Lukrative Partnerschaft 08.09.2021 23:59:00

Florierender Pay-Later-Markt: Amazon kooperiert mit Affirm

Florierender Pay-Later-Markt: Amazon kooperiert mit Affirm

• BNPL-Markt wird immer beliebter
• Affirm bringt mehr "Transparenz, Vorhersehbarkeit und Erschwinglichkeit" zu Amazon
• Aktien reagieren positiv auf Deal

Ein Produkt jetzt kaufen, aber erst später in Raten abzahlen - das ist ein Trend, der insbesondere bei jüngeren Menschen immer mehr zunimmt. Möglich wird diese neue Flexibilität beim Einkaufen durch verschiedenste sogenannte Buy-Now-Pay-Later-Plattformen (BNPL), die sich auf genau diesen Service spezialisieren. Dabei bilden sie oft eine günstige Alternative zur herkömmlichen Kreditkarte, da in den meisten Fällen für den Kunden keine Zinsen anfallen, sondern tatsächlich lediglich der Kaufpreis gezahlt wird. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter, die auf dem hart umkämpften Markt um jeden Kunden buhlen, wie beispielsweise Klarna, Afterpay oder auch Affirm.

Partnerschaft zwischen Affirm und Amazon

Dabei ist dem Fintech Affirm jüngst ein Coup gelungen - eine Partnerschaft mit Online-Gigant Amazon. Wie die beiden Unternehmen jüngst verlauteten, würde die Bezahloption mit Affirm während einer Testphase für ausgewählte Kunden in den USA fortan für Käufe ab einem Wert von 50 US-Dollar zur Verfügung stehen. Dabei würden keine versteckten Kosten auf die Kunden zukommen und auch keine Zinsen anfallen, ganz wie es dem Geschäftsmodell Affirms entspricht.

"Durch die Partnerschaft mit Amazon bringen wir die Transparenz, Vorhersehbarkeit und Erschwinglichkeit, die Affirm heute bietet, zu den Millionen von Menschen, die auf Amazon.com in den USA shoppen. Affirms Alternative zu Kreditkarten bietet mehr Auswahl und Flexibilität, was Verbraucher auf Amazon wollen", wird Affirms Eric Morse, Senior Vice President des Bereichs Sales, in der Pressemitteilung zitiert.

So reagierten die Affirm- und Amazon-Aktien

Die Nachricht kam bei Anlegern sehr gut an: So sprang die Affirm-Aktie an dem Berichtstag um satte 46,67 Prozent hoch auf 99,59 US-Dollar. Für das Amazon-Papier ging es immerhin 2,15 Prozent aufwärts auf 3.421,57 US-Dollar.

Buy-Now-Pay-Later-Optionen gewinnen an Beliebtheit

Dass BNPL-Optionen immer beliebter werden, zeigt auch die Studie "Konsumentenfinanzierung neu gedacht", die im August durch den Finanzdienstleister Credi2 veröffentlicht wurde. Dabei wurde eine repräsentative Umfrage von 1.000 Menschen aus Deutschland und Österreich zum Thema Buy-Now-Pay-Later-Modelle durchgeführt. Laut Credi2 zeigen die Ergebnisse deutlich, dass eine Option zur Ratenzahlung für Kunden immer wichtiger wird, insbesondere in der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen. Dabei setzen die Shoppenden vermehrt auf Bezahlapps wie Klarna, PayPal & Co., was sich als Problem für Banken herausstellen könnte: "Kaum jemand ist noch bereit, seinen Kreditantrag umständlich bei der Hausbank zu stellen und dann abzuwarten, bis das Geld ausgezahlt wird. Für den Kunden wird es zur Selbstverständlichkeit, dass die Kreditvergabe reibungslos in den Kaufprozess integriert ist", kommentiert Credi2-CEO Daniel Strieder die Studie.

Tech-Riesen springen auf den Zug auf

Amazon ist dabei auch nicht der einzige Tech-Riese, der sich mit einem BNPL-Dienstleister zusammentut. So gab Square vor kurzem bekannt, für 29 Milliarden US-Dollar den Affirm-Rivalen Afterpay übernehmen zu wollen. Der iKonzern Apple plant laut Bloomberg News derweil gemeinsam mit der US-Großbank Goldman Sachs eine ähnliche Bezahloption zu installieren.

Bank of America hebt für Affirm-Aktie den Daumen

Nun bleibt nur abzuwarten, wie sich die Partnerschaft von Amazon und Affirm in der Testphase schlägt, damit auch Kunden außerhalb der USA von der neuen Bezahloption profitieren können. Für das seit kurzem börsennotierte Fintech könnte der Deal darüber hinaus auch längerfristig Schwung in den Aktienverlauf bringen. So nannte die Bank of America die Partnerschaft mit dem Online-Riesen "eindeutig positiv" und betonte Affirms "technologische Führungsrolle und starke Reputation im BNPL-Markt", wie CNBC die Bank zitiert. Daneben bekräftigte sie ihre Kaufempfehlung für den Anteilsschein.

Martina Köhler / Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Benny Marty / Shutterstock.com,Sundry Photography / Shutterstock.com,Hadrian / Shutterstock.com,Jonathan Weiss / Shutterstock.com

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