04.11.2013 15:21:39

dpa-AFX Überblick: UNTERNEHMEN vom 04.11.2013 - 15.15 Uhr

    ROUNDUP/Harter Preiskampf: Ryanair kappt Gewinnziel - Aktie stürzt ab

    DUBLIN  - Der harte Wettbewerb in Europa durchkreuzt die Gewinnpläne der irischen Ryanair . Der Überschuss dürfte im Geschäftsjahr bis Ende März statt 570 Millionen Euro nur noch 500 bis 520 Millionen Euro erreichen, teilte Europas größter Billigflieger am Montag in Dublin mit. Trotz steigender Fluggastzahlen wäre dies weniger als die 569 Millionen Euro aus dem Vorjahr und weitaus weniger als von Analysten erwartet. Als Gründe nannte Ryanair-Chef Michael O'Leary auch die schwächere Wirtschaftsentwicklung in Europa. Zu Handelsbeginn stürzten die Aktien von Ryanair um bis zu zehn Prozent ab.    Im Wettbewerb um die Gunst der Reisenden hat Ryanair nach eigenen Angaben die Ticketpreise gesenkt. Im Winterhalbjahr dürften diese um neun bis zehn Prozent geringer ausfallen als ein Jahr zuvor, schätzt O'Leary. Jetzt verringert das Unternehmen auch die Gebühren für aufgegebenes Gepäck und vergessene Bordkarten. Das zehrt am Profit.

ROUNDUP: Blackberry bläst Verkauf ab - Deutscher Chef geht

    WATERLOO - Der schwer angeschlagene Smartphone-Pionier Blackberry kommt nicht zur Ruhe: Der geplante Verkauf wurde abgesagt, stattdessen wollen Investoren um die kanadische Fairfax Financial eine Milliarde Dollar in das Unternehmen stecken. Der aus Deutschland stammende Chef Thorsten Heins wird seinen Hut nehmen, sobald das Geld eingegangen ist. "Die heutige Ankündigung stellt ein deutliches Zeichen der Zuversicht in Blackberry dar", erklärte Noch-Verwaltungsratschefin Barbara Stymiest am Montag am Sitz in Waterloo nahe Toronto. Auch sie räumt ihren Posten. Neuer Mann an der Spitze wird der erfahrene Technologie-Manager John Chen. Er arbeitete zwischenzeitlich auch bei Siemens.

SMA kappt Prognose

    NIESTETAL  - Der unter der Krise in der Solarindustrie leidende Solartechnikhersteller SMA (SMA Solar Technology) hat seine Ziele für das laufende Jahr gesenkt. Der Umsatz werde nun zwischen 900 Millionen bis einer Milliarde Euro erwartet, teilte SMA am Montag überraschend mit. Zudem geht das Unternehmen nun davon aus, dass für 2013 ein Verlust von 80 bis 90 Millionen Euro anfallen wird. Bislang hatte SMA vor Sondereffekten ein "bestenfalls" ausgeglichenen Ergebnis in Aussicht gestellt. Beim Umsatz hatten sich die Nordhessen bis zu 1,3 Milliarden Euro zugetraut. 2012 hatte der Konzern knapp 1,5 Milliarden Euro umgesetzt und vor Sondereffekten 102 Millionen Euro verdient.

ROUNDUP/Brenntag: Asien-Vorstand Buchsteiner verlässt Unternehmen zum Jahresende

    MÜLHEIM/RUHR  - Der Asienchef des Chemikalienhändlers Brenntag , Jürgen Buchsteiner, verlässt überraschend das Unternehmen. Der Manager werde nach Auslaufen seines Vertrages zum Jahresende gehen, teilte Brenntag am Montag mit. Der 55-Jährige werde den Vertrag aus persönlichen Gründen nicht verlängern, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Gegenwärtig werde der Brenntag-Vorstand mit drei Mitgliedern weiter geführt. Buchsteiner kam im Jahr 2000 als Finanzchef zu Brenntag und war unter anderem für den Börsengang 2010 maßgeblich verantwortlich. Zudem habe er die großen Zukäufe des Konzerns vorangetrieben und erfolgreich abgeschlossen, hieß es in der Mitteilung. Seit 2012 war er für die Region Asien-Pazifik sowie für Übernahmen und Fusionen verantwortlich.

