Sinkende Nachfrage |
06.02.2024 17:48:40
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Infineon-Aktie rot: Infineon senkt Jahresprognose 2023/24
Weil der Euro nun im Jahresschnitt bei 1,10 Dollar und nicht wie bisher bei 1,05 Dollar erwartet wird, rechnet Infineon nun noch mit einem Umsatz von 16 statt wie bisher von 17 Milliarden Euro. Etwa die Hälfte des fehlenden Umsatzes geht auf das Konto der Währungseffekte. Die viel beachtete Segmentergebnismarge wird in einem niedrigen bis mittleren 20er-Prozentsatz erwartet, nachdem der DAX 40-Konzern im November noch von 24 Prozent ausgegangen war.
"In Consumer-, Kommunikations-, Computing- und IoT-Anwendungen rechnen wir nun erst in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres mit einer spürbaren Nachfrageerholung", sagte Vorstandschef Jochen Hanebeck. "Unsere Erwartungen im Bereich Automobil sind im Vergleich zu November nahezu unverändert, trotz einer Verlangsamung der Nachfrage im Bereich Elektromobilität außerhalb von China."
Infineon will beim weiteren Ausbau des Werkes in Kulim nun auf die Bremse treten. Die Investitionen im laufenden Geschäftsjahr werden um etwa 400 Millionen auf 2,9 Milliarden Euro gesenkt.
Im ersten Geschäftsquartal (Oktober bis Dezember) ging der operative Gewinn - das sogenannte Segmentergebnis - im Jahresvergleich um 25 Prozent auf 831 Millionen Euro zurück und damit etwas stärker als vom Markt erwartet (843 Millionen Euro). Bei einem Umsatz von 3,72 Milliarden Euro - ein Minus von 6 Prozent - entspricht das einer Marge von 22,4 Prozent.
Für das zweite Quartal rechnet Infineon mit etwa 3,6 Milliarden Euro Umsatz und einer Segmentergebnismarge von etwa 18 Prozent. Die Konsenserwartung der Analysten für das zweite Quartal lag bei gut 4 Milliarden Euro - 5 Prozent mehr als im Vorquartal - und einer Segmentergebnismarge von 22,9 Prozent.
So reagiert die Infineon-Aktie
Trübere Zukunftserwartungen bei Infineon haben am Dienstag die Aktie des Halbleiterherstellers deutlich nach unten geschickt. So verlor das Papier bis Handelsschluss 3,04 Prozent auf 33,60 Euro. Die Vortagesgewinne sind somit wieder Geschichte und hinter dem jüngsten Stabilisierungsversuch steht erneut ein Fragezeichen. Infineon reiht sich damit ein in die Riege der Konkurrenten aus dem Chipsektor mit zuletzt negativen Schlagzeilen. So hatten unlängst etwa Intel und STMicroelectronics enttäuscht und die Branche belastet.
Während die meisten Analysten das vorgelegte Zahlenwerk zum ersten Geschäftsquartal als recht überraschungslos beurteilten, sah das mit Blick auf die von Infineon nun gesenkten Geschäftsjahresprognosen für 2023/24 anders aus. Die Markterwartungen dürften nun deutlich nach unten revidiert werden, schrieb JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande. UBS-Experte Francois-Xavier Bouvignies rechnet etwa damit, dass die Konsensschätzung für das operative Jahresergebnis um bis zu zehn Prozent gekappt werden könnte.
Janardan Menon von Jefferies verwies angesichts der revidierten Umsatz- und Margenziele darauf, dass die Münchener die Wachstumsschätzung für den Autobereich allerdings beibehalten haben. Schwächen sähen sie indes im Nicht-Autobereich, also bei den Consumer-, Kommunikations-, Computing- und IoT-Anwendungen, was sich mit den Aussagen von Konkurrenten decke.
Dazu äußerte sich Deshpande jedoch kritischer: Dass Infineon sein Ziel für das Auto-Segment senken würde, sei "immer unwahrscheinlich" gewesen. Der Markt aber glaube, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bevor auch der Automobil-Endmarkt anfange zu schwächeln. Experte Bouvignies sieht dies wohl ähnlich, denn er hob hervor, dass die neuen Jahresziele ihm zufolge ein im Vergleich zum Vorjahr 16-prozentiges Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte im Auto-Segment beinhalteten - im Vergleich zu einem Plus von 6 Prozent im ersten Geschäftshalbjahr. Investoren dürften sich über eine solch unterstellte Erholung wundern und dazu wohl Fragen in der Telefonkonferenz stellen, erwartet er.
FRANKFURT (Dow Jones)/(dpa-AFX)
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