbst hat ebenfalls bereits von der positiven Entwicklung profitiert. Sein Vertrag war Ende Januar frühzeitig um fünf Jahre verlängert worden.
Knorr-Bremse-Aktien drehen nach Hoch seit 2022 etwas ab
Die Knorr-Bremse-Aktie gewinnt via XETRA zeitweise 3,58 Prozent auf 82,40 Euro. Bei 84,90 Euro wurde zunächst der höchste Stand seit drei Jahren erreicht. Ein zuversichtlicher Ausblick hat am Donnerstag den Aktien von Knorr-Bremse ein Dreijahreshoch beschert. Bei knapp unter 85 Euro und einem fast 21-prozentigen Kursplus im laufenden Jahr ging ihnen dann jedoch die Kraft aus.
Während Analysten das Zahlenwerk für 2024 als "wie erwartet" bis "solide" bewerteten, richteten sie allesamt den Fokus vor allem auf die Ziele des Managements für dieses Jahr.
"Der Kommentar zum Jahr 2025 ist eine Erleichterung", überschrieb Analyst Sven Weier von der Schweizer Bank UBS seine Einschätzung. "Die Prognose einer positiven Book-to-Bill-Ratio im Geschäftsbereich Systeme für Schienenfahrzeuge sollte angesichts der zuletzt gemischten Nachrichten aus dem Sektor eine Erleichterung sein." Die Book-to-Bill-Ratio spiegelt das Verhältnis der eingegangenen Aufträge zum verbuchten Umsatz wider.
Obendrein verwies der UBS-Experte darauf, dass Knorr inzwischen nun auch einen gleichbleibenden Umsatz in China in diesem Jahr erwartet, nachdem in vorherigen Aussagen von Vorabkäufen im Jahr 2024 die Rede gewesen sei. Positiv hob Weier zudem hervor, dass weitere Maßnahmen für Kosteneinsparungen skizziert worden seien.
Lucas Ferhani vom US-Analysehaus Jefferies zielte ebenfalls in erster Linie auf den Ausblick des MDax-Konzerns ab. Er sprach mit Blick auf die avisierten Spannen für Umsatz und Profitabilität von "soliden Prognosen für 2025". Trotz der schwachen Trends in der Sparte Systeme für Nutzfahrzeuge signalisierten sie "organisches Wachstum" sowie "Margensteigerung in beiden Geschäftsbereichen sowie einen starken freien Barmittelzufluss".
MÜNCHEN (dpa-AFX) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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