07.02.2017 13:04:49

Ein Viertel mehr Windräder an Land gebaut

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)--In Deutschland sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Windräder an Land aufgestellt worden als 2015. Insgesamt wurden 1.624 Windräder mit einer Leistung von 4.600 Megawatt errichtet, wie der Bundesverband Windenergie (BWE) und der Maschinenbauverband VDMA am Dienstag mitteilten. Das entspricht einem Anstieg von einem Viertel im Vergleich zum Jahr davor. Damit erreichte die Branche beinahe wieder das Rekordjahr 2014, als 4.750 Megawatt an Leistung hinzukamen. "Wir können zufrieden sein mit der jetzigen Entwicklung", kommentierte BWE-Präsident Herrmann Albers die Zahlen.

   Der Wirtschaftszweig erzielte nach eigenen Angaben im alten Jahr ohne die Windkraft auf See einen Umsatz von 12 Milliarden Euro, 800 Millionen mehr als 2015. Die Betriebe haben mit 135.000 Mitarbeitern rund 12.500 mehr als im Jahr davor.

   Für 2017 erwartet die Branche wieder ein starkes Jahr mit einem Zubau zwischen 4.500 und 5.000 Megawatt. "Wir haben einen hohen Genehmigungsbestand. Der ist von Vorzieheffekten geprägt", sagte Matthias Zelinger vom VDMA. Im Jahr 2018 dürften Windräder mit einer Leistung zwischen 3.000 und 3.500 Megawatt entstehen. Sie werden die letzten sein, die noch unter dem alten Erneuerbaren-Energien-Gesetz mit staatlich festgelegten Einspeisesätzen für den erzeugten Strom arbeiten können. Wegen einer von der Politik beschlossenen Degression erhalten die Betreiber aktuell für neue Windräder 8,38 Cent je Kilowattstunde, Ende 2018 werden es durch mehrere Absenkungen nur noch 6,97 Cent sein.

   Ab 2019 ist der Zubau auf knapp 3.000 Megawatt gesetzlich begrenzt. Dann werden erstmals nur Projekte aus Ausschreibungen an das Netz gehen. Für die Branche ist das nach 20 Jahren im alten Förderregime ein großer Umbruch.

   Mit Blick auf den Weltmarkt sieht die Branche Licht und Schatten. China bleibt für ausländische Unternehmen ein weitestgehend verschlossener Markt und der neue US-Präsident Donald Trump lehnt die Windkraft ab. Die festgeschriebenen Steuervorteile für die Windkraft will der neue Finanzminister Steven Mnuchin jedoch nicht antasten. Die Förderung erneuerbarer Energien obliegt in den Vereinigten Staaten außerdem zu großen Teilen den Bundesstaaten. "In der Summe neigen wir nicht zur kompletten Skepsis", meinte Zelinger.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/sha

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   February 07, 2017 06:34 ET (11:34 GMT)

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