06.05.2020 12:40:44
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EY: Historisches Absatzminus am deutschen Pkw-Markt
Von Barbara Millner
FRANKFURT (Dow Jones)--Auf dem deutschen Neuwagenmarkt ging es im April so stark abwärts wie nie zuvor. Die Neuzulassungen sanken um 61 Prozent. Und noch nie seit Beginn der 2000er Jahre wurden in einem Monat so wenige Neuwagen zugelassen, knapp 121.000 Stück. Noch deutlich stärkere Einbußen waren im Süden Europas zu verzeichnen: In Frankreich sanken die Neuzulassungen um 89 Prozent, in Spanien um 97 Prozent und in Italien um 98 Prozent. Im Mai wird die Situation dort nur unwesentlich besser werden, erwartet die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY).
Ursächlich für den Einbruch in Deutschland im April waren die staatlich verordneten Schließungen der Autohäuser. In den meisten Bundesländern haben sie erst am 20. April wieder geöffnet. Zudem hatten viele Zulassungsstellen ihren Betrieb eingeschränkt. "Die Wiedereröffnung der Autohäuser hat geholfen, einen noch massiveren Absturz zu verhindern und für eine Stabilisierung auf sehr niedrigem Niveau gesorgt", sagt Peter Fuß, Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY).
Branche wartet auf Entscheidung zu Kaufprämie
Die Branche setzt auf eine Kaufprämie. Doch solange diese Frage nicht geklärt sei, warteten potenzielle Neuwagenkäufer mit der Kaufentscheidung, schreibt EY. Sollte es rasch eine Kaufprämie geben, könnten die Einbußen in Deutschland 2020 im besten Fall bei 15 Prozent liegen. Aber auch deutlich höhere Einbußen seien möglich, vor allem, wenn es zu einer zweiten Ansteckungswelle mit einem erneuten Lockdown komme. Die Vertagung der Entscheidung auf Anfang Juni werde die Lage in den kommenden Wochen zusätzlich belasten, erwartet Fuß. Im bisherigen Jahresverlauf liegt der deutsche Neuwagenmarkt um 31 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Allgemein würden aber auch die erheblichen konjunkturellen Auswirkungen der Corona-Krise den Automarkt überschatten. Fuß führt die Lage auf dem Arbeitsmarkt, weitere Insolvenzen und Unternehmensschieflagen an. "Das wird das Verbrauchervertrauen und damit auch die Bereitschaft, einen Neuwagen zu kaufen, erheblich bremsen." Und auch Unternehmen würden sehr vorsichtig bei neuen Leasingverträgen sein.
Zudem wirkten sich die mehrwöchigen Werkschließungen und der nur langsame Neustart der Produktion auf das Angebot an Neuwagen aus. All diese Faktoren würden den Pkw-Absatz im weiteren Jahresverlauf massiv negativ beeinflussen, so Fuß.
Jetzt auch Rückgänge bei Elektroautos
Im März konnten Elektroautos dem negativen Markttrend noch trotzen und bei den Neuzulassungen weiter zulegen. Im April hingegen schrumpfte auch der Absatz rein elektrisch betriebener Neuwagen, und zwar um 3 Prozent.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/bam/sha
(END) Dow Jones Newswires
May 06, 2020 06:40 ET (10:40 GMT)
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