ROUNDUP 2: Starker Euro bremst Fuchs Petrolub - Weiter auf Rekordkurs

    MANNHEIM  - Nach einer Schwäche zu Jahresbeginn sieht der Schmierstoff-Hersteller Fuchs Petrolub (FUCHS PETROLUB SE Vz) die USA wieder im Aufwind. "Die Amerikaner sind wieder auf der Spur", sagte Unternehmenschef Stefan Fuchs bei der Vorstellung der Quartalszahlen am Montag in Mannheim. Zuletzt hatte es dort eine schwache Nachfrage aus der Bergbau- und Stahlindustrie gegeben. Insgesamt litten die Nord- und Südamerika-Geschäfte im dritten Quartal aber unter dem starken Euro. Der Umsatz ging in der Region um 3,7 Prozent auf 80 Millionen Euro zurück. In Brasilien trübte der schwache Real die an sich guten Geschäfte. Größere Maßnahmen gegen die Währungsunsicherheiten plant Fuchs Petrolub aber nicht.

ROUNDUP 2: Entlastung für Ackermann nach Suizid des Zurich-Finanzchefs

    ZÜRICH  - Der einstige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ist von Verdächtigungen im Zusammenhang mit dem Selbstmord des Finanzvorstands des Versicherungskonzerns Zurich entlastet worden. Zwei Untersuchungen der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) hätten "keine Hinweise auf ungebührlichen oder unangemessenen Druck auf Pierre Wauthier festgestellt", teilte der Konzern am Montag mit. Ackermann war unmittelbar nach Wauthiers Suizid Ende August als Verwaltungsratspräsident von Zurich zurückgetreten. Der 65-jährige Schweizer hatte dabei auf Andeutungen verwiesen, wonach Angehörige Wauthiers ihm eine Mitschuld am Selbstmord des 53-jährigen Franzosen vorhalten wollten. Ackermann erklärte, er wolle "jegliche Rufschädigung zu Lasten von Zurich vermeiden". In Medienberichten war seinerzeit der Verdacht aufgetaucht, Ackermann habe den Finanzchef im Zusammenhang mit der Darstellung von Geschäftsergebnissen ungebührlich scharf kritisiert.

ROUNDUP: Großbank HSBC verdient trotz flauer Märkte mehr - Sparprogramm wirkt

    LONDON  - Die britische Großbank HSBC hat im Sommer dank ihres harten Sparkurses mehr verdient. Trotz flauer Anleihenmärkte und stagnierender Erträge legte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern um zehn Prozent auf knapp 5,1 Milliarden Dollar zu, wie Europas größtes Kreditinstitut am Montag in London mitteilte. HSBC-Chef Stuart Gulliver lockt die Aktionäre nun mit der Aussicht auf steigende Dividenden. Unterdessen nehmen Aufsichtsbehörden die Bank wegen möglicher Manipulationen bei Devisengeschäften unter die Lupe.    An der Börse wurden die gemischten Nachrichten positiv aufgenommen. Bis zum späten Vormittag kletterte der Kurs der HSBC-Aktie um 1,57 Prozent auf 698,10 britische Pence, obgleich Analysten mit einem höheren Quartalsgewinn gerechnet hatten.

