Täuschender Aktienboom |
08.03.2025 23:20:00
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Experten-Warnung: US-Aktien-Rally nur eine Illusion oder Wirklichkeit?
• US-Aktienmarkt sei zu abhängig von Megacaps
• Verzerrte KGVs könnten Risiken täuschen
Während zahlreiche Optimisten nach wie vor zuversichtlich in Bezug auf den US-Aktienmarkt sind, vertritt der MarketWatch-Kolumnist Mark Hulbert eine düstere Perspektive. "Der US-Aktienmarkt sieht von außen gut aus, aber innen verrottet er", warnt er. Eine wachsende Zahl börsennotierter Unternehmen sei nicht profitabel. Trotz neuer Allzeithochs der großen Indizes sei die fundamentale Schwäche des Marktes immer offensichtlicher. Wie MarketWatch berichtet, sind laut Daten von Finomial mittlerweile 12 Prozent der Large-Cap-Unternehmen und sogar 32 Prozent der Small-Caps nicht profitabel. Diese alarmierenden Zahlen werfen die Frage auf, wie nachhaltig der aktuelle Bullenmarkt wirklich ist.
Steigende Unprofitabilität als Warnsignal?
Der US-Aktienmarkt befindet sich laut Hulbert trotz der wirtschaftlichen Erholung nach der COVID-19-Pandemie in einer paradoxen Lage: Während große Technologieunternehmen Rekordbewertungen erzielen, wächst die Zahl der Unternehmen, die Verluste schreiben. Besonders betroffen seien Small-Cap-Unternehmen, doch auch Large Caps bleiben nicht verschont.
Diese Entwicklung sei kein kurzfristiges Phänomen, sondern Teil eines langfristigen Trends. Seit zwei Jahrzehnten nehme der Anteil unprofitabler Unternehmen stetig zu. Diese Firmen können sich dank günstiger Finanzierungsbedingungen über Wasser halten. Doch fragliche bleibe, wie lange noch, hieß es.
Der US-Aktienmarkt und seine Abhängigkeit von Megacaps
Ein weiteres Problem, das Hulbert nennt: Die Marktdominanz einiger weniger Mega-Cap-Unternehmen wie Apple, Microsoft oder NVIDIA sorgt für eine ungesunde Abhängigkeit. "Ein Markt, der von nur wenigen Megacaps abhängig ist, ist anfällig, wenn mehrere von ihnen gleichzeitig Einbrüche erleiden", schrieb der Experte. Hulbert betont, dass einzelne Aktien der "Magnificent Seven" bereits erhebliche Rückschläge erlitten haben - bislang allerdings nicht gleichzeitig. Doch es gibt keine Garantie, dass der Markt dieses Glück in Zukunft behält.
Täuschen verzerrte KGVs Anleger über Risiken hinweg?
Eine zusätzliche Schattenseite der wachsenden Unprofitabilität ist laut Hulbert die Verzerrung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV). Viele Datenanbieter würden unrentable Unternehmen bei der Berechnung des KGVs ignorieren, da deren Wert negativ wäre. Das führe dazu, dass der Markt günstiger erscheint, als er tatsächlich ist. Hulbert verdeutlicht dies am Russell 2000 Index: Ohne unprofitable Unternehmen liege das KGV bei 16,57 - ein scheinbar fairer Wert. Werden die Verluste jedoch korrekt einbezogen, verdoppele sich das KGV auf 33,89. Laut Hulbert ein klares Signal für eine mögliche Überbewertung.
Unsicherheiten am Aktienmarkt: Sollten Anleger besorgt sein?
Ein gesunder Aktienmarkt zeichnet sich dadurch aus, dass eine große Zahl der Unternehmen profitabel ist - und dass dieser Anteil wächst. Beides ist laut MarketWatch-Analyst Hulbert aktuell nicht der Fall. Dennoch zeigt sich eine Vielzahl von Experten weiterhin optimistisch. Wie sich der US-Aktienmarkt weiter entwickeln wird, bleibt letztlich abzuwarten.
Redaktion finanzen.at
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