Übertriebene Erwartungen? |
15.02.2025 14:10:00
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Experte schlägt Alarm: Platzt die Tesla-Blase schneller als gedacht?
• Elon Musk weckt große Zukunftshoffnungen
• Investor warnt vor Risiken
Tesla verfehlte im vierten Quartal 2024 bei Umsatz und bereinigtem Ergebnis pro Aktie die Erwartungen der Wall Street. Enttäuschend war auch, dass der Umsatz im Autogeschäft um acht Prozent auf 19,8 Milliarden US-Dollar absackte. Der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer führte dies unter anderem auf die hohen Rabatte zurück und zeigte sich auch für das neue Jahr skeptisch: "2025 werden die vielen negativen Äußerungen von Elon Musk in Deutschland und Europa die Verkäufe bremsen", erklärte er mit Verweis auf Musks umstrittenes politisches Engagement.
In typischer Musk-Manier lenkte der Konzernchef jedoch von den enttäuschenden Geschäftszahlen ab und überschüttete die Anleger stattdessen mit Zukunftsvisionen: Unter anderem kündigte er den Start von Teslas erstem Robotaxi-Dienst in der US-Stadt Austin für Juni 2025 an - und bis Ende kommenden Jahres sollen viele andere Länder der Welt folgen. Ferner hält Tesla daran fest, dass die Produktion von Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale im kommenden Jahr beginnen soll. Der Markt reagierte zunächst positiv auf diese Aussichten.
Investor sieht Warnzeichen
Ein Investor, der unter dem Pseudonym Bluesea Research bekannt ist, hält die Bewertung von Tesla laut "TipRanks" jedoch für zu hoch und drängt die Anleger dazu, die besorgniserregenden Anzeichen aus dem Automobilsegment - es generiert schließlich rund 70 Prozent der gesamten Unternehmenseinnahmen - nicht außer Acht zu lassen. Insbesondere verwies er auf den Umsatzrückgang von acht Prozent im Jahresvergleich und den Rückgang der Bruttomarge um ein Prozent.
Tesla-Aktie: Warnung vor Blase
"Die Fundamentaldaten von Tesla werden ignoriert, in der Hoffnung, dass das Unternehmen überzeugende Dienstleistungen und Produkte auf den Markt bringen kann", kritisiert Bluesea, der jedoch bezweifelt, dass der Elektroauto-Hersteller die hochgesteckten Erwartungen tatsächlich erfüllen kann. Denn der Investor geht davon aus, dass die kommerzielle Einführung des vollständig selbstfahrenden Autos (FSD), die für Juni 2025 erwartet wird, wahrscheinlich - wie bei Konkurrent Waymo - ziemlich schrittweise erfolgen werde. Aber "jeder Rückschlag beim Full Self-Driving oder eine schlechte Leistung könnte eine große Korrektur bei der Tesla-Aktie auslösen, was sie beim aktuellen Kurs sehr riskant macht", so Bluesea weiter.
"Diese Blase könnte früher als erwartet platzen", warnt der 5-Sterne-Investor. Aus diesem Grund stufte er die Tesla-Aktie auch mit "Sell" ein.
Schwache Verkaufszahlen bei Tesla
Als weiteres Risiko macht Bluesea die sich verdunkelnden Wolken über dem internationalen Handel aus. Der von US-Präsident Donald Trump losgetreten Zollstreit könnte demnach für Tesla problematisch werden, schließlich generiert der Konzern mehr als die Hälfte seiner Einnahmen außerhalb des amerikanischen Marktes.
In Europa ist der Tesla-Absatz zum Jahresbeginn 2025 bereits eingebrochen: Laut Angaben des Kraftfahrtbundesamt wurden im Januar 60 Prozent weniger Tesla-Fahrzeuge in Deutschland neu zugelassen als noch im Vorjahresmonat. In anderen europäischen Ländern zeigt sich laut "ECOreporter" ein ähnliches Bild: In Frankreich (-63 Prozent), Schweden (-44 Prozent), Norwegen (-38 Prozent), den Niederlanden (-42 Prozent) und Großbritannien (-12 Prozent) sanken die Verkaufszahlen von Tesla deutlich. Während Privatkäufer auf ein neues Modell warten, meiden Geschäftskunden angesichts von Musks politischen Einlassungen die Marke aus Imagegründen.
Redaktion finanzen.at
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