Ex-Libor-Händler räumt vor Londoner Gericht Konspiration ein

Von David Enrich

LONDON (Dow Jones)--Der ehemalige Libor-Händler Tom Hayes packt aktuell vor einem Londoner Gericht aus. So gestand er, mit dem Händler einer konkurrierenden Bank "unanständige" Versuche unternommen zu haben, Preise zu manipulieren. Der frühere Mitarbeiter von UBS und Citigroup muss sich wegen Zinsmanipulationen verantworten. Gegenüber Ermittlern des britischen Betrugdezernats nannte er seine Absprachen mit dem Deutsche-Bank-Händler Guillaume Adolph konspirativ.

Adolph ist noch nicht offiziell angeklagt worden. Er hat sich zu den Vorwürfen auch noch nicht geäußert. Die Deutsche Bank hatte im April Zinsmanipulationen eingestanden und sich mit den Behörden verglichen.

Hayes ist der erste Händler, der wegen der Zinsmanipulationen vor einem Richter stehen muss. Er hat in allen acht Anklagepunkten auf "nicht schuldig" plädiert. In einer Textbotschaft an das Wall Street Journal hatte er beteuert, dass "diese Sache viel höher heraufreicht als ich".

Vier Jahre nach dem Vorfall scheint Hayes wenig Reue zu zeigen. Er versicherte den Ermittlern des Betrugdezernats, dass er nur wegen des starken französischen Akzents von Adolph schriftlich kommuniziert hab. "Was für ein Idiot ich war", beschreibt sich Hayes selbst. Immerhin bezeichnete er sein Verhalten und das Arrangement mit Adolph als unanständig. "Ich wusste, dass ich in einem Graubereich operiere. Aber ich könnte Ihnen nicht ausdrücklich sagen, was ich falsch gemacht habe. Die Sache mit Guillaume: Nun gut, ich wusste nur zu gut, dass ich es nicht hätte machen sollen."

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June 01, 2015 10:51 ET (14:51 GMT)

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