Musk postet Clown-Emoji |
27.11.2023 22:12:00
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Jefferies-Analyst: Tesla-Aktie würde von einem Stopp des Cybertrucks profitieren
• Philippe Houchois empfiehlt das Projekt zu stoppen
• Elon Musk hält an seinem Lieblingsprojekt fest
Tesla-Chef Elon Musk macht kein Geheimnis daraus, dass der Cybertruck sein Lieblingsprojekt ist. Doch bei der Umsetzung kommt der Konzern einfach nicht in die Gänge. Ursprünglich sollte der vor vier Jahren vorgestellte Cybertruck schon Ende 2021 in die Produktion gehen, doch es kam immer wieder zu Verzögerungen. Nun sollen am 30. November bei einer Veranstaltung in der Gigafactory in Texas die ersten Exemplare des Pickups übergeben werden. Jedoch schränkte ein Tesla-Manager unlängst ein, dass es zunächst nur zehn Fahrzeuge sein werden.
Auch Musk selbst gab sich beim letzten Earnings-Call zurückhaltend: "Ich möchte die Erwartungen an den Cybertruck dämpfen", so der Konzern-Chef. Er sehe nämlich noch "enorme Herausforderungen", bevor der Cybertruck die Serienproduktion erreiche. Als ausgesprochen schwierig gestalte sich beispielsweise die Produktion der Edelstahl-Karosserie. Deshalb werde es wohl auch zwölf bis 18 Monate dauern, bis das Fahrzeug mit dem ungewöhnlichen Design einen "signifikanten positiven Cashflow-Beitrag" leiste.
Jefferies-Analyst empfiehlt Cybertruck-Stopp
"Wir haben uns mit dem Cybertruck unser eigenes Grab gegraben", sagte Musk in einer Telefonkonferenz mit Analysten scherzhaft. Doch Philippe Houchois von der US-Investmentbank Jefferies ist anscheinend nicht zum Lachen zumute: Er hat das Kursziel der Tesla-Aktie von 250 US-Dollar auf 210 US-Dollar gesenkt, während er das Papier weiterhin mit "Hold" eingestuft. "Tesla scheint für weitere zwölf bis 18 Monate auf der langsamen Spur festzustecken und nicht in der Lage zu sein, aus den Verzögerungen seiner Mitbewerber Kapital zu schlagen", sagte der Analyst laut "Teslarati". Zum Vergleich: Bei TipRanks vergeben 33 Analysten für die Tesla-Aktie ein durchschnittliches Kursziel von 247,29 US-Dollar.
Für Aufsehen sorgte Houchois aber vor allem mit seinem Rat, das Projekt umgehend einzustellen. "Auch wenn es nur wenige Tage vor den ersten Auslieferungen unwahrscheinlich ist, wäre eine Stornierung von Cybertruck wahrscheinlich positiv für die Aktie", wird er von "Wallstreet Online" zitiert. "Da 2024 bereits ein verlorenes Jahr für das Wachstum ist, würde es Tesla helfen, sich wieder auf einen Kern zu konzentrieren, der auf Einfachheit, Skalierung und Geschwindigkeit aufgebaut wurde", argumentiert er. Die Ablenkung, die der Cybertruck darstelle, sei um so bedenklicher, da europäische Hersteller schon im Jahr 2024 E-Autos für einen Preis von 25.000 Euro auf den Markt bringen und chinesische Autobauer bereits ein neues Tempo mit kürzeren Produktzyklen vorgeben würden. Deshalb schlägt Houchois vor, dass Tesla seine Ressourcen lieber auf globale Segmente mit hohem Volumen und 4680-Batterien für das Model Y konzentrieren sollte.
Musk zeigt sich unbeeindruckt
Verglichen mit anderen Tesla-Modellen werden die Produktionszahlen des Cybertrucks ohnehin klein sein. Laut Musk dürften letztlich im Jahr 2025 etwa 250.000 Cybertrucks vom Band rollen, das wären deutlich weniger Fahrzeuge als beispielsweise beim Model 3. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass der bei der Vorstellung genannte Preise von knapp 40.000 US-Dollar nicht mehr realistisch ist. Zwar ist nicht bekannt, wie viel Tesla nun für einen Cybertruck tatsächlich verlangen wird, doch die in Medien kursierende Summe von deutlich oberhalb von 50.000 US-Dollar dürfte nicht geeignet sein, um mit dem Elektroauto den Massenmarkt anzusprechen.
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- Elon Musk (@elonmusk) November 20, 2023
Doch trotz aller Probleme hält Elon Musk an seinem Lieblingsprojekt fest. Den Rat, den Cybertruck einzustellen, quittierte er auf seinem Kurznachrichtendienst X lediglich mit einem Clown-Emoji.
Redaktion finanzen.at
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