ROUNDUP: Hohe Investitionen belasten VW-Tochter Audi

    INGOLSTADT  - Audi hat im dritten Quartal wieder mehr Autos verkauft - aber deutlich weniger Geld damit verdient. Neben hohen Ausgaben für neue Fabriken und Produkte machte der Volkswagen (Volkswagen vz)-Tochter weiter auch das schwierige Geschäft in etlichen Krisenstaaten Europas zu schaffen. Dazu kommt: Gerade die neuen A3-Modelle verkauften sich gut, sind aber deutlich günstiger als die großen Geländewagen oder Limousinen, mit denen die Oberklassehersteller am meisten verdienen. Auch Wechselkurseffekte belasteten die Bilanz der Marke. Unter dem Strich sank der Gewinn in den Monaten Juli bis September um gut 18 Prozent auf 954 Millionen Euro, wie Audi am Montag in Ingolstadt mitteilte. Der Umsatz schrumpfte um gut 7 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Auch die für den Vergleich mit Wettbewerben wie BMW oder Mercedes-Benz wichtige Umsatzrendite ging zurück und lag im dritten Quartal bei 9,4 Prozent, dem bisher niedrigsten Wert in diesem Jahr. Der Großteil der Zahlen war seit der Vorlage der VW-Quartalszahlen vergangene Woche bereits bekannt.

Autoverkäufe legen im Oktober in Deutschland zu

    FLENSBURG  - In Deutschland hat sich die Nachfrage nach Neuwagen im Oktober erneut etwas erholt. Im vergangenen Monat wurden 265.441 Autos neu zugelassen und damit 2,3 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Kraftfahrtbundesamt am Montag mitteilte. Seit Januar liegt der Wert mit gut 2,48 Millionen Autos allerdings noch gut 5 Prozent niedriger als in den ersten zehn Monaten 2012. Damit stabilisiert sich der Markt aber weiterhin. Im Frühjahr war die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch kräftig eingebrochen, seit dem Sommer liegt sie wieder etwas auf dem Niveau der Vorjahresmonate. Ähnlich sieht es in ganz Europa aus.

ROUNDUP/'HB': Commerzbank-Vorstand Klösges dürfte Amt niederlegen

    FRANKFURT  - Im Streit um die Abberufung von zwei Vorständen zeichnet sich für die Commerzbank zumindest in einem Fall eine Lösung ab. Nach "Handelsblatt"-Informationen (Montag) ist absehbar, dass Vorstand Jochen Klösges seinen Posten ohne weiteres Tauziehen räumen wird. "Das steuert auf eine einvernehmliche Lösung zu, er wird sein Amt wohl freiwillig niederlegen", zitiert die Zeitung einen Insider. Für den 49 Jahre alten Manager habe sich eine "ausreichend attraktive Alternative" aufgetan. Noch seien die Verträge nicht unterschrieben, es sehe aber gut aus. Ein Commerzbank-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Die Commerzbank will ihren Vorstand verkleinern - auch um zu zeigen, dass der Sparkurs die Führungsetage nicht ausnimmt. Außer Klösges soll der ebenfalls für die interne Abwicklungseinheit zuständige Manager Ulrich Sieber, der zugleich Personalvorstand ist, gehen. In diesem Fall zeichnet sich keine Lösung ab. Knackpunkt ist dem Vernehmen nach die Höhe der Abfindung. Klösges und Sieber haben Verträge bis Mai 2017. Es geht um jeweils 2,4 bis 2,8 Millionen Euro.

'HB': Siemens-Aufsichtsrat gibt grünes Licht für Verkauf von Wasser-Sparte

    DÜSSELDORF  - Der Siemens-Aufsichtsrat (Siemens) soll laut einem Pressebericht noch an diesem Mittwoch den Verkauf der Sparte für Wasseraufbereitung an den US-Investor AEA genehmigen. Wie das "Handelsblatt" (HB) am Montag unter Berufung auf Industriekreise schreibt, dürfte der Verkaufspreis bei rund 800 Millionen US-Dollar oder knapp 600 Millionen Euro liegen. Ein Konzernsprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. In Aufsichtsratskreisen wird die Entwicklung der Sparte laut dem Blatt kritisch gesehen. Es sei nicht gut, dass es Siemens wieder einmal nicht gelungen sei, ein übernommenes Geschäft gut weiterzuentwickeln, hieß es. Der Verkauf der Sparte sei trotzdem nachvollziehbar, die Synergien mit anderen Siemens-Geschäftsfeldern seien gering. Außerdem habe die Expansion in alle Welt nicht funktioniert.

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° /kja

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Commerzbank 15,24 1,03% Commerzbank
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