24.01.2019 11:01:43

Klimaschützer: Stilllegung von Kohlekraftwerken mit 12 Gigawatt Minimum

Von Christian Grimm

BERLIN (Dow Jones)--Für die Umweltschutzverbände in der Kohlekommission ist die rasche Abschaltung von Kohlekraftwerken Bedingung für die Zustimmung zu einem Kompromiss. Konkret fordern die Klimaschützer vor der Sitzung am Freitag die Abschaltung von Braun- und Steinkohlekraftwerken bis 2022 im Umfang von 12 Gigawatt. "Das ist für uns die unterste Linie", sagte der Präsident des Deutschen Naturschutzringes (DNR), Kai Niebert, in Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Greenpeace und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Er verlangte das Abklemmen von Braunkohlekraftwerken mit einer Leistung von knapp 5 Gigawatt und von Steinkohlekraftwerken mit 7 Gigawatt. "Versorgungstechnisch ist es möglich. Das haben wir aus dem Bundeswirtschaftsministerium gehört", sagte Niebert.

Am Freitag soll die Kohlekommission zu einem Abschluss ihrer monatelangen Beratungen kommen. Die Experten sollen der Bundesregierung Empfehlungen auf den Tisch legen, wie schnell Kohlekraftwerke zum Klimaschutz vom Netz genommen und wie in den Braunkohleregionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. Aus dem Entwurf für den Abschlussbericht geht hervor, dass die Stromversorger bis 2030 für das frühzeitige Abklemmen ihrer Anlagen entschädigt werden sollen.

Die Umweltverbände haben auch eine klare Vorstellung davon, dass in Deutschland 2030 das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gehen soll. Wenn überhaupt, erklärte BUND-Chef Hubert Weiger, könne nur über eine Verlängerung gesprochen werden, wenn bis dahin schon die meisten Kohlekraftwerke in Rente geschickt worden seien. "Es ist ein Wettlauf mit der Zeit", sagte Weiger. Entscheidend sei, schnell mit der Abschaltung der Turbinen zu beginnen.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/chg/brb

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January 24, 2019 05:02 ET (10:02 GMT)

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