E-Auto-Krise |
10.09.2024 17:00:00
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Gedämpftes Branchenumfeld: VW-, BMW und Mercedes-Aktien geben wegen schwächelnder Nachfrage nach
Als Schlusslichter im DAX wechselten sich die Papiere von Continental und BMW munter ab. Zuletzt verlor Conti 9,0 Prozent auf 53,48 Euro, die von BMW büßte 9,7 Prozent auf 70,12 Euro ein.
Porsche, Volkswagen, Porsche SE und Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Benz gerieten ebenfalls unter Abgabedruck und gaben zwischen 2,0 und 4,6 Prozent nach. Im SDAX wurden die Autozulieferer Vitesco (Vitesco Technologies) und Schaeffler vom Abwärtssog erfasst und sanken um jeweils etwas mehr als 3 Prozent.
Im Tagesverlauf hatte der Münchener Autobauer BMW Abstriche an seinen Profitabilitätsaussichten im Autogeschäft 2024 mitgeteilt und rechnet zudem mit einem deutlich geringeren freien Barmittelzufluss als bisher. Auslöser seien vor allem Probleme mit Bremssystemen, hieß es. Und die wurden bislang vor allem von Conti geliefert. Bereits im März waren entsprechende Probleme bekannt geworden und Zulieferungen von dieser Seite wohl gestoppt worden. Conti informierte etwas später an diesem Dienstagnachmittag dann über Rückstellungen wegen seiner Bremssysteme im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Nach den Worten von UBS-Analyst Patrick Hummel gehen die gesenkten Ziele von BMW etwa zur Hälfte auf Einmal-Effekten zurück, die auf ein technisches Problem mit dem neuen integrierten Bremssystem von Continental (IBS) zurückgingen. Zur anderen Hälfte aber beträfen sie die gedämpfte Nachfrage in China und damit das operative Geschäft des Autobauers. Denn BMW hatte im Zuge der Gewinnwarnung auch China-Probleme genannt, allerdings nicht als Hauptgrund.
Über diesen starken Fokus von BMW auf die Bremssysteme wundert sich ein Börsenexperte, der nicht genannt werden wollte: "Es scheint, als kommen die Probleme mit Conti den Münchenern gelegen, denn so können sie von ihrer Schwäche in China ganz gut ablenken." Die Probleme mit den Bremsanlagen seien aber nicht neu und Conti habe dafür Rückstellungen gebildet. "Es gibt Marktteilnehmer, die mit dem Zulieferer sprechen konnten. Dort wurde gesagt, ein Großteil der Probleme seien per Software-Update lösbar. Sollte sich dies bewahrheiten, ist die Art, wie Conti nun durch BMW in den Fokus gerückt wird, nicht gerade fair", sagte er.
In welcher Größenordnung die von BMW gemeldeten geringeren Fahrzeug-Auslieferungen auf verhängte "Lieferstopps" zurückzuführen seien und was davon mit den allgemeinen wirtschaftlichen Problemen in China zusammenhänge, sei nach wie vor unklar, schreibt Analyst Tom Narayan von der kanadischen Bank RBC. BMW, so konstatiert er jedoch, sei "das am stärksten in China engagierte Unternehmen unter den von ihm bewerteten Autobauern" und dies dürfte ihm zufolge ein Grund dafür sein, warum die Aktie dem engsten Konkurrenten Mercedes hinterherhinkt. "Es ist sehr merkwürdig", so schreibt auch er, doch könnten Autohersteller womöglich - "angesichts der hohen Lagerbestände der Händler und der Inflation nach der Pandemie - Probleme mit Zulieferern Preissenkungen vorziehen".
FRANKFURT (dpa-AFX)
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